Mein Phantom

Gedankengedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  Füllertintentanz

Du liest in meiner Worte Zeilen
um ein Teil von mir zu sein,
doch zwischen Vers und mir sind Meilen
die kunstvoll Trug und Wahrheit teilen
und kein Satz rollt deinen Stein.

Du suchst auch in den Zeilensprüngen
nach dem Bild, das mich erzählt.
Mein Wort soll deine Neugier düngen,
willst lesend dein Erinnern jüngen,
doch dein Herz ist gramvermählt.

Du sehnst nach meiner Silben Klänge,
doch ihr Sinn bleibt unberührt,
denn keines Satzes weite Enge
singt meiner Sehnsucht Mollgesänge
und  kein Wort dein Sprechen schürt.

So höre endlich auf zu lesen
als phantomes Teil von mir.
Du Schatten meiner Worte Wesen,
kannst ungesprochen nicht genesen.
Warte auf ein Wort von dir!

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Kommentare zu diesem Text

Gini (57)
(19.11.05)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 20.11.05:
Danke Gini. Ja, jeder von uns Schreibenden kennt sicher das Problem, dass in vielen Lesern immer der Verdacht aufkommt, man würde immer ausschließlich von sich selbst berichten, was bei mir in den seltensten Fällen der Fall ist. Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße zurück, Sandra
Fabian_Probst (44)
(20.11.05)
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 Füllertintentanz antwortete darauf am 20.11.05:
Hallo Fabian,
es ist ein schönes Zitat, welches du in deinem Kommentar verwendest. Dazu fällt mir ein Satz von Konstantin Wecker ein, der hat in einem seiner Liebeslieder folgende Zeile: ..."Denn zu schnell verfällt ins Allgemeine, was zuvor so ganz besonders war..." Da ging es auch um die Dinge, die sich nicht in Worte fassen lassen.
In meinem Text habe ich jedoch ganz bewusst eine ganz bestimmte Person angesprochen. Eine Person, die ausschließlich über das Lesen meiner Texte mit mir in Verbindung steht. Dieser Person wollte ich ein Signal setzen, denn meine Texte beschreiben nicht immer meine momentane Verfassung. Kein Lesen in den Zeilen ersetzt ein Gespräch, daher auch die letzte Zeile...
Liebe Grüße, Sandra

 Traumreisende (20.11.05)
für mich ein signal, lasst mich ich sein, versteht dass ich nicht willig bin jedes wort sein zu müssen, akzeptiert mein recht auf fantasie! das bejahe ich ganz intensiv!! lg silvi

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 20.11.05:
Liebe Silvi, ich bin immer wieder positiv überrascht, wie viel man aus so ein paar wenigen Zeilen lesen kann. Vor allem wie viel unterschiedliches... und alles macht irgendwo Sinn. Ich hatte die Zeilen einem ganz bestimmten Menschen gewidmet. Einem, von dem ich weiß, dass er regelmäßig meine Texte liest, um so regelmäßig Einblicke in mein Leben zu erhalten. Dieser Mensch ist jedoch zu feige, sich auf ganz normalen Wege mit mir zu unterhalten, daher auch die letzte Zeile: Warte auf ein Wort von dir! Es soll ein Signal sein, ein Anstoß... und zwar dafür, endlich den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und über den Schatten zu springen... Herzliche Grüße, Sandra
zackenbarsch† (74)
(21.11.05)
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 Füllertintentanz äußerte darauf am 24.11.05:
Danke Friedhelm, was den Auftakt der einzelnen Zeilen betrifft (bezogen auf deinen perönlichen Kommentar), so fand ich das so gerade schön. Ich hatte mir den Zeilensprung einfach mal weg gedacht und fand dann diese Durchgängigkeit schön fließend. Danke jedoch für die Anregung. Ich werde da demnächst mal genauer drauf achten. Lieben Gruß, Sandra

 Prinky (23.11.05)
Und sollt`mein Wort an dir abprallen,
wie die Woge, hart an Deck. -
Würde mir es nicht gefallen,
wiedermal siegte ich keck.

Doch will ich siegen, sprich doch nur:
Du wirst mich nicht verstehen!
Da kannst du lesen durch die Uhr,
die Zeit wird es verwehen.

Die Zeit war dir nie angetan,
du hast nie, wirst nie SEHEN!
Drum lese ruhig wie im Wahn,
du wirst mich nicht verstehen!

Sandra, da kannst du nichts machen!
Gruß Micha;-)

 Füllertintentanz ergänzte dazu am 24.11.05:
Hallo Micha, hab' lieben Dank für deine schönen Zeilen. Mich würde mal interessieren, ob du den Inhalt meiner Zeilen verstanden hättest, wenn er nicht aus meinen Kommentaren hervor gegangen wäre. Das ist deswegen so interessant für mich, da es mir ja offensichtlich nicht gelungen war, den anderen den wahren Inhalt zu vermitteln. Kam er bei dir an?
Ganz liebe Grüße in deine Wochenmitte, Sandra
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