Schweizer Käseallerlei

... weil der 1. August so schön war

719 Jahre alt wurde gestern die Schweiz.

Seit fast 24 Jahren bin ich nun Teilnehmer dieser Geburtstagsfeier. Mit gemischten Gefühlen. Bin ich als Papier-Schweizerin (obwohl ich mich längst als Heimische fühle) berechtigt diesen Tag zu feiern? Ich habe die Sprache mehr oder minder gut gelernt. Verstehe mittlerweile so gut wie jeden Dialekt und jede Mundart dieses Landes. Nur mit den Sprachen tue ich mich noch schwer. Verstehe einiges in italienisch, einiges in französisch und in deutsch sowieso, aber mit dem Rätoromanischen plage ich mich noch sehr.

Nun gut, dies sind alles keine Kriterien, um einen Geburtstag feiern zu dürfen oder eben nicht. Ich meide die so genannten Bundesfeiern mit ihren hochkarätigen Rednern und Rednerinnen. Denn das löst in mir beklemmende Gefühle aus.

Früher haben wir oft die Rheinfallbeleuchtung in Schaffhausen besucht. Doch dieser Großanlass ist für mich nun auch eher Horror als Freude. Auch die sonstigen Feste zum Geburtstag in den großen Städten sind für mich keine Freude. Jeder lässt sein Feuerwerk ab, wo er oder sie gerade mag. Ohne zu schauen, sind da andere Menschen in Gefahr. Dass trotz allem so wenig passiert, ist in meinen Augen ein Phänomen. Gut in vielen Städten gibt es immer mehr Stellen, die dafür vorgesehen sind und das wilde "Rumballern" ist in noch mehr Städten und Gemeinden untersagt. Doch wirklich verboten ist es nicht.

Ich saß gestern auf meinem Balkon, keine 20 Meter Luftlinie entfernt von einem Höhenfeuer. Ich hatte Logenplatz für wunderbare Feuerwerke aus den umliegenden Gemeinden und im TV lief die 1.Augustfeier vom San Bernardino. Schweizer Klänge aus dem TV, wunderbare Pyrotechnik live und in Farbe, ansonsten Ruhe... einfach nur Ruhe. Idyllischer ging es gar nicht mehr.

So ein Umzug vom Kern einer Gemeinde in die Höhenlage einer anderen Gemeinde kann sehr wohltuend sein. Oder werde ich ganz einfach nur alt? *zwinker

In diesem Sinne, tun Sie einfach nur, was Ihnen gut tut!