Zu spät, verdammt! Ein Nachruf auf den Text

Drama zum Thema Vergänglichkeit

von  KopfEB

Ich hab am Sonntag einen wirklich guten Text geschrieben.
Meistens würde ich mein Geschreibsel ja eher im Mittelfeld ansiedeln, aber dieser Text...
Es ging um Zufall oder Schicksal.
Darum, dass unsere Entscheidungen bestimmen, was in unserem Leben passiert, was wir erleben.
Und darum, dass unsere Erfahrung uns lenkt und entscheiden lässt. Alles, was wir im Verlaufe des Lebens wahrnehmen und interpretieren ist Bestandteil unseres Charakters.
Vor allem ging es aber dann darum, dass ja nicht nur wir Entscheidunen treffen, die unsere Erfahrung beeinflussen. Alle anderen tuen das auch. Ein Mensch entscheidet sich beiläufig dazu, weil er gelernt hat so Streß abzubauen, einen Stein wegzukicken, an dem ich mir Tage später den Zeh anstosse und deswegen zu spät zur Vorlesung komme. Zufall, Schicksal? Ein Netz von Erfahrungen und Entscheidungen, in dem wir alle schlafend liegen.
Und all das war wundervoll am Beispiel des "Buch lesens" beschrieben. "Wer von euch hat schon mal ein Buch gelesen und einen Sinn in den Wörtern gesehen, der scheinbar nur für ihn geschrieben war?" Das war die Anfangsfrage, nachdem ich das Problem zunächst oberflächlich beleuchtet hatte.
Der Text war fertig, wirklich gut.
Dann klingelt das Telefon, jemand will was von mir, ich muss auf dem Computer ne neue Worddatei aufmachen und ... buhu!) ... ich schließe alles ohne zu speichern! Direkt nach der Geburt verstorben, aufgrund von menschlichem Versagen, zum heulen.


Anmerkung von KopfEB:

So was kotzt mich echt an.

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (07.12.05)
Mein aufrichtiges Beileid. Aber richtig schön, wie Du Deine eigenen (verlorenen) Texte noch erbarmungslos ausbeutest für einen neuen *g*. Gefällt mir. LG Brigitte.

 KopfEB meinte dazu am 08.12.05:
Vielen Dank, werte Brigitte. Der Text hatte das auch durchaus verdient ;-(
Der war wirklich gut, verdammt!
mueller (39)
(09.12.05)
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 KopfEB antwortete darauf am 09.12.05:
Ich hoffe auch stark, dass mir kein Kind mehr in den Brunnen fällt. Denn dann sind statt der Nachrufe die Originaltexte da
KiWi (30)
(15.02.06)
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 KopfEB schrieb daraufhin am 16.02.06:
Die Perle aus Schmutz (entstanden), ein klasse Bild!
"bewundernswertes Beispiel echter Vanitas-Kunst", ich werd ja gleich ganz rot! *g* Nu bleib mal auf´m Teppich. (trotzdem danke, fühlt sich gut an

P.S.: Am liebsten philosophiere ich ganz ohne Bücher
Mondscheinsonate (39)
(16.08.07)
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 KopfEB äußerte darauf am 16.08.07:
Das freut mich sehr!
Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn durch Zufall jemand auf meine Texte stösst, der ich doch eigentlich schon gar nicht mehr als aktives kv-Mitglied zählen kann, und dann einen Kommentar hinterlässt, zumal einen so ausgesprochen netten und lobenden ;.)
Spornt zum Griff nach Feder und Tintenfass an, aber keineZeitkeineZeitkeineZeit.

Ich wünsche dir was das angeht einfach mal mehr Glück und verbleibe hier mit liebem Gruß an dich,

Edzard

 Dieter_Rotmund (11.08.18)
"Entscheidunen"? Also wenn der/die Ich-Erzähler(in) schon Word benutzt, kann er/sie dann nicht wenigstens die Rechtschreibprüfung darüber laufen lassen? Das wäre nett, dem Leser zuliebe. Aber echt jetzt.

 KopfEB ergänzte dazu am 11.11.18:
Kann es sein dass du Asperger hast? Fehler sind menschlich, gewöhn dich lieber irgendwann dran, sonst frisst dich deine Misanthropie am Ende auf. Ich weiß, wovon ich spreche.

P.S.: Das Komma im ersten Satz hab ich mit Absicht weggelassen. N bisschen fies von mir, aber sieh es doch einfach als Möglichkeit, Gelassenheit zu trainieren.

Antwort geändert am 11.11.2018 um 21:27 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 12.11.18:
Achso, Ich-Erzähler = Autor. Selten eine gute Entscheidung.
Guten Abend.
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