Inhalt 
2. 

1.

Innerer Monolog zum Thema Aufwachen

von  KopfEB

Das Leben hält immer wieder alte neue Überraschungen für uns bereit. Die Vergangenheit ist nie gewesen.
Sie ist. Sie lebt, und wenn auch nur in uns. Und man muss immer daran denken das die Zukunft sehr schnell Vergangenheit wird. Die Gegenwart ist es eigentlich schon. Jede Entscheidung die wir treffen und treffen werden ist irreversibel und wird unser ganzes Leben begleiten und mitbestimmen. Zu sagen die Vergangenheit holt einen immer wieder ein ist falsch. Sie muss uns gar nicht einholen, denn sie ist nie weg, auch wenn wir sie nicht immer sehen. Die Menschen leben noch, die Gedanken existieren noch, ich entscheide noch und beeinflusse so den Zufall. Die Zeit lässt sich niemals außer Kraft setzen, auch und ganz sicher nicht weil wir denken das sie vergangen ist.
Dieser Gedanke entspringt nur der größenwahnsinnigen Arroganz die der Menschheit zu eigen ist und zu der sie durch die Ausschließlichkeit und Einzigartigkeit der Intelligenz getrieben wird. Wir halten uns für annähernd unverwundbar und das Mächtigste das existiert. Wir lachen über die Natur und heben uns selbst aus ihr heraus. Wir denken wir stellen uns damit automatisch über die Natur aber das ist Blödsinn. Durch (u.a.) mangelnden Selektionsdruck – auf genetischer Ebene – und medizinischer Änderung des Phänotyps hat sich die Menschheit zum grössten Teil aus der Evolution herausgenommen. Aber nur weil wir uns nicht weiterentwickeln bleibt die Zeit und die Natur nicht stehen. Die Natur evolviert. Gerade auf mikrobiologischer Ebene ist dies schnell der Fall und schnell gefährlich. Unser Immunsystem kommt da schon lange nicht mehr mit. Und die wissenschaftliche Evolution des Menschen verliert, das wird mit jeder neuen Epidemie klar, genauso wie mit jedem AIDS- oder Krebstoten. Einen Virus, denn ich der Einfachheit halber zum Lebenden zähle, können wir nicht nur durch wissenschaftliche Errungenschaften besiegen und selbst wenn wir eine Abwehrmöglichkeit haben findet die Natur einen Weg. Grippe, ein Krankheitserreger der sich dem „Wegimpfen“ entzieht. Und wir beschleunigen das Ganze noch immens aufgrund von biologischen Kriegsführungsgedanken und Massentierhaltung.
Welche Chance haben wir also?
Ich denke der Weg zurück ist nicht möglich, denn wer will im Ernst die Medizin oder vielmehr alle Wissenschaften verbannen. Das ist unrealistisch. Genauso wie die Vorstellung, die Forschung für die Zukunft zu verbannen, denn ohne Errungenschaften und Veränderungen werden wir nie den Weg durch das Minenfeld Zeit finden. Aber was einmal aus der Büchse der Pandorra ist kann nicht mehr zurück. Eines der Hauptprobleme der Forschung  (Die Physiker). Man kann nicht abspeichern und schauen was die Menschheit aus der atomaren Spaltung macht. Die Menschheit ist kein Kind mehr dem man das Spielzeug aus der Hand nehmen kann auch wenn sie sich eigentlich fast immer verhält wie eines. Und was würde eine Mutter (Natur) mit ihrem bösen und skrupellosen (weil blindem) Kind machen, wenn sie es nicht mehr kontrollieren kann?
Vielleicht immer wieder auf die Fehler hinweisen und hin und wieder mal ein paar hinter die Löffel. Das sehen wir an jeder Naturkatastrophe. Aber das dumme Kind, das sich selbst für das Klügste und Beste hält das es je gegeben hat versteht nicht, will nicht verstehen (Kyoto, Amerika). Aber auch wenn wir uns die Hände vor die Augen halten sieht man uns noch. Doch wird die Mutter das Kind töten? Mit Absicht bestimmt nicht, aber was ist wenn wir, die wir uns (noch immer) an ihrem Busen nähren sie töten, aus blinder Arroganz. Erst dann kann uns diese Frage egal sein, denn die Vergangenheit ist halt nicht einfach vergangen. Sie bestimmt die Gegenwart und darum müssen wir uns um die Zukunft kümmern denn sie ist irgendwann die Vergangenheit unserer Gegenwart. Wenn Morgen Vergangenheit ist könnte die Gegenwart schon zu spät sein und ich will das nicht zu verantworten haben, wobei jeder Untätige seine Mitschuld tragen muss.
Warum fällt es der Menschheit so schwer ihre offensichtliche Fehlbarkeit zu erkennen? Weil sie sich diese nicht eingestehen will um sich die schönen Spielzeuge der trügerischen „Allmacht“ Intelligenz nicht wieder selbst wegnehmen zu müssen und sie will auch nicht auf die Spielzeuge verzichten die da noch kommen mögen. Luxus kann den Menschen träge und blind machen. Blind für alles was seinen Luxus einschränken könnte. Dennoch denke ich nicht das der Verzicht auf sämtliche Annehmlichkeiten des Fortschritts (Amisch People) der richtige Weg ist. Wir müssen gebrauchen und nicht missbrauchen, dürfen uns nicht blenden lassen von dem Glanz und müssen daran denken, dass es uns nicht nur morgen gut gehen muss und auch nicht nur uns und auch nicht nur unserer Zeit. Für Egoismus ist im Weltfrieden kein Platz. Und unter Weltfrieden verstehe ich nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Weltfrieden ist nur durch ein radikales Umdenken der Masse möglich, das man nicht auf Gewalt beschränken darf. Das Umdenken muss sehr viel weiter gehen und u.a. auch Ökologie und Ökonomie umfassen. Aber vor allem muss dieses Umdenken stärker sein als der Selbsterhaltungstrieb, oder vielmehr die Perversion davon die der Mensch sein eigen nennt. Denn der Gedanke, dass derjenige der mehr besitzt auch gleichzeitig länger lebt ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Und einer der großen Krankheitsherde der Menschheit, eben jener Egoismus, ist genau auf diesem pervertierten Selbsterhaltungstrieb begründet. Aber dies ist nur eines von vielen schwarzen Löchern in der menschlichen Mentalität.
Auch wenn ich gesagt habe, dass es nicht nur die Gewalt ist die bei dem Umdenken drauf gehen muss, ist sie doch einer dieser Krankheitsherde die wir erkennen und verarbeiten müssen. Gewalt ist ein Problem das aus vielen Gründen aktuell und realistisch werden kann. Ich denke es ist blauäugig dieses Problem auf einzelne Randgruppen zu verlagern („Bullenschweine – Ausländer raus – Anarchie!“). Gewalt hat keine Hautfarbe oder Gesinnung. Sie ist ein negativer und fast immer sinn- und nutzloser Gefühlsausdruck der meist von Schwäche geboren wird und der in jedem Menschen steckt, bei vielen mehr bei manchen weniger. Wahrscheinlich würden sich die meisten für ihre Freunde oder Familie wehren, wenn sie es schon nicht für sich tun würden. Aber dieser normale Gedanke darf nicht so in die falsche Ecke gedrängt werden wie es z.B. in der rechtsradikalen Szene passiert, in der, der Gemeinschaftsgedanke verkommt zur Kameradschaft die in diesem Fall sogar noch extrem ausgereizt wird - bis zur Hirnlosigkeit. Es gibt für mich nur eine Form der Gewalt die ich manchmal tolerieren und ganz selten akzeptieren kann, und das ist die Gegengewalt. Und auch nur die, die den Kreislauf der Gewalt durchbricht. Das ist denke ich eine realistische Form des Pazifismus.
Denn wer zu sehr in die Extreme geht und sei es auch in die richtige Richtung, versteift sich genauso wie die konservativen Schwarz Weiß Denker, wird unflexibel und für Argumente nicht mehr erreichbar. Und wenn die Veränderung im Leben aufhört ist das Leben als ewiger Lernprozess, der es ist, vorbei. Man darf über die richtigen und altneuen Gedanken nicht den Blick auf die Realität verlieren und sich in Gedanken verennen.
Aber ich denke, dass die richtigen Gedanken und die richtige Lebenseinstellung für unsere Generation wichtiger sind als für jede Bisherige, da wir nicht wissen können wie lang die Forschung unsere Lebensspanne zieht. „Nach uns die Sinnflut“ sollten wir schnell vergessen. Wenn man alleine bedenkt was in den letzten 50 Jahren im Bereich der Lebensqualität und „ Zivilisation“ geschehen ist. Es hätte sich niemand ernsthaft gedacht das wir vor diesen flimmernden Kästen sitzen und die Zeit haben um sowas aufzuschreiben. Oder das Universum, den Weltraum und deren Entstehung erforschen, zumindest nicht in der Dimension in der es geschieht. Denken wir weiter zurück z.B. an die „Märchen“ von Jules Verne. Dazu kommt das die Forschung  ein Perpetuum mobile ist, ein selbstbeschleunigender Prozess. Was wird in 20-30 Jahren möglich sein? Wir wären dann 40-50 Jahre alt, also höchstwahrscheinlich noch körperlich fit, sollten wir nicht zu sehr Raubbau betrieben haben in den jungen Jahren. Denken wir nur an Stammzellenforschung, Klonen und verbesserte Transplantationsmethoden. Wir müssen also nur und noch mehr auf das aufpassen was uns ausmacht und schwerlich ersetzt werden kann, unser Nervensystem.  So schrauben wir unser Leben vielleicht auf knapp 120 Jahre (Genetisches Maximalalter) hoch und haben nochmal 60-70 Jahre herausgeschunden. Aber nur wenn bis dahin ein Umdenken in den Köpfen stattgefunden hat und wir ein friedliches Miteinander mit den Menschen (ohne Grenzen und Staatsangehörigkeit) und mit der Erde leben, könnte es uns sogar noch vergönnt sein an Altersschwäche zu sterben. Denn das wir uns innerhalb von 100 Jahren selbst vernichten ist zwar möglich und es gibt auch durchaus Anzeichen (Irak), aber ich denke und hoffe das diese Zeit nicht einmal der „perfekten“ Menschheit dafür ausreicht, wenn sie es nicht darauf anlegt. Doch wird in 100 Jahren noch sehr viel mehr möglich sein. Vor 100 Jahren war Krieg noch ein angesehenes Mittel der Diplomatie. Das sich dies geändert hat (auch wenn man das zur Zeit stark bezweifeln kann), haben wir den damaligen deutschen Generation auf eine sehr krankhafte Art und Weise zu verdanken (1914-1918 und 1933-1945). Aber das ist noch nicht einmal hundert Jahre her. Heute sind wir dank Internet und manch anderen Medien, wenn auch nicht allen, eine neue und aufgeklärtere Generation. Was wird in hundert Jahren möglich sein und wieweit lässt sich der Tot noch hinauszögern? Was werden wir noch erleben? Ein Flug zur Raumstation und bei einem Tee die Aussicht geniessen? Wer hätte vor 200 Jahren gedacht das wir in hunderte Meter hohen Türmen sitzen und arbeiten oder unsere Freizeit verbringen? Oder zur Zeit der Inquisition öffentlich gesagt das er Atheist und gegen die Kirche ist? Und wenn wir nicht das Ende der Welt und der Menschheit in ferner oder naher Zukunft erleben wollen müssen wir die „schwarzen Löchern in der menschlichen Mentalität“ stopfen, denn der bisherige Weg geht von einem verhältnismäßig kurzen Leben aus in das man das Maximale für sich (Egoismus) packen muss und begründet sich zu einem grossen Teil auf bereits erwähnte „Nach uns die Sinnflut“- Mentalität, die bei diesen pseudorealistischen Zukunftsvisionen keinen Bestand mehr haben darf und kann, ohne das wir zu einem überdimensionalen Heuschreckenschwarm werden und vom noch gutartigen zum bösartigen Tumor mutieren. Darum ist es dringend von Nöten die Therapie gegen diesen gutartigen Tumor zu finden und ihn wieder in gesundes Gewebe zu überführen bevor wir den Tumor nur noch rausschneiden können. Aber eine Chemotherapie ist keine angenehme Sache und ist bar jeder Luxusmittel und besserer Lebensqualität, weswegen wir das Umdenken nur als letztes Mittel einsetzen, weiter die Hände vor die Augen halten und auf den Abgrund zu gehen oder eher noch getragen werden. Und wir erhöhen stetig die Geschwindigkeit. Wer weis denn noch wie weit der Bremsweg ist oder sein darf und wie weit der Abgrund noch entfernt ist?
Mir wurde vorgehalten das es ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod, zwischen Gut und Böse gibt, geschlussfolgert aus der Tatsache das das Eine nicht ohne das Andere existieren kann. Falsche Schlussfolgerung aus richtigem Fakt. Es gibt das eine nicht ohne das andere, aber man kann es soweit wie möglich an eine Seite annähern. Möglicherweise unendlich nah und ist das dann noch ein Abstand?
Aber wer in der heutigen Gesellschaft noch an ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse glaubt, glaubt auch an den lieben Gott der kein Unheil und Böses zu lässt, bis er am Geldautomaten überfallen wird. Denn das Problem ist, auf der bösen Seite ist es viel gemütlicher. Vollgedröhnt mit Hirnausschalter vor der Glotze rumlümmeln und vom Leid anderer Leute zu leben ist doch viel einfacher. Aber der einfachste Weg ist selten der Beste. Der weiteste Weg ist der Schwerste, doch er bringt dich auch am weitesten. Wir haben alle schon den Medienfilter in den Augen und Ohren und damit auch im Hals. Das Mittel dagegen wäre rauszugehen und sich die Filter selbst aus dem Körper zu reissen.


Anmerkung von KopfEB:

Den Anfang hab ich aufgrund aktueller Ereignisse noch mal durch zwei Worte ergänzt.

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