Wanda und das Weltgeschehen

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Eine archivierte Kolumne von  Songline

Samstag, 25. Februar 2012, 14:10
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Selbst ist die Frau

Es gibt so Tage, da weiß frau echt nicht, was sie machen soll. Zum Beispiel, wenn sich justament ihr Kerl verabschiedet hat. Also für länger bis immer oder so. Nach ein paar angemessenen Tränchen will das Leben neu geordnet werden, vor allem das Futtern und Vögeln. Wobei: Wenn ich länger drüber nachdenke, kommt eine Nahrungsumstellung nicht in Betracht: Ist frau sowieso schon gut dabei, mag sie sich nicht noch zusätzlichen Kummerspeck anessen, denn das hat ein Kerl, der einfach abhaut, nicht verdient. Ist frau eher schmal, braucht sie ihr lockendes Figürchen noch für Punkt Nummer zwei. Womit wir beim Vögeln wären.

Auch dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Selbermachen oder machen lassen. Jetzt sehe ich die Augenbrauen der geneigten Leser fragend in die Höhe schnellen: „Die wird doch jetzt nicht über Ona… nie!“ Ja, doch! Warum denn auch nicht? Wir können uns doch mal ganz sachlich über die natürlichste Sache der Welt unterhalten. Stellen wir uns doch einfach mal eine Frau vor, die keine ellenlange Telefonnummernliste paarungsbereiter Bekannter besitzt. Welche Alternativen bieten sich ihr denn, wenn sie wuschig ist wie verrückt? Wenn sie Glück hat, klingelt gerade der Paketbote oder der Gasableser oder der Schornsteinfeger. Wenn sie noch mehr Glück hat, ist der Kerl noch nicht allzu verschwitzt, hat Zeit und lässt sich willig verführen. Und wenn sie dann ein drittes Mal Glück hat, weiß er ohne stundenlange Erklärungen, wie man mit einer Frau richtig umgeht. Also sexuell, meine ich. Für den normalen Kundenkontakt werden die ja geschult. Jedenfalls seht ihr schon: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine alleinstehende, wuschige Frau bedarfsgerecht befriedigt wird, entspricht der Chance auf einen Sexer im Lotto. Äh. Sechser, meine ich. Da kommt mir gerade der Gedanke, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Lottobote gerade dann kommt, wenn eine Frau wuschig ist, gegen Null tendiert, aber das führt jetzt wirklich zu weit.

Frau könnte natürlich auch, anstatt verzweifelt auf das Klingeln an der Haustür zu warten, außerhäusig nach Befriedigung suchen. Heißt: Stundenlang aufbrezeln, Freundin mitnehmen, eine Bar aufsuchen, sich lasziv an die Theke und die Augen auf potenzielle Opfer werfen, lächelnd sein Gelaber ertragen, ab nach Hause – die Freundin will auch mit – und dann flott zu dritt … Ey! Moment mal! Wer hat was von Teilen gesagt? Während die männlichen Leser noch verzückt ihren Gedanken nachhängen und schon gar nicht mehr weiterlesen, sehe ich die weiblichen zustimmend nicken. Viel zu viel Aufwand, das Ganze, wenn man nur den halben Spaß dabei hat.

Also Selbstbedienung. Die Männer machen das schließlich auch, und sie reden so oft darüber, dass das W-Wort inzwischen schon im allgemeinen Sprachgebrauch gelandet ist. Nur nicht bei mir. Sei’s drum. Wo war ich? Ach ja. Beim Do-it-yourself für Frauen. Das ist mal eine handwerkliche Disziplin, in der die Frauen hinsichtlich ihrer Fertigkeiten den Männern in nichts nachstehen. Und: Bei der es auch frauenbedarfsgerechtes Werkzeug gibt! Das ist ja in Baumärkten bedauerlicherweise nicht immer der Fall, weswegen nicht so viele Frauen wie Männer … aber das führt jetzt zu weit vom Thema weg.

Die Selbstbedienung hat jedenfalls ungeahnte Vorteile: Sie ist zuhause sofort verfügbar, einfach und auf jeden Fall bedarfsgerecht. Frau weiß schließlich, was sie will, und kann es ohne große Erklärungen gleich selbst umsetzen. Ob mit D-Ding oder ohne. Das D-Ding, ihr wisst schon, hat keine Durchhänger und kommt vor allem allein daher. Da ist nichts drangewachsen, was einem tierisch auf die Nerven geht, was man vorspielend vorbereiten muss und was einem hinterher womöglich den Zigarettenqualm ins Gesicht bläst. Es verstreut seine Klamotten nicht durchs ganze Zimmer und man muss es nicht freundlich, aber bestimmt aus der Wohnung schieben, wenn man keine Lust mehr drauf hat.

Oh! Jetzt habe ich aus der letzten Reihe ein „Aber das D-Ding hat keine Gefühle und schmust nicht und nimmt mich nicht in den Arm!“ vernommen. Weißt du was, du da hinten? Wenn du das willst, ruf‘ deine beste Freundin an, die macht das alles mit dir. Besser als jeder Kerl.

Sind die männlichen Leser inzwischen aus ihrem Dreier-Traum erwacht und wieder hier? Sehr schön! Habt ihr mein Hoch auf das D-Ding mitbekommen? Nein? Also, wenn ihr mich fragt, solltet ihr das unbedingt durchlesen. Aber mich fragt ja keiner. Und schon gar nicht wird ein Mann zugeben, dass das D-Ding für eine Frau viel praktischer sein kann als ein …

Oh…, ich muss raus. Es hat geklingelt. Der Paketbote ist da!

Bis bald mal,
Wanda

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (29.02.12)
Meine Einschätzung: frivol.

 Songline (29.02.12)
Wanda darf auch mal frivol sein.
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