die Alltäglichkeit des Daseins hier in dieser Stadt

Gedicht zum Thema Zerrissenheit

von  Omnahmashivaya

Über zwei Jahre wohne ich nun hier,
in der Stadt mit der längsten Theke der Welt.
Hier gibt es das Alt, ein dunkles Bier,
was vielen Leuten den Alltag erhellt.

Ich kenne die Kneipen, die Gassen und Teile,
dieser großen weiten bekannten Stadt,
die Wandsprüche an den Toiletten - fast  jede Zeile,
bin manchmal das Leben hier einfach satt.

Bekannte Gesichter, in der Stadt, in der Bahn,
die Frau mit Laudis, dem Hund,
den Kassierer des Ladens von nebenan.
Macht das das Leben nicht bunt?

Ja nein vielleicht - das ist es ja,
es gibt einem das Gefühl daheim zu sein,
- und soetwas ist doch wunderbar.
Doch Vieles ist nur alltäglicher Schein.

Anonym sei die Stadt, so hört mans immer,
Keiner kennt Keinen - man hat seine Ruh,
doch kennt man die Stadt wie sein eigenes Zimmer,
kein neuer Impuls, egal was ich tu...

Egal wo man ist und was gerade geschieht.
über den Weg läuft irgenwer Einem immer,
seis die Nachbarin, die Einen wild knutschend sieht,
oder der Exfreund, das ist noch viel schlimmer...

Früh morgens um fünf, wenn ich ins Sauerland fahr,
vor mich hinträume von der schönen Natur,
ruft einer von hinten - das ist doch nicht wahr,
ein besoffener Mitstudent folgt meiner Spur.

Am Besten ist noch, wenn man ungekämmt,
schnell einkaufen geht im Plus um die Ecke,
angesprochen wird man ganz ungehemmt,
vom Schwarm,wie schnell ich mich dann verstecke...

Wenn man so in der Straßenbahn hockt,
vorbeifährt an Kaufhaus, Laterne und Bar,
dann ist man wirklich sehr geschockt,
dann wird einem mal so richtig klar.

Wie genau man schon die Winkel hier kennt,
Zeit zu neuen Ufern zu schwimmen.
Zeit, dass man mal erkennt,
das man hier sein Ziel kann nicht erklimmen.

Viele Leute sind nett und die Stadt ist nicht schlecht
doch wusste ich von Anfang an,
dass ich nicht hierhergehör, und das mit Recht.
Irgendwann ist der Umzug wohl dran.

Weg von der Hektik, zurück zur Natur, aufs Land
ich  werde diese Stadt verlassen,
reiche dem Abenteuer wieder die Hand,
das alltägliche Dasein wird wieder verblassen.

Schade um die liebgewonnen Menschen hier,
doch diese kann man auch besuchen,
doch was nützt mir ein Leben ohne Natur und Tier?
wie lang soll ichs noch versuchen?

Natur verändert sich, das war schon immer so.
Klar schiessen auch Häuser wie Pilze aus der Erde.
Doch bin ich darüber nicht wirklich froh,
denn Krach und Metall sorgt für Beschwerde.

Natur erfüllt uns jeden Tag mit neuen schönen Dingen,
seis eine Blume, die aufgeht oder eine flügge Meise.
Hier in der Stadt hört man die Amsel nicht singen,
ab und an nur und dann auch nur leise.

Einfach zurück zur Heimat will ich hin,
wo ich geboren wurde, wo ich komme her.
Weil ich dort einfach glücklicher bin,
immerhin fiels mir 24 Jahre nicht schwer...

Vielleicht auch woanders hin,
nur einfach weg von hier.
Weil ich dort einfach glücklicher bin.
Mit Mensch, Natur und Tier.

Ich könnt noch so Vieles schreiben,
doch machts`keinen Sinn,
möcht hier einfach nicht für immer bleiben.
- weil ich auf Dauer woanders glücklicher bin.

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Kommentare zu diesem Text

windtochter (56)
(28.02.06)
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 Omnahmashivaya meinte dazu am 05.03.06:
Hallo, vielen Dank für deinen Kommentar. Wo kommst du denn her? Bei mir ist das mit der Stadt mal so mal so: Mal fühle ich mich heimisch, mal nicht. Es liegt auch oft einfach in einem selbst, da hast du Recht. lg Bine

 NormanM. (18.07.09)
Irgendwie ist es so, egal, wo man ist, richtig glücklich ist man nie. Ist man in der heimat, die man mag, denkt man oft, man hat zu lange dort gewohnt, man muss einfach mal was anderes sehen, zieht man dann um, vermisst man die heimat, merkt, dass es doch nicht so toll ist, zurück in die heimat will man auch nicht ziehen, so zieht man wieder in eine andere stadt, wo es dann wahrscheinlich auch nicht perfekt ist.
Was mir an der großen stadt gefällt ist diese anonymität, dass keiner keinen kennt. Denn so falle ich als der geborene trottel niht auf, wenn ich mich blamiere irgendwo, lachen die leute dann zwar über mich, sehen mich aber danach nie wieder und weil sie mich nicht kennen, können sie auch niht über mich herziehen. Im dorf ist es ganz anders, da spricht sich sofort alles rum.
Was mir an dem gedicht nicht gefällt, ist dass es ein gedicht ist. Ich finde, als gedicht und dann auch noch als gereimtes passt es absolut nicht zu deinen gedanken. Ich hätte es in prosa und ohne reime geschrieben und dann z.b. als inneren monolog gepostet.
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