Schweizer Käseallerlei

Nicht immer ganz ernstgemeinte Blicke über die Grenze


Eine archivierte Kolumne von  Maya_Gähler

Sonntag, 07. Juni 2009, 21:54
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Shopping mal anders

Ich las gerade einen Blog. Der Inhalt in Kürze:
Ein Ehepaar hält sich am Samstag Nachmittag um halb drei in einem Dorfladen auf. Er sagt zu ihr: "Schau mal Schatz, so leckere Mangos, nehmen wir doch eine mit." Darauf erwidert sie:"Nein wir kaufen heute nichts." Der Schreiber des Blogs fragt sich nun, was um alles in der Welt tun die Leute dann in dem Laden? Er stellt mehrere Mutmassungen an. Die Quintessenz des Ganzen, dass der Schreiber die schönste Mango kauft und sie beim Rausgehen dem Mann schenkt.
Nun bin ich am Überlegen, wie die Geschichte weitergehen könnte. Muss/darf er die Mango mit ihr teilen? Muss er sie evtl. zurückgeben oder noch schlimmer, auf den Kompost werfen? Es beschäftigt mich sehr.

Bei den ganzen Überlegungen kommt mir plötzlich in den Sinn, dass ich ja auch schon ähnliche Erlebnisse hatte.
Ich arbeite unter anderem 30% in einer Kleiderboutique. Ein Beispiel: Eine Dame suchte ein flottes Oberteil. Ich zeigte ihr ein total rassiges hübsches Shirt in verschiedenen Blautönen. Da meinte sie ganz lakonisch: "Ich mag kein Blau." Nun das wäre ja nichts Seltsames, ich fragte mich dann nur, wieso sie blaue Kleidung trug.
Oder eine andere Kundin, die ca. 2 Std. im Laden weilte, alles mögliche anprobierte, fünf Teile heraussuchte, ihre Kreditkarte drauf legte und sagte: "150 Franken." Ich hatte alles zusammen gerechnet und sagte: "Alles zusammen kostet 287 Franken. Soll ich 150 Franken über die Karte laufen lassen und den Rest zahlen sie in bar?" "Nein, 150 Franken." Ich muss dazu sagen, dass die Dame der deutschen Sprache sehr wohl mächtig war und ist. Ich schaute sie erstaunt an und fragte, was sie denn genau meine. Nun, sie wollte einfach nicht mehr als 150 Franken für alles zusammen zahlen. Ich diskutierte ein wenig mit ihr und sie ging ohne Kleidung aus dem Laden. Meine Überlegung danach war, ob sie wohl auch beim Bäcker Brot holte und nur 1 Franken dafür zahlen wollte, obwohl es 2.50 Franken kostet. Oder beim Metzger sich RInderfilet für 70 Franken auswiegen lässt und dann 20 Franken hinlegt und hofft, es würde langen. Die Dame sah nicht ärmlich aus, so dass man meinen könnte, es ginge ihr ums Geld sparen. Immerhin war es eine Platinkarte, die sie mir hin legte. Gut, ob diese gedeckt war oder nicht, konnte ich ja nicht kontrollieren, da ich die Karte noch nicht im Gerät hatte. Als ich am Abend meinem Chef die Story erzählte, sagte er, dass sie wohl schon öfter solche Aktionen durchgezogen hätte. Aber zwischendurch immer wieder mal ganz regulär einkaufte.
Ich sage mir, dass dies auch eine Art von Beschäftigung ist. Wohl Menschen, die sich langweilen und sonst keine Hobbies haben. Ist vielleicht ein wenig oberflächlich gedacht. Wahrscheinlich steckt da viel mehr dahinter, als man denken mag. Vielleicht ist es auch eine Art Übersättigung. Verlockungen und Reize wo man hinsieht.
Da langt es den einen oder anderen evtl. auch, dass sie einfach nur so tun, als ob sie es gekauft hätten. Es ist ja nicht notwendig, darum wird es nicht gekauft. Aber man kann ja mal so tun als ob.

Ich für meinen Teil würde dann lieber ein wenig spazieren gehen in der schönen Natur, statt in Läden rumzuhängen. Aber eben... das ist ja nur mein subjektives Empfinden.

Mit Humor gesehen, sind solche Erlebnisse ja Gold wert. Es ist immer wieder einen Schmunzler wert. Und wir wissen ja, ein Lächeln oder Lachen jeden Tag versüsst nicht nur den Alltag, sondern unser ganzes Umfeld.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Woche voller Lächeln, Schmunzeln und herzhaftem Lachen.



Quelle des Blogs: http://de.netlog.com/Heuhaufennadel/blog/blogid=3928536#blog

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

wupperzeit (58)
(08.06.09)
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