Opfergabe

Prosagedicht zum Thema Liebeskummer/ Liebesleid

von  Füllertintentanz

Schweigen weint
durch die stillen Vokale deiner Worte.
Es bewichtet das Blatt des Schicksals,
welches von Tränen geweicht
an Dichte verliert
ohne an Gewicht zu büßen.

Atemhauch betrübt die Sicht.

Mein Nebelhorn zerbricht
am klaffenden Schmerz deines Zungenrisses.
Namenlose Ziele rinnen verschwimmend
durch heisere Zeichen,
aus deren Zwischenräumen
Windjammer als Klageschrei ertönt.

Ihre traurigen Bögen gehen unter.

Versinkend in der Unaussprechlichkeit deines Mundes
wässern sie meine Sehnsucht
nach vollendetem Klang.
Ich wollte die Sprache leeren,
schöpfend aus deinem Brunnen
mich täglich ihrer erfrischen.

Doch Bitterkeit lässt sie zum Standbild erstarren.

Du, mein Wort ohne Stimme.
Schenkst Blicken Augen,
Sinnen Grund
und pflanzt doch immer wieder
deinen Garten Eden
in sengende Ödnis.

Gerodete Hoffnung findet kein Erdreich.

Würdest du nur endlich
alle Tränen opfern,
die du dir selbst verschließt,
dürften sie in dir schwellen
und als Quell der Erkenntnis aus dir sprudeln:
Deine Worte würden blühen.

Ausgefaserte Lippen plündern die Ernte.

Stattdessen frisst der Adler sein Gelege
und kreist als trauriger Schatten
orientierungslos
über die Schlafsäle vergessener Leidenschaft.
Vergangenheit spannt sich
aus zu dürrer Aussaat müder Schwingen.

Sie schreibt Geschichte.

 Kalkant*[/url]


Anmerkung von Füllertintentanz:

Das Gedicht "Kalkant" von Theseusel ist als Antwort auf meinen Text zu verstehen. Es sollte vorzugsweise im Anschluss gelesen werden.

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Kommentare zu diesem Text

Tanzbaer (24)
(10.03.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 11.03.06:
Hallo Tanzbär, ich freue mich über deinen lobenden Worte und gebe dir absolut recht, dass Gerds Text um Welten besser ist. Seine Wort- und Bilderwahl ist allein schon ein Genuss... Doch das ganze noch so synchron zu schreiben ist meisterlich!
Nette Grüße in dein Wochenende, Sandra
Fabian_Probst (44)
(14.03.06)
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