Heiligabend einmal anders

Erlebnisgedicht zum Thema Unfall

von  Prinky

Heiligabend.

Im Auto sitzend, schwere Gedanken,
fuhr ich, doch blieb mir mein Ziel verwährt.
In Höhe der Stadt Namens Eitorf
war nämlich plötzlich die Straße gesperrt.

Ärgernd ob der Verspätung
kam ich zu stehen, und sah...
Polizei - Notarzt - Schaulustige,
alle dem Unglück in dieser Nacht nah.

Da kam jemand näher, es war eine Frau,
und sie schien blass auch zu sein.
Ich fragte, warum es zum Stehen hier kam,
doch sie blickte nur wie ein fragendes Nein.

Tränen, sie liefen, bittere Opfer;
Ein Wagen, zerrissen im Wald.
Sie, nur noch fähig Gefühle zu zeigen,
sank in die Arme Verwandter schon bald.

Mir wurde klar in stiller Minute;
Es kann vorbei sein, von jetzt auf gleich!
Drehend den Wagen, begann ich zu weinen,
ist so die Weihnacht` vielleicht?

Tod selbst am Abend himmlicher Güte,
blutroter Himmel kein Wort.
Ich sah es, und fragte mich so immer wieder:
Warum stirbt die Jugend hinfort?


Anmerkung von Prinky:

Auf dem Nachhauseweg am heiligen Abend erlebt,
was mich fragend bis heute beschäftigt.
Noch heute Mittag bin ich am Kreuz, das von den Eltern
dort aufgetellt wurde, vorbeigefahren.
Und wieder verspürte ich diese Beklemmung im Herzen,
und dieses eine Wort nur; WARUM?

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (05.01.06)
Ja, Michael. So ist das Leben, manchmal steht mal fassungslos und ratlos und verzweifelt davor. Die Menschen, die glauben können, werden sicherlich darin einen Halt finden können - ich beneide sie darum. Liebe Grüße, Brigitte.

 Prinky meinte dazu am 08.02.06:
An Heiligabend ist die Zeit zum Nachdenken. So ist meine Mutter auch. Sie kramt die Bilder ihrer verstorbenden Mutter, und auch ihrer verstorbenden Schwester aus dem Nachttisch und beginnt zu erzählen. Und es ist schon ein Geschenk für sie, wenn ich nur zuhöre, auch wenn es jedes Weihnachten dieselben Texte sind. Dein persönlicher Kommentar ist wie eine Freischaltung der Gefühle. Das verstehe ich sehr gut! Michael
Nunny (73)
(05.01.06)
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 Prinky antwortete darauf am 08.02.06:
Sensibel zu fühlen ist eine Sache, die sich nicht jeder stellen kann. Ich glaube aber nicht das es etwas mit dem Alter zu tun hat; Eher ist es eine Sache der eigenen Persönlichkeit. Es tut mir leid, daß du so etwas erfahren musstest, aber du bist bestimmt nicht allein mit deiner Erfahrung. Manchmal frage ich mich, wieso der Herrgott so etwas zulässt!? Der Glaube an sich wird gerade von ihm immer und immer wieder auf die härteste Probe gestellt.
Gruß Michael
Nicola (80)
(11.08.06)
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