Prinzessin ohne Königreich

Erlebnisgedicht zum Thema Alles und Nichts...

von  Füllertintentanz

In meinem harten Bett aus Weich
dort liege ich vom Schein umdaunt,
Prinzessin ohne Königreich,
trotz Reichtum bin ich missgelaunt.
Es drückt und zwickt in meinem Nacken,
auch seidig schlafe ich nicht gut,
wo ferner Hände Träume packen
ist Schmerz der Nächte Attribut.
Er raubt durch Fraß der Krone Zacken,
betäubt mit tiefster Wehmutsflut,
sein Raub lässt Plüsch im Nest entschlacken.   
doch fehlt dem Nein zum Wort der Mut,
und meiner Feder drückt die Nut.


Es wiegt mich spät mein Kissenberg,
durch feinste Sinnesgaukelei.
Von Helden träumt im Schlaf der Zwerg,
ganz friedlich, fliehend sehnsuchtsfrei.
Mein Dämmern füllt der Tage Gräben,
mit Einigkeit durch Nacht erreicht,
denn Schlummer lässt den Anker heben,
der morgens keinen Meter weicht.
Wenn Für und Wider Taue weben,
ganz schnell das Bild der Nacht verbleicht,
weil Sorgen in der Sonne kleben,
wo Angst noch alle Wünsche eicht,
verspricht der Mund nur ein Vielleicht.


Bei Tage herrscht im Märchenreich
des Sehnens schlimmstes Folterbeil.
Der siebte Sinn spielt seinen Streich
entmündigt jedes Fehlurteil.
Bin zepterlos der Pfründe Erbe,
des Echos Lot trifft keinen Grund,
weil wohlbehütet ich doch sterbe,
doch jeder meint, ich sei gesund.
Mein Streicheln ruht in tiefer Kerbe
und Lächeln täuscht des Seins Befund
weil ich mir selbst die Wunden gerbe,
durch federweiches Truggebund,
zerfällt mein Herz dem Muskelschwund.




Gerd Kerkhoff & Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

Nunny (73)
(08.02.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 08.02.06:
Liebe Gisela, die Ideen und Anfänge halten sich sehr gut die Waage. In diesem Fall war es mein Anfang. Oft schreiben wir nicht mal mehr die Strophen im Wechsel, sondern streichen auch innerhalb der Strophen stetig hin und her... Mein ewiges Motzen treibt den armen Gerd manches Mal fast in den Wahnsinn... Es gibt auch Texte von uns, da wechseln wir uns zeilenweise ab.
Ganz herzliche Grüße von uns beiden,
Sandra
Fabian_Probst (44)
(08.02.06)
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 Füllertintentanz antwortete darauf am 08.02.06:
Lieber Fabian... ist dieser Text wirklich so oft das traurig Märchen.. oder nicht leider viel häufiger die ehrliche Realität? Ich bin schon oft solchen Prinzen und Prinzessinen begegnet...
Sei mir nett gegrüßt, Sandra

 Prinky (08.02.06)
Da muss ich zwanglos ein gut funktionierendes Paar erkennen.
Aber mittlerweile durchschaue ich auch nicht mehr, wer wohl was schrieb. Auch wenn fabian es Märchen nennt, ich finde es ein wenig zu abstrakt um Märchen genannt zu werden. Von ihm selbstverständlich. Was bitte ist ein oder eine Nut am Ende des ersten Absatzes?
Michael

 Füllertintentanz schrieb daraufhin am 08.02.06:
Mein lieber Micha, wir finden es total klasse, wenn nicht erkennbar ist, wer was geschrieben hat... Das spricht doch für die Harmonie der Worte. Du hast ganz recht, der Inhalt ist weit mehr, als nur ein Märchen... leider. Er spiegelt nur all zu oft die nachkte Realität.
Nur und Feder kennst du sicherlich aus dem Holzbaubereich.. In diesem Fall soll es einfach ausdrücken, dass das passende Gegenstück nicht mehr passend ist. Die Nut passt nicht mehr zur Feder und drückt daher...
Herzliche Grüße, Sandra
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