Bronka II

Gedicht zum Thema Krieg/Krieger

von  Bellis

als sie mir das Haar beschnitten
sollte ich ganz stille stehen
niemals hab ich so gelitten
weil du musstest mich so sehen

als die ersten Strähnen fielen
von den Seiten, von der Stirn
spürte ich den Stahl, den kühlen
klang er eisern mir ins Hirn

als die Schere weiter schluckte
fiel mein Haar in mein Gesicht
schüttelte ich`s weg und spuckte
freie Hände hatt´ ich nicht

als die Schneider weitermachten
schloss ich meine Augen fest
wagte nicht, dich zu betrachten
damit man dich in Ruhe lässt

als sie mir den Nacken schoren
musste ich zu Boden blicken
grob zog man mich an den Ohren
stieß mein Kinn zu einem Nicken

als sie mir den Kopf rasierten
sparten sie ein Strähnchen aus
das sie drehten – sie frisierten
einen Schweineschwanz daraus

als sie fertig war´n, da lachte
alles, wie ich kahl dort stand
jemand band mir ´ne gebrachte
Blume an aus Schleifenband

als ich wagte einen Blick
durch die höhnenden Kohorten
zu dir – da blicktest du zurück
du warst mein Spiegelbild geworden


Anmerkung von Bellis:

"Gerhard und Bronia - Eine verbotene Liebe" - Dokumentation von Marek Pawlowski (http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier/Integrale?MODULE=Frontend&ACTION=ViewPageView&Filter.EvaluationMode=standard&PageView.PK=23&Document.PK=29529)

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Kommentare zu diesem Text

daniela (39)
(10.11.05)
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shorty (32)
(10.11.05)
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rainer-dieter (31)
(15.11.05)
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mmazzurro (51)
(25.11.05)
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LudwigJanssen (54)
(18.03.07)
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LudwigJanssen (54) meinte dazu am 16.05.08:
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