An(ge)dacht

Anspruch und Zuspruch für die Woche


Eine archivierte Kolumne von  SimpleSteffi

Samstag, 17. November 2007, 16:22
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ich du er sie es wir...

Jesus stieg allein auf einen Berg, um zu beten. (Matthäus 14,23) (Lehrtext für den heutigen Sonntag, auch Volkstrauertag genannt.)
Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen. (Epheser 5,19) (Lehrtext für Mittwoch, auch bekannt als Buß- und Bettag.)

Für die heutige Kolumne konnte ich mich zwischen zwei Lehrtexten der Woche einfach nicht entscheiden… und je länger ich sie mit mir herumgetragen habe, umso sicherer wurde ich, dass ich das auch gar nicht muss, da beide Textstellen zusammen gehören.
In ihrer Kombination zeigen sie einen wichtigen Grundsatz des Bibellesens, denn bei jeder Stelle sollte ich mich fragen: 1. Was sagt das mir? Und 2. Was sagt das der Gemeinde, der Gesellschaft?

Mensch und Menschheit, Einzelner und Gruppe, Bürger und Staat, Angestellter und Firma, Programme und Computer, Autoren, Leser und KV, Zutaten und Gericht, Minuten und Tage und Jahre und Ewigkeiten… (Auszüge eines kurzen Brainstormings meinerseits) Es wird deutlich, dass es ohne das eine das andere nicht geben kann, in beide Richtungen.

Der erste Lehrtext, der von Jesu Rückzug zum Beten berichtet, steht im Zusammenhang mit der Erzählung der „ Speisung der 5000“, geht also aus von einem großen, fast unglaublichen gemeinsamen Open-Air-Erlebnis, in dessen Anschluss Jesus selbst die Ruhe sucht, mit sich selbst durch das Gebet ganz „ins Reine“ kommt. Nur um anschließend direkt wieder der Gemeinschaft die Möglichkeiten des Glaubens aufzuzeigen und seinen Jünger Johannes über das Wasser zu begleiten
Der zweite Lehrtext spricht von und zu der Gemeinschaft. Ausgehend von Christi Licht für den einzelnen, übergehend in Überlegungen, wie sich der Glaube auf das Leben in den hörenden Familien und somit auf das Selbstverständnis der Mitglieder auswirkt.
Trauer, Buße, Beten sind Dinge menschlichen Lebens, immer wieder. Dinge, die jeder zunächst allein tut und auch tun muss. Denn tiefgreifende Erfahrungen wie Schmerz, Angst aber auch Dankbarkeit und Zukunftsplanung sind zunächst individuelle Gedanken. Umsetzung dieser Erfahrungen geschieht aber meist erst dadurch, dass sie in einer Gemeinschaft geteilt und mitgeteilt werden.
Jesus selbst hat sich zurückgezogen, das innige Gespräch mit Gott gesucht. Auch wir können ermuntert sein, es ihm nachzutun. Uns ganz in Ruhe mit unserer Lebenswirklichkeit, all ihren Problemen und schönen Ereignissen auseinander zu setzen. Gott hört uns zu, er wird uns antworten auf seine Weise. Dabei können wir Erfahrungen machen, die unser Leben, unsere Sicht auf diese Welt verändern. Und diese Erfahrungen können, nein, eigentlich müssen wir sie teilen. Daher rührt die Intention des Epheserbriefes, den Paulus aus dem Gefängnis an die Gemeinde schrieb: Es ist nicht immer einfach und daher umso wichtiger, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Dass wir uns gegenseitig berichten. Das wir uns ermutigen und ermutigen lassen und gemeinsam leben. Der letzte Teil des Satzes zeigt wieder den Individualitätsfaktor: „singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen“, nur wenn ich (du, er, sie…) mit ganzem Herzen dahinter stehe, kann diese Gemeinschaft fruchtbar werden, sich entwickeln und größer werden. Anderen zum Leben beitragen, das Leben mit Sinn erfüllen. Das gilt ganz sicher für den christlichen Glauben.

Auf diese Weise entstehen aber auch Seiten wie KV, ohne dieses Teilen eines anderen Autors wäre ich nicht hier, wärst du vielleicht auch nicht hier? Was soll ich hier, wenn niemand meine Texte liest? Was will ich hier, wenn nicht den Austausch mit euch allen?
Und obwohl ich hier nicht den Missionar spielen möchte, freue ich mich über 120 Seitenaufrufe meiner Kolumne jede Woche, freue mich über schon einige gute Gespräche im Anschluss. Dafür Danke! Für das Kommende: Ja!

Für die kommende Woche euch allen die nötige Ruhe und Gemeinschaft! Denn ihr seid gesegnet und sollt ein Segen sein![/i]

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

Nicola (80)
(18.11.07)
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 souldeep (18.11.07)
danke, liebe Steffi, dass du deine erkenntnisse und deine
überzeugungen, deine auseinandersetzungen und das
geheimnis der grossen kraftquelle mit uns teilst!

von herzen liebe grüsse mit ebensolchen wünschen
um segen zu empfangen, wie auch zu sein, für dich,

kirsten
:)

 Maya_Gähler (18.11.07)
Danke fürs Miteinander. Es ist und bleibt mein Motor.

Auch für dich die besten Wünsche für die kommenden Tage.
Alles Liebe.
Maya
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