Alle 121 Texte von unangepasste

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zuletzt überarbeitet im April 2022

17.04.2022, 16:20: Entfremdung
, Prosagedicht zum Thema Lebensbetrachtung, zuerst veröffentlicht am 28.02.15
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Jeden Abend dreht der Tag den schweren Körper auf mein Sehnen, atmet Nadeln und färbt sich rot am Rand der Nacht. Ich winde mich, doch Zug um Zug lebt er sich tiefer in mich ein. Erst in der Morgensonne entziehe ich mich seiner dumpfen Glut....

zuletzt überarbeitet im März 2022

20.03.2022, 08:59: Fenster
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 11.06.16
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Durchscheinend das Glück an Tagen aus Glas fliegen Vögel dagegen taumelt die Welt in der Scheibe Am Boden Federn Mein Kopf ein offenes Gelände Manchmal grasen Rehe in den Tälern manchmal liegt nur Schnee

zuletzt überarbeitet im Januar 2022

09.01.2022, 08:05: [Deine Haut]
, Text, zuerst veröffentlicht am 09.01.22
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Deine Haut / noch immer Landkarte / aus alten Tagen. / Ich nehme den Weg / am Fluss und gehe mit den Fischen. / Ein Kind sitzt im Gras / und flicht Körbe aus Schilf. / Darin trägt es Stunden / nach Haus, / wenn sie blühen. /

zuletzt überarbeitet im Dezember 2021

12.12.2021, 12:55: Zum Tanz
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 12.12.21
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Auf der Straße meines Gewissens / liegt das Laub; / im Winter streut keiner / über dem Eis. / Manchmal fällst du / auf die Knie, / die Hände aufgeschürft / und Worte auf den Lippen, / die ich nicht verstehe. / Ich schneide die...

zuletzt überarbeitet im November 2021

05.11.2021, 08:52: Salzig hängt noch Nacht
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 05.11.21
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in deinem Haar, doch in der Ferne hallen schon die Seesterntage. Sprich mir Gischt unter die Sohlen. Die alten Geister sind noch wach. Lass die Gedanken flattern wie ein Segel. In Wellen trägt uns jetzt dein Wort.

zuletzt überarbeitet im Oktober 2021

30.10.2021, 08:17: Manchmal
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 30.10.21
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sind Gedichte am Leben, für die ich nichts kann. Unschuldig liegen sie zwischen Buchdeckeln und warten auf den Sonntag. Später fallen ihre Worte und zersplittern, dahingeworfen in die Mitte des Weges an mir vorbei. Reges Treiben verstärkt den...
24.10.2021, 16:06: Herbsthimmel
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 24.10.21
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Die Vögel in meinem Kopf werden nach Süden ziehen. In Keilform versammelt fliegen sie Kreise über uns. An deinen Armen trägst du den Staub der Straßen. Von hier führt kein Weg in mich hinein, versperren Rotbuchen die Kreuzung. Fremder wird...
08.10.2021, 07:32: Wüstensand
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 08.10.21
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Heute Nacht war ich tagelang wach, lehnte mich an die Wüstenhaut meiner Träume. In Gedächtnislücken kroch ich mit dem Rücken zuerst, zückte die letzten Tagesreste und warf sie zurück. Hier streckt sich ein Ort bis auf die Spitze meiner...
08.10.2021, 07:31: Du liest meine Gedanken
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 12.06.21
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Du liest meine Gedanken, und der Wind blättert sie um, vielhändiges Spiel auf Dächern gegen den Takt meiner Schritte. Eine Bitte werfe ich dir zu und in den Sand. Am Strand übt jetzt der Juni mit hellem Lichtspiel Sommer. Heute Abend stirbt...

zuletzt überarbeitet im Mai 2021

20.05.2021, 20:22: Ihr Besen lehnt an der Hauswand
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 01.05.21
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Die Seele von Personalleitern hat enge Wände, die Haut verputzt mit Kohleschlacke. Jeden Tag schicken sie kleine Männchen die Treppe hinab und lassen die fasrigen gurrenden Worte sammeln, die surrenden Turteltauben fangen. Sie setzen blasse...
14.05.2021, 06:43: Bahnhofsvorplatz
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 14.05.21
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Wir zerfielen im Außenbereich, wo es keine Worte mehr gibt und der Asphalt heller glitzert als Blicke. Wir reichten uns das Schweigen in allen Farben, angeraute Glassplitter, die wir behutsam in unsere Münder legten. Wie wir uns nach etwas...

zuletzt überarbeitet im April 2021

27.04.2021, 11:52: Jahresende
, Kurzgedicht, zuerst veröffentlicht am 31.10.19
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Die Ackerfurchen, zu Fäusten geballt, liegen brach im Sturm, und Stare finden keine Körner mehr. Unter meinen Füßen schreit die Erde.
18.04.2021, 07:44: Grenzenlos
, Gedicht, Kurztext des Tages am 10.04.23, zuerst veröffentlicht am 18.04.21
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Am Morgen löscht der Regen die Grenzen in unseren Köpfen. Mein Haar ist verwaist. Wir sitzen auf Stühlen und nehmen uns Wind aus den Segeln. Noch immer treibt Erinnerung auf meinem Sprachfluss inmitten frischer Gischt. Unsere Worte streicheln...
15.04.2021, 16:36: Wie ich im Kontakt mit Elektrizität unerkannte Begabungen entwickelte
, Text, zuerst veröffentlicht am 15.04.21
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Ich habe ein Talent dafür, Dinge zur Explosion zu bringen. Das mag vielleicht merkwürdig klingen, aber in der Tat war bei mir diese Fähigkeit schon früh ausgereift. Leider hat sie einen Haken: Ich kann sie nicht bewusst einsetzen. Wäre es...
11.04.2021, 07:03: Stadtspaziergang
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 11.04.21
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Ich muss mich sammeln am Bahnhof unter Lichtern im Gewühl. Dort liegt ein Gefühl zerfasert neben Jacken und Hemden. Durchsichtig treibe ich in der Luft. Ich atme nicht, werfe mich in die Kluft zwischen Gedanken, falle mitten ins Getöse. Bleibe...
04.04.2021, 08:19: Schieflage
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 04.04.21
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An der Ohnmachtsgrenze wippt ein Abendgebet im Wind. Zu jeder vollen Stunde leere ich dort Kopf und Hand. Am Krisengipfel steht kein Kreuz, war nie ein Wanderer mit weitem Blick. Ich male meine Worte schön auf Eis. Mit den Fingerkuppen streiche...

zuletzt überarbeitet im März 2021

27.03.2021, 06:39: Wir trinken Regenwasser im Wald
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 27.03.21
| 69 176 3 3 |

Vor lauter Bäumen sehen wir uns nicht mehr, flackern zwischen Lebensentwürfen. Mit den Augen tasten wir Fanggebiete ab, in denen Lieder auf Grund laufen. Kinder spielen mit Ankern und wühlen im Sand, wickeln Zukunft um die Finger. Wir kauen am...
15.03.2021, 18:50: Es ist so schwer, alt zu werden
, Text zum Thema Alter, zuerst veröffentlicht am 13.03.21
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„Grüß Gott, meine lieben Enkelkinder!“ Meine Großmutter steht im Türrahmen und streckt die Arme in die Höhe. Ich reiche ihr die Hand, schlüpfe in die unbequemen Fellhausschuhe, in denen ich stets das Gefühl habe, auf Absätzen zu...
06.03.2021, 12:01: Die Farbe des Vergessens
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 06.03.21
| 63 226 5 +3 4 |

Heute trägt das Meer die winterdunklen Farben auf, und Muschelreste klirren in den Stimmen. Weißt du noch, wie wir Schnee fingen, im Schattengesträuch der Zimmer, wenn Mutter uns rief; aus ihrer Hand wuchs Mandarinenduft bis in den März, als...

zuletzt überarbeitet im Februar 2021

13.02.2021, 07:53: Vergessenes
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 13.02.21
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Der Garten reichte über Kontinente. Zwischen den Ländern eine Schaukel, die uns in Luftschlösser trug. Unter Himmeln dehnte sich der Tag. Heute baumelt ein Seil am Birnbaum. Vielleicht hielt es einst die Sommer der Kindheit.

zuletzt überarbeitet im Januar 2021

03.01.2021, 12:08: Unbeständig
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 07.12.20
| 41 168 3 2 |

Wie viele Winter trägt der Baum in seinen Ringen. Einen Schatten lang halten wir uns in der dritten Stunde der Nacht, nennst du mich Herbst und Treibholz hier am Rand der Stadt. Heute gleicht mein Schwanken den Linien in aufgeschnittenem Holz.
03.01.2021, 10:39: Herausragendes Exemplar mit grauen Wangen
, Reportage zum Thema Nonsens, zuerst veröffentlicht am 15.04.18
| 799 685 7 +7 4 |

Sie fügte sich so geschmeidig in die immer kleiner werdende Normalität, wie der Begriff von Experten definiert wurde, dass jeder Spaziergänger sie fast übersah. Doch da sie nichts hatte, woran man sich stoßen konnte, gab es auch keinen...

zuletzt überarbeitet im Dezember 2020

26.12.2020, 08:02: [Ohne Titel]
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 26.12.20
| 60 155 1 1 |

An meinen Füßen der Schatten eines Steins. ich zücke die Gedanken und ziele ins Herz der Müdigkeit, bis der steile Aufstieg meiner Fragen mich ans Geländer treibt. Ich bin das Alte, Zitternde mit grauem Haar. Mein Jahr hängt über meinem...

zuletzt überarbeitet im August 2020

16.08.2020, 09:29: Vermeert
, Gedicht, Kurztext des Tages am 24.08.20, zuerst veröffentlicht am 05.08.20
| 37 220 2 +1 1 |

Teile ich die Zeit, bis Wind mir Stunden von den Lippen weht, und Kiesel rollen mit den Tagen. Noch brennt Feuer auf den Jahren, folgst du Aschezeichen, die uns leiten. In deinem Hut trägst du das Meer.
03.08.2020, 09:18: Novembernebel
, Gedicht, zuerst veröffentlicht am 03.08.20
| 48 227 3 +2 5 |

Ein Ziehen wohnt in meiner Stimme, wenn sie dir nachts von Sommer spricht, und Dunkeltöne hängen an den Fenstern. Du kleidest dich in Schatten alter Träume und legst mir Fremdgedachtes auf die Kissen. Und doch steht dort im Mondlicht noch ein...

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