Unternehmensstrategie

Kommentar zum Thema Kommunikation/ Dialog

von  Strobelix

Vor dem Hintergrund meiner gesammelten Berufserfahrungen bin ich in einer Einschätzung ganz sicher: Unternehmensvorstände haben keinen leichten Job!
Sie stehen im Rampenlicht, müssen viele Fragen beantworten und verantworten eine große Zahl von Entscheidungen mit hoher Tragweite für das Unternehmen. Viele von ihnen haben dabei ein hartes Arbeitspensum mit überdurchschnittlich vielen Wochenstunden.
Ein Beleg für diese extreme Belastung sind die aus meiner Sicht hohen Gehälter, die für einen weniger schwierigen Job gar nicht zu rechtfertigen wären.

Um so mehr überrascht mich, welche Rätsel solche Personen immer wieder in ihrer Kommunikation verbreiten. Ein Beispiel habe ich in der Wirtschaftwoche – Heft 46/2005 – gefunden. Dort stand wörtlich in einem Artikel über Lothar Pauly als Chef von T-Systems:
„Das bisher auf Deutschland fokussierte Geschäftskundengeschäft, schreibt Pauly in einer internen Mail an alle Mitarbeiter über die neue Weichenstellung in der internationalen Strategie, wird 2006 auf ganz Westeuropa ausgedehnt – mit Schwerpunkt auf Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Auf diese Länder werden wir unsere Anstrengungen konzentrieren und dort auch gezielt investieren, kündigt Pauly an.“

Was hat uns Lothar Pauly mit dieser Aussage zur Unternehmensstrategie enthüllt? Zugegeben, ich musste auch erst einen Blick in Wikipedia werfen, um die Richtigkeit meines Bauchgefühls bei der Lösung dieses Strategierätsels zu verifizieren. Aber nun steht definitiv fest - mit der oben genannten Länderliste hat Herr Pauly folgende Länder Westeuropas als Investitionsschwerpunkte in seiner Unternehmensstrategie ausgeschlossen:
Andorra,
Dänemark,
Irland,
Liechtenstein,
Luxemburg,
Monaco,
San Marino und
Vatikanstadt.

Das klingt in dieser Zusammenstellung sehr vernünftig. Da ist doch nun wirklich anzunehmen, dass Herr Pauly seine Zukunftsstrategie mit klaren Prioritäten verfolgt, das Vertrauen seiner Mitarbeiter gewinnen wird und auch die Mehrheit der Telekom-Aktionäre hinter ihm stehen.


Anmerkung von Strobelix:

P.S.: Der Begriff „Geschäftskundengeschäft“ bringt mich auf die Idee, dass der Hausarzt eines Zahnarztes somit auch ein Zahnarztarzt wäre

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (13.11.05)
Ah, Herr Pauly denkt mit ... witzig, Dein Text. LG Brigitte.

 Strobelix meinte dazu am 13.11.05:
Hallo Brigitte,
danke für Deinen Kommentar. Wenn Herr Pauly diese knallharte, präzise Strategie erfolgreich umsetzt, hat er vielleicht später gute Chancen auf einen St. Pauly )
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