Wellen

Alltagsgedicht zum Thema Erotik

von  Theseusel

Wellen

Augen necken,
Lenden sehnen,
Füße blecken,
Muskeln dehnen!

Deine Wollust füllt den Schwamm
nur uns bekannter Fertigkeit,
Brandung schlägt an einen Damm.
Tosen ist, was aus Dir schreit!

Mich benetzten,
dir ertrinken,
fast zerfetzten
in dir sinken!

In Zungenflut flößt deine Wollust
als Zaubertrank mir Leben ein,
steife Nippel stehn der Brust.
Will lindern deiner Lenden Pein!

Auf mir sitzen,
dich bewegen,
Fingerspitzen,
Haut verkleben!

Deine Gier sprengt meine Fesseln,
so erstrahlt mir die Monstranz,
Druck entweicht aus tausend Kesseln
deiner Weiblichkeit zum Glanz!

Mit dir zittern,
Atem geben,
uns nur wittern
um zu Leben!

Ja, die Unruh deiner Scham
tanzt der Explosion entgegen.
Lustbeträufelt, blütenwarm,
bin ich deinem Duft erlegen!

Sehe, Singen,
Haare, Krallen,
Säfte bringen,
Lust darf lallen!

Meiner Schulter festgebissen
kopflos Wellen mitgenommen
sinken wir in Traumes Kissen
Denn jetzt darf ich mich gehen lassen!

©Gerd Kerkhoff

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Kommentare zu diesem Text

Stigmarilou (20)
(15.12.05)
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 Theseusel meinte dazu am 15.12.05:
Hallo Marilou - schön, wenn Dich das Gedicht Dich mitreißt;) Kennst Du das Gedicht "Der Himmel zwischen Curacao und Persiko - aber besoffen bin ich von dir"? das meint schon mehr das Trunkensein in der Liebe! Ich denke also nicht, dass sich die zwei Protagonisten, ausser an ihren Körpersäften, betrunken haben; das Lallen soll sicher nur auf einen positiven Kontrollverlust der Aussprache hinweisen, übrigens lallen ja auch Babys und alte Menschen ohne Alk - ganz zufrieden war ich auch nicht:)
Dein Bild "als hätte dich die Lust zum Reime suchen zum Schluss verlassen, das ist schade" finde ich wunderbar;) denn das Metrum ist absichtlich geändert. Jeder "Mitreimer" wird in Gedanken sagen "und jetzt darf ich endlich kommen!" der Orgasmus eines Mannes bringt nicht unbedingt sein Herz wohl aber die Metrik ins "stottern";)
*g* insofern hast Du recht - meiner Freundin gefiel das Ende auch nicht;) Ich danke Dir für Deinen ehrlichen Kommentar und sende Dir liebe Grüße - Gerd
(Antwort korrigiert am 15.12.2005)

 Füllertintentanz (21.12.05)
Diesen wunderbaren Text hätte ich unheimlich gerne als Audiodatei gehört. Von einer fesselnden Stimme gesprochen, lässt er sicher viele Dämme brechen. Er ist so stürmich ausdrucksstark, so voller Bewegung, Erwartung und Rausch. Allein die Lesegeschwindigkeit ist schon betörend.
Ganz ganz schön geschrieben! Ein Hoch auf diese Sinnesflut...
Liebe Grüße, Sandra

 Theseusel antwortete darauf am 22.12.05:
*Juchz* Ich freue mich riesig, dass es Dir gefällt liebe Sandra:) Ich denke, wenn ich es aufnehme wird die "Zensur" mich zerstückeln;) Ich sende Dir ganz liebe Grüße... hoffentlich hast Du mir jetzt keinen Floh ins Ohr gesetzt *smile* - Gerd
mbkreativ (61)
(19.10.06)
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 Theseusel schrieb daraufhin am 19.10.06:
Hi Monika:) Dabei soll die letzte Zeile die Wellen ja ins Zentrum tragen... beschreiben sie doch das Ergießen. Wenn Lyrich sich ergibt sollten die Augen des lyrischen Du die Kontrolle genießen...Lyrich hat sie ja in andere Hände gelegt;) Danke für den Komm und nette Grüße - Gerd
mbkreativ (61) äußerte darauf am 19.10.06:
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hüllenlos (29)
(20.10.06)
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 Theseusel ergänzte dazu am 21.10.06:
*smile*Danke liebe Nic...Waldfee, das hat was;) Ganz liebe Grüße von Gerd

 BrigitteG (09.05.07)
Möglicherweise kannst Du Dir denken, Gerd, dass die Stelle "so erstrahlt mir die Monstranz" für mich eine starke unfreiwillige Komik hat - das ist allerdings auch die schlimmste Stelle, finde ich *g*. Manches ist ein bisschen an der Grenze, und etliches hat wirkliche Ausstrahlung. Insgesamt gefällt es mir, und Deine Hörversion ist gut! Liebe Grüße, Brigitte.
FredKapinski (29)
(09.05.07)
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The_black_Death (31)
(02.12.09)
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