Deutsche Werte

Gedankengedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Füllertintentanz

Was die Kleinen oft begehren
hemmt der Große mit Gewalt.
Dunkelt ab des Wissens Lehren,
um den Fortschritt zu verwehren,
bunt bemalter Hinterhalt,
nur das Beste aus dir schallt.
Um Verwirrung zu vermehren
Und den Unverstand zu nähren,
der wie Gras im Mist gedeiht,
fliegt der Falschheit zartes Wort,
durch den Desponantenhort ,
stärkt die Schwächen dieser Zeit,
wo der Mensch nach Neuem schreit,
während tatenlos verjähren,
Früchte nie gesäter Ähren.
Irrgeführt und angstumwallt
aufgehetzt der Zweifel hallt,
der uns trennt mit breiten Scheren,
schneidet ab der Logik Kehren,
löchert die Entschlossenheit.
Wehgeschrei im Wohlstandskleid!


Jeder Drang zum Profilieren                                   
trampelt über Geistesgut.                                     
Durch gezieltes Denunzieren,
fett gedrucktes Fehlzitieren,
endet fremder Köpfe Brut
im Tumult der Lügenflut.
Neid kann grell manipulieren,
frische Aussaat sabotieren,
ist des Irrwegs Aufgebot
und der Lüge größtes Heer,
schreitet an zur Machtabwehr,
backt der Torheit dickstes Brot,
labt sich an der Zeiten Not,
ist am Stoppen und Blockieren,
durch Gedanken dirigieren.
Unvertonte laute Wut,
wo bleibt meiner Stimme Mut?
Will nicht länger paradieren,
zirkulieren und stagnieren,
fühle mich von mir bedroht,
viel zu lang war ich devot.


Spott und Hohn statt ernster Fragen,
Eigensinn als Hauptfigur.
Wo kein Kläger keine Klagen,
dennoch wächst mein Unbehagen,
Macht ist unser’ Wort Zensur,
speist des Geldes Diktatur.
Nichtstun schaufelt Niederlagen,
schmeißt hinein des Denkens Plagen,
Freiheit liegt im Kern verbannt,
ihre Hoffnung ist ergraut
sinnverwelkt, barbiert, bebaut.
Was ist los, du holdes Land,
wann erhebt sich deine Hand?
Deine Werte angeschlagen,
deine Schätze abgetragen,
doch noch tanzt die Menschdressur,
hofft auf Wirtschaftskonjunktur.
Jeder denkt an seinen Kragen,
niemand will was Falsches sagen,
das Geschrei ist so lang laut,
wie der Zwerg nach oben schaut.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

h2o (54)
(21.09.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz meinte dazu am 22.09.05:
Hallo Lothar,
herzlichen Dank für dein liebes Lob. Gerade bei diesem Text hatte ich mich eigentlich eher auf negative Worte eingestellt. Ich hatte fest damit gerechnet, dass sich einige aus der Gesellschaft persönlich angegriffen sehen...
Nette Grüße, Sandra
Familie Kratzenburg (8) antwortete darauf am 03.02.09:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 15.02.09:
Da musste ich gerade selbst mal nachsehen. Und - ja, es steht tatsächlich noch dort. Wenn man in der Rubrik "Politik hinter den Schlagzeilen" nach meinem Nachnamen schaut findet man es dort.
Lg, Sandra

 Traumreisende (21.09.05)
stark was da aus dir strömt! klasse!
lg silvi

 Füllertintentanz äußerte darauf am 22.09.05:
Hallo Silvi,
leider habe ich noch nicht den Mut gefunden, alles wirklich in der Härte zu formulieren, wie es mir eigentlich im Kopf rumschwirrt... Dafür habe ich auch schon zu viele Andersdenker in der Familie... Doch vielleicht bin ich irgendwann mal so weit.
Herzliche Grüße, Sandra
Nunny (73)
(21.09.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz ergänzte dazu am 22.09.05:
Liebe Gisela,
mit so viell Begeisterung habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich freue mich sehr. Für mich stand eher fest, dass es negative Kritik hageln würde, weil ich der Meinung war, dass viele den Text als zu schlechte Beschreibung unserer Gesellschaft sehen könnten. Schön, dass dem nicht so ist.
Nette Grüße, Sandra
seelenliebe (52)
(22.09.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Füllertintentanz meinte dazu am 22.09.05:
Hallo Anne,
ich habe mich sehr über dein Lob und auch über deine Empfehlung gefreut. Was die klare Haltung angeht, so glaube ich, dass ich doch versucht habe, alles sehr vorsichtig auszudrücken. Viel lieber würde ich richtig politisch schreiben, doch da kann man sich halt auch sehr schnell die Finger verbrennen... Genau dieser Mut fehlt... leider nicht nur mir.

Liebe Grüße, Sandra

 Prinky (16.10.05)
Liebe Sandra,
du schreibst durch Blumen. Man muß sie nur lichten, um mehr zu erkennen.
Ich bin auch "feige" mutig meine Meinung zu vertreten. Aber weißt du was?
Nicht wir müssen uns trauen, andere müssen Respekt erlernen. Andere müssen Toleranz üben, wenn sie frisch gelesenes kommentieren, und meinen, die Antwort geben zu müssen, die du gefälligst zu aktzeptieren hast.
Drum, lass uns den Mut aufbringen...
Ich denke das ist demokratisches Hauptrecht! Prinky
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram