Land der Gier

Gedankengedicht zum Thema Gier

von  Kabarakh

In einem weit entfernten Land,
am Rande unsrer Welt,
sich ein fröhlich Volk befand,
wusst nicht was tun mit Geld.

Sie lebten dort für sich allein,
empfingen keinen Gast,
bis ein freches Mädchen klein
fragte dort nach Rast.

Sie wandt sich an den nächsten Herrn
und fragt nach einem Bett.
Dazu sie sprach: "Ich zahl auch gern,
lass mich rasten, sei so nett!"

Der Mann besaß ein großes Haus,
sie kehrte darin ein;
rückte auch bald mit Geld heraus
und schlief dann friedlich ein.

Bald ging es ihr auch wieder gut,
drum reiste sie auch weiter.
Da merkt er, was Geld tut
und wurde richtig heiter.

Er war der reichste Mann im Land,
der einzge mit Vermögen.
Besorgte sich bald jeden Tand
wie Säulen und Torbögen.

So kam das Geld auch unters Volk,
verbreitete sich sehr.
Jeder Mensch hatte Erfolg
und wollt doch immer mehr.

Bald verlor mancher das Leben;
das Geld, das war der Grund.
Niemand wollts mehr andern geben
und in dem Lande ging es rund.


Eines Tages kehrt das Mädchen wieder
als ausgewachsne Frau.
Eben summte sie noch Lieder,
doch nun fühlt sie sich flau.

Das Land vor ihr in Trümmern lag,
alle dort sind tot,
der, der ihr half an jenem Tag,
dessen Hemd war rot.

So sieht man wozu Gier uns bringt...
Sie ist eins jener Dinge,
von denen man hofft, dass es gelingt,
dass man sie niederringe.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Füllertintentanz (09.11.05)
Ein nachdenklich machender Text. Nur darf man eines nicht vergessen: Geld allein macht noch keine Gier... Es ist der Mensch allein, der durch sein Übermaß verlernt, die wahren Werte zu pflegen und zu achten.
In deinem Text gibst du vielleicht zu sehr allein dem Geld die Schuld für das Verderben.
Nette Grüße, Sandra

 Kabarakh meinte dazu am 09.11.05:
Sieht wohl echt so aus... Kam mir eben so, aber ich denke, grad dass ich es so überzogen gestalte zeigt manchen Leuten, auf was ich hinauswill.

LG Herbie
Night.Angel (23)
(18.11.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Kabarakh antwortete darauf am 18.11.05:
Hi Night

erstmal danke für dein Lob, aber Geniestreich würd ich das nicht nennen.

Ich denke auch, dass (zu) viele Menschen heutzutage in dem Land leben und sich kurz vor der Gewaltanwendung befinden... durch so gedanken kam ich ja auf das thema und die handlung...


wasserfall der phanatsie? geizig? kann man reißende flusse stoppen? ^^ (eigenlob ich weiß)

alles liebe, dein Herbie

 TrekanBelluvitsh (28.05.13)
Diese Geschichte kommt ein wenig naiv daher. Aber gerade das ist seine Stärke. Natürlich sind die Dinge sehr viel komplizierter, aber um diese zu durchschauen (oder gar zu lösen) muss man sich immer wieder die selbe Frage stellen: Was will ich? Für den Realisten ist das eine naive Frage und so ordnet er auch die Antwort ein, was aber daran liegt, dass er ständig das falsche Bezugssystem wählt.
Und dieses Gedankengedicht eignet sich hervorragend, um den eigenen Kompass auszurichten. Und zumindest ich bin dann gerne auch naiv.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram