De Fliegn

Groteske zum Thema Ironie

von  HEMM

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Has is, i lieg im Liegestui in da Bodhosn im Gortn,
a bisl a Regn wa guat, i dad scho drauf wortn.
A Wespn sitzt auf mein Gspritznglasl und duad brumma,
eigendlich is e klor, wauns schneim dad was jo net Summa.

Auf amoi gspier i am Fuaß do sitzt doch a Fliegn,
des san so lestige Viecha, di an dauand sekiern.
I scheichs weg und denk ma jetzt wird´s gfressn vom Spotzn,
setzt sich des freche Viech do glot auf mei Glotzn.

Laungsaum heb i die Haund, denn i wüs jo faungan,
schnö greif i zua, sitzt die Fliegn auf meiner Waungan.
Do hau i zua, gib ma a Watschn das nur so poscht,
siach i die Fliegn wias auf mein Wurschtbrot noscht.

I nim die Zeitung und moch draus a Roin,
suach die Fliegn, sich´s net, da Teifl sois hoin,
drah mi durt hin und do her und leg mi am Bauch,
ja wirklich do sitzt jo, am Gortenschlauch.

Net laung hob is gsehn, oba glei wieda gspiert,
ausgrechnd auf mein Ruckn sie umanaunda spaziert.
Ein kurzer Schlag mit der Zeitung noch hintn,
die Haxn vom Liegestui in die Wiesn versinkn.

Jetzt kippt er um, i flieg obe und auf a Biene drauf,
die hot nix besser´s ztuan und sticht mi in Bauch.
Vur Zurrn spring i auf, renn mit´n Kniea gengan Bam,
des Bluat rinnt ma obe, i glaub laungsaum i tram.

Die Zeitung die hob i no fest in der Haund,
do sich i die Fliegn, des Biest sitzt am Töllaraund.
Jetzt schlog i zua, die Paradeisa spritzn herum
und des Glasl mit mein guadn Gspritzn fiegt um

De Fliegn die hob i dawischt, mit der is jetzt aus,
oba wia i ausschau des is jo a Graus,
im Gsicht die fünf  Finga, die Knieascheim is hi,
drei neiche Fliegn fliegn frech umadum um mi.

Mei Frau sogt: du hest die Fliegn net daschogn soin,
schau di do au, soi i schnö die Rettung hoin?
Eigendlich hob is jo gwust und het drau denkn miassn,
waunst ane daschlogst wirst des mit zehn neiche biassn.

Helmut Maier Moir©  Juli 2002


Anmerkung von HEMM:

Ein passendes Gedicht zum Text von pArAdoX
"Die Fliege"

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Kommentare zu diesem Text


 pArAdoX (15.11.05)
ja, das ist wirklich passend :) ein glück habe ich ein bisschen was mit österreichern zu tun, sonst hätte ich wohl nichts verstanden ;) aber dein text ist auch köstlich. respekt! find diesen dialekt immer wieder toll... liebe grüße, paradox.
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