Welch Schwermut klingt aus deinen Liedern

Erlebnisgedicht zum Thema Sehnsucht

von  Füllertintentanz

Oh Geliebter,
ein niemand wird dir offen legen
welch große Pein du mir gebrachst,
denn dein Gesang so voller Segen
lässt mir mein Herz voll Scham bewegen,
nur Gott weiß was du mir entfachst.
Ich muss verdrießlich Träume hüllen.
Dein Liebreiz sei vermaledeit.
Nie kann ich mich an dir erfüllen
und nirgends bin ich dir gefeit.

Du Melodie der Wonnetänze
Und Dolch in meiner Sehnsucht Schmerz,
du knüpfst durch Vers der Schwermut Kränze
und raubst der Nächte Mondenglänze,
bist meiner Sinne frühster März.
Dein Blick voll Horizonter Weiten
wirkt himmelsgleich voll Sternengold
und deinen Lippen, den geweihten,
ist jeder Kuss im Schlaf mir hold.

Ich möchte mich an dir bewürzen
an deiner Lust, voll ungestüm.
Wenn Tränen felsig aus mir stürzen
muss Lächeln meinen Gram beschürzen,
es ist der Lippen Pflichtkostüm.
Mein Sein ist rissig stark zersplittert
und voll Entbehrung eng geschnürt.
Du bleibst auf ewig mir vergittert,
weil Zwang die höchsten Flammen schürt.

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (10.12.05)
welch sprache!!! unvergänglich, bin begeistert wie modern das alte wirkt, weil wir an dem neuen uns so übergehört haben. ein echter genuß.
l gsilvi

 Füllertintentanz meinte dazu am 13.12.05:
Hallo Silvi, das hast du sehr schön beschrieben: Das modern klingende alte, weil es in unserem Sprachgebraucht so vergessen ist, dass es wieder neu wäre, so zu reden... Danke für den Gedanken, lieben Gruß, Sandra

 Theseusel (10.12.05)
ups...wie wird mir da! Das sind Bilder der Sehnsucht in Leidenschaft geschrieben, die im Wortsinn wirklich quellen! Von der Schüchternheit bis zum Verzicht aus dem Erkennen, von der sinnlichen Geborgenheit bis zur Wollust in Hingabe und im Mittelpunkt ein Märchen der Erfüllung im Kuß während des Schlafes als Gold von den Sternen zu einer Zeit, wo die Macht dieser Anziehung am größten ist, denke ich:)) Manchmal will die Sehnsucht so weit ausufern, dass man sie verleugnen will, weil sie mächtig ist...so liebe Sandra liest sich die Sehnsucht, die ihr Gefängnis für den Geist, ihr Korsett für den Leib sprengen will und sich doch selbst im Zaum hält, um der Verlockung zu widerstehen! Doch...je stärker der Druck umso größer das Aufbegehren. Ich mußte immer wieder an den Satz:"Halb zog sie ihn, halb sank er hin" denken *zwinker* für mich immer ein Ergebnis der Anziehungskraft "einer" Sehnsucht mit zwei Polkappen!

Ein starkes Gedicht! Die Metrik und Reimfolge deiner Verse ist klasse! Ich sende Dir bewundernde Grüße!
Gerd

 Füllertintentanz antwortete darauf am 13.12.05:
LIeber Gerd, ich kann deine bewundernden Grüße nur erwidern, wo mich doch gerade dein Minnegesang überhaupt erst veranlasst hat, diesen Text zu schreiben... Deine Bilder, Texte und Metaphern sind einmalig! Herzliche Grüße, Sandra

 Prinky (12.12.05)
Herrlich...bewürzen..."gg"
Du hast Ideen!
Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber meinst du echt Wonnetänze? Ist das vielleicht die Version ohne N am Ende, weil es auf die sprachliche Vergangenheit zutrifft.
Im neuen Sprachgebrauch...würde man da nicht Wonnentänze schreiben. Ich weiß, leicht spitzfindig, aber es interessiert mich wirklich.
Einen lieben Gute Nacht Gruß meiner GROßEN Sandra!!!
Michael

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 13.12.05:
Hallo Micha,
schmunzel, manchmal wäre es vielleicht besser, meinen Ego erden zu lassen, bevor ich deine Kommentare lese...lächel... Du lässt mich oft so dermaßen abheben, dass ich Mühe habe, vor lauter Schweben bodenständig zu bleiben...zwinker.
Aber mal im Ernst: Danke für deinen netten Kommentar. Nun, wegen der Wonnentänze... Ich habe das n nicht vergessen, sondern tatsächlich die Wonnetänze gemeint, denn nach meinem Sprachgefühl ist das so richtig. Wonnentänze habe ich noch nie gehört oder gesprochen... doch das hat nichts zu sagen. Ich bin wirklich nicht das Maß der Dinge... Vielleicht kenne ich es ja auch nur nicht besser.
Liebe Grüße zurück, Sandra
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