Alle 461 Texte von Cathleen

Aber doch Weil ich in den leeren Straßen mal nicht shoppen gehen kann, fühlt sich dieser stille Freitag schon wie Wochenende an. Kälte ist nur halb gewichen, Sonne will nicht recht heraus, Lenz kommt wie am Stock geschlichen. Frühlingslust...

Ach, dieser Park (deutsch) Im Traume find ich mich im Stadtpark wieder. Ein Gruß aus Kindertagen mich umweht. Die Zeit setzt manchmal Schätze vor uns nieder und macht, dass das Vergang’ne aufersteht. Ach, dieser Park mit seinen grünen...

Advent 2022 / Ich fange an, den Weihnachtsmann zu missen. / Du wärst der Letzte, der ihn mir nicht gönnt. / Zum Teufel mit dem Nichtmehrweiterwissen! / Wer sagt mir, dass ich mir nicht helfen könnt? / Zumindest gibt es dies Jahr wieder...

Adventgedanken 2020 O Engel, ob du mir erschienen wärst mit deinem Ruf, jenes Kind zu finden? Die Hirten, heißt es, fürchteten sich erst. Lass mich wie sie den Schrecken überwinden! O Engel, weise mir den Weg zum Stall; bin ihn so oft wieder...

Als finge nun ein Wunder anDu kamst im letzten Augenblickund dekoriertest mit Geschickmein kahles Zimmer:Es sei doch schließlich Weihnachtszeit!Ich war voll Kinderseligkeitbei Kerzenschimmerund sah der Pyramide zu,die sich geräuschlos voller...

Als wär sie nackt Durch ihre schwarz gefärbten Haare sieht er die weiße Schädelhaut. Schon deshalb ist sie zweite Ware. Und auch, weil sie so hungrig schaut. Beim Tanz bewegt sie sich beklommen, beinahe so, als wär sie nackt. Vom ungewohnten...

Am Licht der Welt / Indem er sich mir überließ, / als ihn mein Schrei ins Fremde stieß, / befreit’ er sich aus meinem Leib, / der nicht mehr sagen durfte: Bleib! / Noch blutverschmiert, zeigt’ mir mein Sohn / mit ungeheurer Sanftheit schon...

An der Wand lehnt die Gitarre / Du nennst mich spießig, weil ich Lotto spiele / und selber träumst du noch vom großen Hit, / verfolgst auf deine Art die gleichen Ziele, / nur leider spielt das Publikum nicht mit. / Wie ich greifst du nie...

An der Wand lehnt die Gitarre / (Fassung für Freddy) / Soll unsre Kraft im Hamsterrad verkümmern? / Ich will ja gerne handeln, wie ich muss. / Ich will den Alltag lieben, nicht verschlimmern; / nur leider ist es oft ein grauer Fluss. / Es...

An dich verloren Ich kam, sah und –okay, du siegtest. Ein Kinderspiel, wie du mich kriegtest. Es dauerte kaum Stunden. Wir haben uns gefunden. Das Schönste war: Ich durfte bei dir bleiben. Nichts reichte, meine Freude zu beschreiben. In jedem...

An einen alten Bekannten Du wolltest nicht mit uns befreundet sein. Dein Lächeln meinte immer mich allein. Dass ich nicht gleich empört gegangen bin, verbuchtest du zu Recht schon als Gewinn. Was zog mich an? Schön warst du gerade nicht. Und...

An unsere Mutter (geheimes Weihnachtsgedicht) / Was wäre schwer daran gewesen, / einmal nicht schlecht gelaunt zu sein? / Statt unsre Spannung aufzulösen, / warst du empfindlich und gemein. / Mit dir war es nicht auszuhalten, / das lang...

Anfang Oktober / Vor Wochen noch die Hitze! / Jetzt ist Kastanienzeit. / Früh braucht man schon die Mütze / und mittags reicht ein Kleid. / Mit flammend roten Zeilen / erstaunt mich die Allee; / damit ich, statt zu eilen, / wie...

Angst vor dem Glück / Ich stand am Meeresstrand und sah aufs Wasser, / das rhythmisch sich zu hohen Bergen türmte. / Der Strand war leergefegt, weil’s zu sehr stürmte. / Vor Neptuns Allmacht wurde ich echt blasser! / Geschah mir recht. Ich...

Angst vor Dürre Regen nadelt aufs Fensterblech Gänsehaut im Spatzenstrauch emsiges Schweigen schon wieder wringt ein Tag sich aus und wir hatten solche Angst vor Dürre

Aschermittwoch / Himmel trauert. Mit den Leuten / ist genau so wenig los. / Faschingsorden – nur noch Flitter, / Rathausschlüssel – Pappe bloß. / In den Pfützen schwimmt Konfetti / rot und gelb und grün und blau. / Faschingsprinz...

Auch deine Tränen nimmst du mit Dein Zug geht erst in einer Stunde, ich koch Kaffee, wie du ihn magst. Die letzte Hoffnung geht zugrunde, dass du noch irgendetwas sagst. Im Ernst, im Scherz, auf jede Weise hab ich’s versucht. Sprich doch ein...

Auf dem Altmarkt Den Weihnachtsmarkt, der dieses Jahr entfällt, ich kann nicht sagen, dass ich ihn entbehre. Sie hat was für sich, diese große Leere. Man sieht sogar ein Stück vom Sternenzelt. Nur eine Tanne es zu Geltung bringt, wo sonst die...

Aufbruch / Das Haus blickt verstört, / mit dunklen Scheiben, / an die der Regen / sich wirft wie nie. / Und stöhnend beschwört / es mich zu bleiben, / zu überlegen, / bevor ich flieh. / Der Garten, stets mein, / winkt mit den...

Augenblick / Es kommt so selten vor, dass einer schaut. / Und dass die Augen wirklich nach dir blicken. / Du staunst darüber, dass er sich das traut / und fühlst bei dir, hier könnte etwas glücken. / Lächle doch! / Du siehst, er zögert...

Aus anderen Tagen Jetzt schweigst du nur. Ich hab zu lang gezaudert und trat nicht hinter meiner Wand hervor. Ein Bild von mir hat da mit dir geplaudert. Und du warst irgendwann nicht mehr ganz Ohr. Nicht mal zuletzt vergoss ich echte Tränen....

Aus anderen Tagen II Du hast mich zu mir selber mitgenommen, fast hingeschleift, weil Leben schnell vergeht. Erst bin ich dir aus Angst noch dumm gekommen, wie jemand, der die Welt nicht mehr versteht. Dann nahm ich die Lektionen in mein...

Ausgangssperre Alle solln zu Hause bleiben, möglichst nicht ins Freie gehn. Mutti könnte Yoga treiben, Vati schlafen bis um zehn. Lieber zanken sie stattdessen voller Wut und Ungeduld, ob beim Fernsehn, ob beim Essen; oft genug krieg ich die...

Außerhalb / Teil I / Am Anfang warst du nur ‚nicht hier’; / hört’ ich im Aufgang Schritte gehn, / meint’ ich, es wären die von dir, / meinte, gleich klopfst du an die Tür, / und war gefasst aufs Wiedersehn. / Natürlich hab ich...

Babuschka / (eine russische Weihnachtslegende) / Bist du unser König, du schlummerndes Kind? / Ich geh durch die Häuser, ob ich ihn wohl find, / seh all diese Kleinen, die Kinder so rein. / Von ihnen muss eines der Heiland doch sein! / Ich zieh...

Bald frisst er dich Ich hätt ihn gerne rausgeschmissen. Ich sah es ihm von weitem an, dass er nur spielt mit deiner Liebe. Wieso hängst du an so nem Mann? Es tat so weh, vorauszuahnen, dass du bald weinen wirst um ihn. Noch hörte ich euch...

Beschluss Das konnte schließlich keiner wissen, dass du so zeitig Abschied nimmst. Klar, dass wir uns dreinfinden müssen, weil jeder Docht einmal verglimmt. Die Zeit fließt unterdessen. Ich habe nichts vergessen. Bei uns hat vieles gut...

Bevor die Farben aus der Welt verschwinden Bevor die Farben aus der Welt verschwinden, lasst uns von rotem Weinlaub Kränze winden, Kastanien sammeln, daraus Männchen bauen und hoch am Himmel Vogelzüge schauen. Der Herbst erlöst mit seiner...

Bevor du Antwort gibst / Zug fährt langsam ein. / Türen öffnen sich. / Bahnsteig wird zu klein. / Endlich seh ich dich, / schieb mich durchs Gewühl. / Flüchtig ist dein Kuss / Warum bleibst du kühl, / bis ich frieren muss? / Hast du nicht...

(aus "Der Dank des Kranichs") Bis der Herbstwind kühler weht, bleibt dir noch genügend Zeit. Wenn die Reise südwärts geht, bist auch du dazu bereit. Längst vergessen dann die Not, der du heut entronnen bist; und du fliegst ins...

Blätter von Bäumen / Da flirrten nur Blätter von Bäumen. / Sie brachten mich zärtlich zum Träumen. / Ich war wie in anderen Räumen, / das Aufwachen – kaum zu bestehn! / Die Not machte mich sehr beklommen: / Mein Flämmchen – gefühlt...

Chitarra romana Tausend Sterne bescheinen mir mein Rom. Ich muss weinen. Einsam möchte mein Herz, sich ergießen im Schmerz in ein hoffendes Lied. Stummer Brunnen im Dunkel. Ein Balkon noch dazu. O, Chitarra romana, bitte, nun rede du! O,...

Christvesper / Ich musste selber erst ein Baby haben, / bevor zum ersten Mal der Sinn mir stand / nach einer Vesper und nach lieben Gaben, / was ich bis dahin schlicht entbehrlich fand. / Den Gottesdienst verfolgte ich mit Staunen, / denn unser...

Da bleibt etwas / Der Druck der Lider auf den harten Augen – / wie gerne würde ich bloß drüber lachen. / Dumm, dass sie kleben und mir Panik machen! / Als ob Polypen an der Seele saugen! / Wär dies jetzt meine allerletzte Stunde / und ich...

Da nehmt die Liebe Konnt‘ mich selber nirgends finden, sprang in einen tiefen See, um für andre zu verschwinden: Immer lustig sein tut weh. Wasser löste ab die Schminke, die mein Halt gewesen war. Und ich dachte: Nun ertrinke! Warst ja...

Da schlendern Zwei / Da schlendern Zwei getrost / und bleiben manchmal stehn / für einen langen Kuss. / Die Spießer sind erbost, / denn es ist klar zu sehn, / die Zwei sind obdachlos. / Die Lust auf Zärtlichkeit / steht Bettlern gar...

Das Bandoneon Juninacht. Und Musik, die betrunken macht. Und ein Tanz, der Begehren schürt, bis man sich fast verliert. Sinnlichkeit explodiert wie die Sommerzeit. Das Bandoneon spielt dazu ohne Rast, ohne Ruh. Nach diesen Noten tanzten sie vor...

Das freundliche Wort / Ein freundliches Wort / fliegt über Bord. / Da schnappt es ein Fisch; / der kommt auf den Tisch. / Herr Schmitt, der ihn isst, / zu poltern vergisst. / Das freundliche Wort / liegt wie zum Sprunge / auf seiner...

Das Glöckchen Wenn wir aus der Kirche kamen, war der Weihnachtsmann schon da, und das kleine goldne Glöckchen rief uns Kinder jedes Jahr. Alle liebten das Gebimmel mehr noch als das schönste Lied. Es klang so, als ob ein Schimmel einen...

Das Kind / Hast du schon gehört? / Das mit Max und Grit? / Klar, sind wir empört! / Das nimmt einen mit. / Grit sagt, Max war breit, / wie fast jede Nacht / und hat ihr im Streit / die Veilchen vermacht. / Zurzeit wohnt sie im Frauenhaus. / In...

Das Krokodil / Das Krokodil / frisst gern und viel, / bis auf drei Damen, / die zu ihm kamen. / Das spricht sich rum. / Man fragt, warum / es diese Beute / verschmäht bis heute. / Das Krokodil / verfolgt kein Ziel, / es lässt nur...

Das neue Jahr Wir halten alle unser Sektglas in der Hand, sehn auf die Uhr, die uns noch auf die Folter spannt. Schon ist das alte Jahr nur noch ein Nebelrest, ein letzter Streifen, der sich nicht mehr greifen lässt. Nun ist es da, das neue...

Das Paradies ist hier Weites Land. Weg aus Sand. Viel zu heiß zum Barfußgehen. Kiefernwald. Und schon bald können wir das Wasser schimmern sehn, himmelblau. Mittagswind weht lau. Das Paradies ist hier, juniwarm. Ich teil es gern mit dir, Arm...

Das Riesenrad Ich höre, wie du leise gehst, und denke nur: Nein, nein! Dass du mir so den Kopf verdrehst, das kann und darf nicht sein. Es heißt, du hast an jeder Hand pro Finger einen Schwarm. Und trotzdem schwirrt mir der Verstand. Du machst...

Das sind die Menschen Im Haus der Lügen stehn bequeme Betten. Wer erstmal drin liegt, wird von selbst nicht wach. Stumm lässt er sich an die Matratze ketten. Das Fleisch ist willig, doch der Geist ist schwach. Er will den Stimmen gar nicht mehr...

Das sonnige Fenster In den Augen trotzige Schatten. In den Worten totes Gewicht. Hinter dir das sonnige Fenster. Wie dein richtiges, wahres Gesicht. Tränen rollen als kleine Perlen durch die Schminke wie übers Feld. Hinter dir das sonnige...

Das Tagpfauenauge / Der Raum ist leer bis auf die Fliegenfalle, / die, übersehen, noch am Fenster klebt. / Ein Schmetterling hat sich darin verfangen, / der, rettungslos verlorn, noch immer lebt. / Er kann sein Flügelpaar nicht mehr...

Das Vogelhaus / Das Futter sieht so lecker aus. / Die Spatzen bleiben trotzdem weg. / Die Katz sitzt auf dem Vogelhaus. / Sie gähnt und rührt sich nicht vom Fleck. / Aus sicherer Entfernung lärmt / die Spatzenschar in heller Wut, /...

Das war’s Du lachst mich an, als ob nichts war, und irgendwie stimmt das sogar. Hast ihn erst gar nicht ernst genommen, bist lieber gleich zurückgekommen. Ich sehe dir die Nacht noch an. Nun merkst du, dass ich auch was kann. Gib’s auf, ich...

Dass ich das einmal tu / Dass ich das einmal tu, / mit einem Lächeln mein’, / lass mich für heut in Ruh! / So fremd kann ich mir sein. / Es tut mir selber weh. / Warum bin ich nicht echt? / Dass ich nicht zu mir steh / und dir, ist ungerecht....

Dasselbe Lied / Mein Weg führt mich bei dir vorbei. / Gitarrenklang, schon fast halb zwei. / Und jemand singt, du bist es nicht. / An Wänden flackert Kerzenlicht. / Dasselbe Lied, / hast du für mich gesungen, / dasselbe Lied / und ich hab nur...

Dein erster Schnee Dein erster Schnee. Wie groß die Flocken sind. Sie tanzen so, als täten sie’s für dich. Nur dir gehört der ganze Zauber, Kind. Die ganze Welt, noch dreht sie sich um dich. Dein erster Schnee. Du liegst in meinem Arm. Und...

Dein Frauenbild Es geht dir gut, das kann man sehn. Dann wars wohl richtig, wegzugehn. Wir standen uns zuletzt nur noch im Licht. Doch werd ich das Gefühl nicht los, dein tolles Leben spielst du bloß. So richtig glaub ich dir dein Lachen nicht....

Dein Gefühl Ich riech's, du kommst aus dieser Bar. Du giltst dort als ein Superstar. Als alle schon im Bilde war’n, hab ich es schließlich auch erfahr’n. Warum belügst du dich und mich? Die Freunde amüsieren sich schon hinter...

Dein Herz besuchen / In deinen Augen war ich ein Bissen. / Als läg ich unter dir in den Kissen. / Ich gab dir Texte, du wolltest mehr. / Beleidigt war ich erst hinterher. / Die braven Zeilen, die ich dir schenkte! / Du sagtest niemals was,...

Dein Herz: wie wild / Manchmal passiert's, dass einer schaut, / dass seine Augen nach dir blicken. / Du staunst vergnügt, dass er sich traut / und fühlst bei dir, hier könnt was glücken. / Hilf dir selbst und lächle! Los! / Lächle ohne...

Dein Leben ändert sich nicht Die Tür knallt zu, ich höre dich die Treppen runtergehn. Vom Fenster aus seh ich dich an der Haltestelle stehn. Gleich kommt die Bahn und nimmt dich mit ins Herz der großen Stadt. Dort flatterst du von Bar zu Bar....

Dein Päckchen / Dein Päckchen wirkt so klein; / genau als ich das denke / und schaue nun hinein, / sind’s herrliche Geschenke. / Ich bin direkt verdutzt, / als ich das wirken lasse. / Du hast den Platz genutzt, / im Tetris bist du...

Dein Platz ist leer / Dein Platz ist leer, / nicht einfach frei, wie viele. / Ich seh das Nichts, / das deinen Umriss zeigt; / sehn mich so sehr, / hab keine andern Ziele… / Mein Hoffen, bricht’s, / nur weil das Handy schweigt? /...

Dein Platz ist leer / Dein Platz ist leer, / nicht einfach frei, wie viele. / Ich seh das Nichts, / das deinen Umriss zeigt; / sehn mich so sehr, / hab keine andern Ziele… / Mein Hoffen, bricht’s, / nur weil das Handy schweigt? / Dein...

Dein Vermächtnis / Mein Fuß betrat zum ersten Mal die Erde. / Ich schwebte nicht mehr nur im freien Raum. / Du hast mich mit bejahender Gebärde / herausgeholt aus einem dunklen Traum. / Ich selber war das Tor für meine Seele, / das machtest...

Deine Augen Ich hab es dir noch nie geschworn – Das Schwören ist nicht meine Art – Schatz, ohne dich wär ich verlorn, denn Einsamkeit ist hart. Zwar winken einem Alle zu, wenn man ganz oben steht. Doch wahre Liebe schenkst nur du, auch,...

Deine Wünsche Dass du es bist, war klar, eh ich aufs Handy sah. Erst lass ich's klingeln, dann beschließt mein Herz: Geh ran! Natürlich kommt kein Wort. Du nimmst es mehr als Sport, genießt es, wenn ich sag: Okay, um zwei im Park! Dass...

Dem Tod entwischt Auf einmal wär es nur noch drum gegangen, das Steigen meiner Seele nicht zu stören, auf kein erstauntes Stöhnen mehr zu hören, und etwas Nächstes hätte angefangen. Ich fühlte, dass es gleich gelungen wäre. Mit letzter...

Den Schöpfern solcher Qual / (Arbeit macht frei) / Wer auch nur auf zum Himmel sah, / der wurde schon geschlagen / und wenn er noch so fleißig war, / sein Schädel blutete und gar / vom Tritt sein leerer Magen. / Den Schöpfern solcher...

Der Bauer kommt vom Felde / Der Bauer kommt vom Felde, da trifft er auf den Tod. / „Verschone mich, Gevatter!“, ruft er in höchster Not. / Leis raunt des Todes Stimme: „Heut bist du noch nicht dran! / Wann ich dein Lichtlein lösche, ich...

Der Bettler und sein Hund / Muss Wotan weg, spring ich vom Dach. / Ich will nicht leben ohne Hund. / Allein für ihn werd ich früh wach. / Er gibt dem Weitermachen Grund. / Fall’n Tränen in sein Fell vor Schmerz, / legt er den Kopf in meinen...

Der Birkenbaum Genau vor meinem Fenster da steht ein Birkenbaum, schützt mich vor fremden Blicken, lädt ein zu manchem Traum. Die überlangen Zweige, wie Mädchenhaar so leicht, sie schütteln sich im Winde und wehen wie ein Kleid. Gleich einer...

Der Fremde im Spiegel Der Fremde im Spiegel nimmt dich nicht mehr wahr. Am Kühlschrank noch Zettel vom vorigen Jahr. Im Backofen Strümpfe, im Brotfach Salat. Dazu dein Geschimpfe, du willst keinen Rat. Du irrst durch die Straßen, du schaust...

Der frierende Hirt Ich – auf den Knien vor einem Kind, ein Umstand, kaum zu schildern! Als wir dann heim gewandert sind, da machte sich ein jäher Wind fort mit den Wunderbildern. Kein Engel kam mir hinterdrein, die Botschaft zu beleben. Ich...

Der Heilige Abend Weihnachtsmarkt hat schon zu. Laute Stadt kommt zur Ruh. Langsam verstummt ihr Gebraus. Weihnachtsstimmung breitet sich aus. Weihnachtsstimmung breitet sich aus. Kirche öffnet das Tor. Menschen drängen hervor, streben in...

Der Kastanienbaum In den Zweigen blühn rosa die Kerzen, so wie einst, als die Liebe begann. In der Rinde noch unsere Herzen. Voller Wehmut seh ich sie mir an. Frischer Wind streut mir tausende Blüten, sie sind duftig wie damals dein Kleid....

Der Lautenspieler / Sonne versinkt. / Eine Laute erklingt. / Durch die Nacht zieht / lockend ihr Lied. / Im Mondenlicht / lauscht ein Mädchengesicht / am Fenster dort. / Will nicht fort. / Lautenspieler, Lautenspieler, / unsichtbar im Dunkeln, /...

Der Lieblingsmensch (I. Fassung) Der Lieblingsmensch, gestärkt und froh, kam richtig weit, das war halt so. Der Lieblingsmensch er war gesund und lachte gern aus keinem Grund. Der Lieblingsmensch er lief nie weg, wo ihn ein Leid zutiefst...

Der Malersmann rührt Farben an Der Malersmann rührt Farben an: vom Abend das Blau, vom Regen das Grau, vom Morgen das Rot, das Schwarze vom Tod, vom Hoffen das Grün, das Gold vom Erglühn der Sonne, vom Sirup das Braun… Und nun kannst du...

Der Mond Der Mond kommt übers Haus gestiegen und setzt sich in den Ahornbaum. Er sieht die Welt im Schlummer liegen und schenkt ihr einen schönen Traum. Er löst sich wieder aus den Zweigen, schwebt immer höher in die Nacht, tanzt mit den...

Der morsche Baum / (nach einer chinesischen Fabel) / Der Baum war alt, der Baum war krumm. / Der Nachbar schaute so herum / und schaute an dem Baum empor: / „Der fällt bald um!", brummt er hervor. / „Der fällt bald um? – Das glaub...

Der Orgeldreher Wo ist der Orgeldreher nur, der uns nicht einen Tag verschonte, der das zum Überdruss Gewohnte herunterdrehte stumm und stur? Wo ist der Orgeldreher bloß, der wegsah, wenn wer filmen wollte, der grimmig mit den Augen rollte, ein...

Der Raser Zwei gelbe Schmetterlinge tanzen und flattern – hui! – zur Sonne auf. Da kommt Marie mit ihrem Ranzen! Warum blickt sie denn nicht hinauf? Ein wilder, rücksichtsloser Raser, er fegte sie ums Haar hinweg und war danach sofort...

Der Winter flieht Auf einmal wohntest du bei mir. Im Zimmer, nicht bloß Tür an Tür. Und alle warnten mich vor dir, o ho ho. Du hast mir leidgetan, als jeder rief: Der spinnt! Ich wusste vorher nicht, was Depressionen sind. Der Winter flieht...

Der Zug fuhr immer kurz vor sechs Der Zug fuhr immer kurz vor sechs. Ich durfte mit. Einmal im Jahr. Das Reiseziel hieß Weißenfels und die Adresse: Großmama! Mein Herz, es dröhnte wie der Zug. Der Schaffner knipste dann und wann. Stationen...

Meine amüsante Tante / Meine amüsante Tante / nannte sich Cleopatra. / Toll, was sie für Witze kannte! / Weil sie so ein Witzbold war! / Lachen steckt wie eine Seuche / Jeden an und macht – gesund! / Alle hielten sich die Bäuche, /...

Die Bitten der Hirten / Winter, steig von deinem Throne, / setz dem Frühling auf die Krone, / wenigstens für diese Nacht, / die Marie zur Mutter macht! / Winter spricht: Dicht bei den Tieren / wird das Baby nicht erfrieren; / walt’ ich...

Die Bühne (zweite Fassung) /   Du möchtest zu den Sternen, sehnst dich nach Rampenlicht? Dann sei bereit zu lernen und nimm dich in die Pflicht. Die Bühne ist kein Kurort für den, der oben steht, sie gibt dir keine Antwort, wenn du nicht...

Die ganze Nacht Nun haben wir uns doch noch mal geküsst. Wie lange hab ich das Gefühl vermisst Und nun verschafft der allerletzte Schluss mir ausgerechnet den ersehnten Kuss. Komm Liebes, küss mich noch ein zweites Mal und mach den Mund beim...

Die ganze Zeit / Ich glaubte Leuten, die mir viel versprachen / und die zuletzt nur lachten über mich. / Als daran meine Hoffnungen zerbrachen, / da schickte Gott mir einen Engel – dich! / Ich lebte in der Hölle meiner Sorgen, / vor...

Die Gute / (sehr frei nach „Fighting Words“ von Dorothy Parker) / Sag, der Gnutschfleck ist nicht echt, / sag, mein Busen ist zu klein, / sag, als Köchin bin ich schlecht… / Trotzdem, lass mich bei dir sein! / Doch ich traktier dich mit...

Die Katze des Nachbarn Die Katze des Nachbarn ist meistens allein. Er kommt nämlich erst gegen Mitternacht heim. Ich weiß nicht, ob sie ihn dann stürmisch bedrängt, ob sie ihm vergibt oder Nichtachtung schenkt. Oft poltert es hinter der...

Die Katze und das Brötchen / Die Katze hebt das Pfötchen. / Das Brötchen grinst und spricht: / Sieh, wie sie dich missachten! / Du kriegst die Sahne nicht! / Die Katz springt auf den Esstisch. / Bevor man sie verjagt, / hat sie’s...

Die Kinderschaukel (Nachdichtung von "Krylatye Katscheli") Im April der junge Frühling taut vom Spielplatz weg den Schnee. Kinderschaukeln kriegen Flügel. Überall schallt es „Juche!“ Alles sinkt hinweg im Glanze und das Herz...

Die Lerche / Die letzte Lerche… ist schon Jahre her. / Sie stieg ins Blau und fiel und stieg erneut, / wobei Gesang erschallte mehr und mehr, / als wüsste sie, dass mich ihr Singen freut. / Seit damals hab ich sie nie mehr gesucht. / Es...

Die lustige Person Wollte nur nach Hause kommen, sprang in einen tiefen See, um der Trauer zu entkommen: Stets verfügbar sein tut weh. Wasser löste ab die Schminke, die mein Halt gewesen war. Als ich fühlte, wie ich sinke, freute ich mich um...

Die Pyramide dreht sich nicht / Ich komm’ vom Weihnachtsmarkt nach Haus / und pack die Pyramide aus, / acht Euro hatt’ ich grade noch, / ich bau sie auf, recht hübsch, jedoch / verzieh ich bald schon das Gesicht: / Die Pyramide – dreht...

Die Schwalbe Zeit vergeht, so wie ein Lächeln verweht Es ist irre Was kann man tun Komisch, ja… Wir lassen uns einfach Zeit, nehmen’s locker Total entspannt, wir Hand in Hand Alles geht, wenn sich die Nacht um uns dreht, So Verliebte baun...

Die Soldaten, sie ziehn Die Soldaten, sie ziehn durch die Steppe, die heiße. Leise weht drüber hin voller Sehnsucht die Weise von den Gärten daheim, von den Birken und Weiden, und dem endlosen Wald, und dem endlosen Wald, von der Heimat, der...

Die Sonne geht nach Hause Die Sonne geht nach Hause. Nach Hause geht der Wind. Der Spielplatz hat nun Pause. Weil wir so müde sind. Nur Nachbars schwarzer Kater geht jetzt auf Mäusejagd. Er legt sich erst zur Ruhe, sobald es wieder tagt.

Die Traumberufe der Wörter (frei nach Nina Lechner) Der Schreck sagt: „Wenn ich groß bin, möchte ich Freudenschreck werden.“ Der Ring sagt: „Wenn ich groß bin, möchte ich Rettungsring werden.“ Der Schall sagt: „Wenn ich groß bin,...

Die Tür / Licht trennt ihn von / der Dunkelheit, / auf einmal ist’s / ein Flügelkleid. / Leicht trägt es ihn / von Lied zu Lied; / kaum, dass er weiß, / wie ihm geschieht. / Gäb’s nicht Applaus / von Zeit zu Zeit, / er glaubte...

Die ungleichen Brüder Sein Bruder, er lachte von Kinoplakaten, nur Tommy stand niemals im Rampenlicht. Im Schatten des Bruders war er kaum zu sehen. Er kämpfte um Achtung und fand sie nicht. Dann traf er auf einmal die Frau seines Lebens, sie...

Die vier Jahreszeiten / . / Überall Pfützen. / Gestern lag noch Schnee. / Viel zu warm die Mützen. / Der Schneemann schmilzt – oje! / Dann in der Nacht wird alles weiß, / zurück der Frost mit seinem Eis! / Dem Schlitten ist nicht bang: /...

Die Vogelscheuche / Die Spatzenkinder sind ganz platt, / was Papa Spatz für Nerven hat: / setzt er sich doch mit Heldenmut / der Vogelscheuche auf den Hut! / Tschilp, tschilp schallt’s weithin durchs Gelände, / Tschilp, tschilp –...

Die Weihnachtslaterne (Fassung 2) / Lampe aus Bastelholz / macht unsern Kleinen stolz. / Vati hat sie gebaut, / sagt er den Leuten laut. / Bergmänner, Waldgetier / von Transparentpapier / werfen ein buntes Licht, / Kerze, erlisch nur nicht! /...

Die Welt wird weiß Weihnachtsbaum flog längst schon über den Balkon. Der Schmuck liegt bis zum nächsten Jahr verstaut im Pappkarton. Plötzlich wird uns doch noch ein Geschenk gemacht, das schönste, was es gibt! Seht nur, welche Pracht! Die...

Diese Stille . Die Mutter schaut besorgt nach ihm aus. David kam nicht vom Schwimmbad nach Haus. Längst ist es Nacht, (doch) kein David zu sehn. Es ist quälend, am Fenster zu stehn. . Diese Stille, diese Stille, diese Stille tut so weh. Es sind...

Dieser Hauch Magie Ich streife durch die Gassen, allein und ganz verfrorn. So viele fremde Menschen, ich fühle mich verlorn. Da kitzelt meine Sinne ein zarter Veilchenduft. Ein wunderbarer Hauch Magie zieht durch die Abendluft. Unwillkürlich...

Dir / Oft hab ich den Moment verpasst, / wo du dein Herz mir offen hieltest, / wo selbst im Spiele du nicht spieltest, / wo dein Gemüt nach mir gefasst. / Oft hab ich den Moment verpasst. / Du harrtest meiner so geduldig; / mit keinem...

Dominik / Gleichgültig blicken die Laternen / auf seine Schneespur durch die Nacht. / Demut, er wird sie schon noch lernen. / Weil Kälte Jeden mürbe macht. / Die Würde wird er schnell verlieren; / kein Mensch lebt nur von Flaschenpfand....

Dort draußen / Weil ich aus Lust auf wahres Leben, / aufhörte, ehrlicher zu sein, / als alle, die du bisher kanntest, / brach deine Brücke zu mir ein. / Ich fragte mich und tat mir leid: / Was hast du von der Einsamkeit? / Du warst...

Down Under Das Heimatdorf lähmte seine Kraft und kam ihm vor wie Gefangenschaft. Seit frühster Kindheit zog es ihn fort. Australien, so hieß sein Sehnsuchtsort. Längst hatte er genug Geld gespart, als unerwartet sein Vater starb. Die Mutter...

Dramatisch schaust du her zu mir Wenn ich mal ausging, war vorher schon klar, in meiner Suppe schwimmt sicher ein Haar, der Wein ist lauwarm, der Kaffee ist kalt. Kein Wunder, dass man sich da nicht verknallt. Noch so ein Abend – / ´s konnt‘...

Drei Kamele Drei Kamele traben durch die Wüste und sie tragen hohe Herrn. Und der Nachtwind weht und die Reise geht immer immer immer weiter. Drei Kamele traben durch die Wüste. Hoch am Himmel steht ein Stern und sein heller Strahl zeigt auf...

Die Sehnsucht gleicht dem Korn (nach Emily Dickinson) Die Sehnsucht gleicht dem Korn, das in der Erde ringt und glaubt, wenn sie es merkt, dass sie’s zum Wachsen bringt. Nicht Klima und nicht Zeit sind vorher garantiert. O, welch...

Das hier ist die Vorgängerversion von "Seifenblase". Deshalb nicht wundern, wenn manche Formulierungen in beiden Texten auftauchen. Oder jedenfalls so ähnlich. Drum also laut Deine Nähe zu ertragen, soll mir ein Vergnügen sein! Du...

Du (Frauenversion) Du hörst mir nie ungeduldig zu, bewahrst im Chaos deine Ruh, sagst mir noch heut, dass dir mein neuer Look gefällt. Du bist noch so lieb wie zu Beginn, gibst dich mit jeder Geste hin, als wär ich deine ganze Welt. Du zeigst...

Du bist das Lied Du bist das Lied, das man nie mehr vergisst Du bist der Wind, der mein Angesicht küsst Du bist die See, die mich sehnsüchtig macht Du bist das Licht, das mir hilft durch die Nacht Auf jede Art überwältigst du mich Wie gerne...

Du bist fort / Auch wenn Flocken fallen / und Sturmwind lärmt und pfeift, / wenn wie Vogelkrallen / der Frost die Wangen kneift, / mich hüllt deine Wärme / noch wie ein Mantel ein. / Du bist fort und schaffst es doch, / nicht fort zu...

Du bist Himmel, ich bin Stern (ein Sprachspiel) Du bist Himmel, ich bin Stern Du bist nah und ich bin fern Du bist Kuchen, ich bin Stein Du bist Wasser, ich bin Wein Du bist Angel, ich bin Fisch Du bist Stuhl und ich bin Tisch Du bist Harfe, ich...

Du bist mein Star Der Blitz, er schlug ein. Mir mitten ins Herz. Sekunden später ist mir klar: Du bist mein Star! Dein Chef macht dich klein? Ich schwör’s ohne Scherz, ich koch den Scheißkerl heut noch gar: Du bist mein Star! Ich hol dich...

Du bist nicht mehr Ich dachte, dass ich dich nie wiedersehe, so spät erscheinst du mir in diesem Jahr. Du bist nicht mehr Begleiter, wo ich gehe. Die Deinen flattern mir nicht mehr ums Haar. Wie du verlassen irrst von Blüt‘ zu Blüte, seh ich...

Du führst im Nachthemd den Dackel spazieren / Du führst im Nachthemd den Dackel spazieren, / bist ein Meister im Schlüsselverlieren, / überlistest den Parkautomaten, / säst ins Tulpenbeet heimlich Tomaten, / magst es, nachts laut Trompete zu...

Du helles Licht auf allen Wegen Kam ein Stern vorbeigezogen, keiner weiß, wohin er fliegt. Alle sagen, dass er stehn bleibt, wo ein Schatz verborgen liegt. Dieses wunderferne Leuchten, es ist nicht zu übersehn. Sei’s nun Wahrheit oder...

Du lüftest nie das Visier Die Tür knallt zu, ich hör dich noch die Treppen runtergehn. Vom Fenster aus seh ich dich an der Haltestelle stehn. Gleich kommt die Bahn und nimmt dich mit ins Herz der großen Stadt. Dort flatterst du von Bar zu...

Du riechst gern an Ullas Füßen / Du riechst gern an Ullas Füßen, / um den Tag ihr zu versüßen, / magst es, ihr die Zehen zu lecken, / die nach Friedhofserde schmecken. / Und du kletterst nackt auf Bäume, / geisterst dann durch fremde...

Du sahst Begabung In deinen Augen war ich ein Bissen. Als läg ich unter dir in den Kissen. Ich gab dir Texte. Du wolltest mehr. Beleidigt war ich erst hinterher. Die braven Zeilen, die ich dir schenkte! Du sagtest niemals was, das mich kränkte....

Du schöner weißer Kranich, anmutige Gestalt... O weh, du regst dich gar nicht, dein Körper, er wird kalt. Kein Wort kann dich erreichen, kein Lächeln macht dir Mut. Warum musst du erbleichen? Warum wird nichts mehr gut? Ich spüre, deine...

Du tust mich nicht ab Jeden Tag bin ich von neuem ganz berührt und ziemlich platt, dass ein Mensch von deinem Schlage etwas für mich übrig hat. Du hast viele Qualitäten, deine allergrößte ist, dass du trotz all meiner Fehler niemals fertig...

Du warst lange mein Du warst lange mein. Wie ein alter Hut. Doch war ich auch dein? Es ging mir gut. Ein Schock, dass du den Schluss-Strich ziehst und nicht mal Tränen dabei vergießt. Jetzt seh ich nur die gute Zeit, wie eine Spur aus...

Du wolltest immer hoch hinaus Du suchtest nicht mal Liebe, nur Zeitvertreib bei mir. Ich stand sofort in Flammen, und das behagte dir. Ich hatte nichts zu bieten, das reizte dich noch mehr. Du gabst dich ehr aus Mitleid als aus Begehren her. Du...

Du Wunderstern, so nah, so fern, der mir die Wege weist, zeigst aus dem All auf jenen Stall, wo Gott nun Jesus heißt. Du lenkst den Sinn zur Krippe hin, dass niemand es vergisst, wie Gott uns liebt und uns vergibt, weil er voll Gnade ist. Du...

Duftiduft / Blickt Maskuli een Duftiduft, / Duftiduft aff Aue. / Hoppla, watt hat vor datt Schuft? / Wöll tatsäcklick datt Duftiduft / reizen opp, o Graue! / Dufti-, Dufti-, Duftiduft, / Duftiduft aff Aue. / Grunzt Maskuli: „Happ dick...

Egal, wie ich bin Du gibst mir die Chance zu versagen. Du piesackst mich, bis es mir reicht. Dann kannst du dich heftig beklagen: „Mit dir hat man’s wirklich nicht leicht!“ Für mich hat sich’s darum zu handeln, was dir an mir leider...

Eierkuchen / Du merkst nicht mehr, was Phase ist, / weil du vom Suff bewusstlos bist. / Du liegst in deinem eignen Dreck, / die andern Assis gucken weg. / Die Polizei ist schon vor Ort, / ein Krankenwagen bringt dich fort. / Vorm Bahnhof...

Ein anderes Leben / Du wünscht dir ein anderes Leben / in Roben aus Seide und Samt, / wo sie über Teppiche schweben, / zu ewiger Jugend verdammt. / Auf glorreichem Pfad willst du wandeln, / von Blitzlicht beschützt vor der Not. / Von Trumpf...

Ein anderes Leben / Du wünschst dir ein anderes Leben / in Roben aus Seide und Samt, / wo sie über Teppiche schweben, / für nichts als sich selber entflammt. / Auf glorreichem Pfad willst du wandeln, / von Blitzlicht beschützt vor dem Leid. /...

Ein anderes Leben (Fassung III) / Du wünschst dir ein anderes Leben / in Roben aus Seide und Samt, / wo sie über Teppiche schweben, / für nichts als sich selber entflammt. / Auf glorreichem Pfad willst du wandeln, / von Blitzlicht beschützt...

Ein bisschen Mehl, ein bisschen Ei / Es drücken edle Schlemmerei’n / zu doll aufs Portemonnaie. / Wir wollen lieber sparsam sein, / sagt meine Küchenfee / und zaubert mir mit leichter Hand / ein himmlisches Gericht, / wie ich es nie in...

Ein Esel, voll mit Salz bepackt / (nach einer alten Fabel) / Ein Esel, voll mit Salz bepackt, / lief quer durch einen Fluss, / ist umgeknickt und eingesackt / im Wasser, o Verdruss! / Zu seiner Freude löste sich / das Salz im Wasser auf, ...

Ein Gedicht / Wie wird ein Gedicht? / Ein funkelndes Licht / flammt auf, kommt geschwebt / wie etwas, das lebt. / Packst du zu fest zu, / erlischt es im Nu, / sein Wert geht entzwei / und schon ist’s vorbei. / Sein großes Vertaun, /...

Ein Stück Seide (Intro) Wind, er riss auf einmal von der Brust deinen Schal, nahm es mit sich ins Blau, ein Stück Seide. Als ein Hauch hing es dort, fein und zart wie ein Wort, mal gestreckt, mal geballt von der sanften Gewalt. Ungeschützt vor...

Ein weißer SchwanDu vermochtest, Uhren anzuhalten,warst die Mitte meiner Sommerwelt.Und ich hätte dich so gern behalten,wie man etwas Schönes gern behält.Ich vermeinte, Seligkeit zu spüren,viel versprechend, wie dein Schweigen schien.Willig...

Ein Wunder / Das weißt du sicher: Unsre Welt / rollt um die Sonne wie ein Held, / zieht eine Runde riesengroß; / ist die geschafft, geht’s wieder los. / Und dabei dreht sie sich – Sie kann’s! – / noch um sich selber wie im Tanz, ...

Einer lieben, alten Frau / Was schenkt man einer lieben, alten Frau, / die immer sagt, dass sie nichts haben will? / Sie hat in ihrem Leben / gegeben und gegeben. / Wenn ich's ermesse, werde ich ganz still. / Was schenkt man einer lieben,...

Eines Tages Eines Tages wird alles anders sein: Ich tret' unbeirrt in dein Leben ein, frage nicht erst lang, ob es dir grad passt, spüre, dass du schon drauf gewartet hast. Wenn mein Herz dann wild wie ein Vogel fliegt, wenn die Hand von...

Er muss / Hilft nichts, er muss, / löst sich aus ihrem Kuss. / Zug schließt die Tür, / trennt ihn von ihr. / Sie folgt ein Stück / und dann bleibt sie zurück. / Ihr rotes Kleid / nun von weit … / Und sein Herz will beinah brechen: / Wann...

Er schließt sein Leid im Herzen ein / Sein Witz steckt alle Leute an, / sie danken mit Applaus. / Doch was kein Mensch erkennen kann: / In ihm sieht’s düster aus. / Sein liebster Freund ging ohne Gruß / und ließ ihn ganz allein. / Er...

Erbarmen (2. Fassung) / Als er sie wieder schlug, war sie erstaunt, / dass sie auch diesmal gar nicht aufbegehrte; / sie fand es komisch, dass sie sich nicht wehrte / und musste lachen, seltsam gut gelaunt. / Das Lachen irritierte ihn so sehr, /...

Erbarmen / (vorläufige Fassung) / Als er sie wieder schlug, war sie erstaunt: / Das soll die Antwort sein auf ihre Klage? / Und so ist es ab jetzt für alle Tage? / Auf einmal war sie beinah gut gelaunt. / Ihr Lachen irritierte ihn noch...

Erstes Verlangen / Du igelst dich ein? / Dann ging es daneben, / dann soll es nicht sein, / das gibt es im Leben. / Du glaubst, dein Verstand / wird nie wieder heiter. / Los, her mit der Hand, / ich ziehe dich weiter! / Verlangen – schäm dich...

Es gibt in Leuben ein kleines Café / Refrain / Es gibt in Leuben ein kleines Café, / dort sitzen heut / oft ältre Leut / beim tet a tet. / Und sie blicken sich frisch verliebt an, / dabei sind sie schon lang Frau und Mann. / Es gibt in...

Es ist Heiliger Abend / Es ist Heiliger Abend, die Zeit ist nun da! / Es ist Heiliger Abend, die Zeit ist nun da! / Wir wandern zur Kirche und schon vor dem Tor / erschallen die Bläser, ertönt laut der Chor. / Es ist Heiliger Abend, die Zeit...

Etwas Luft / Dem schlechten Tag den Hut zerbeulen… / Mal wieder Wanderrunden drehn… / Im Kinosaal so richtig heulen… / Vom letzten Geld schön essen gehn… / Entfesselt tanzen wie von Sinnen… / Vom Sockel steigen mäuschenklein… / Die...

Euthanasie Schizophreniepatientin. Allein das Wort ist Gift. Drum auch in meiner Akte ein Kreuz mit rotem Stift. Im Namen der Gesundheit längst unfruchtbar gemacht, soll ich „nicht länger leiden“ und werde fortgebracht. Der graue Bus fährt...

Fassade Verlangen nimmt sich zusammen schluckt die Zurückweisung igelt sich (wieder) ein und verziert die Fassade mit einem Lächeln das nie mehr bröckelt

Fast jede Nacht / Die Stadt, getaucht in goldnes Licht. / Ich seh’s, doch es erreicht mich nicht. / Es macht mich eher beklommen. / Du wirst nie wiederkommen. / Seit Jahren schon kein Tannebaum. / Kein Glockenspiel erfüllt den Raum. /...

Feuer Du hast ihn drauf, den Plauderton. Dahinter tanzt das Flämmchen schon. Ich fühle wie es zuckt und sticht. Gleich brennt mein Herz. Ich wehr mich nicht. Du zögerst den Moment hinaus und brichst dann umso stärker aus. Kein Wunder, dass...

Fortgerückt / Immer noch warte ich. / Das neue Jahr, / es beginnt ohne dich; / du machst dich rar. / Nicht nur das. / Regenblass / rührt die Welt sich kaum. / Alles ist fortgerückt, / wie ein ferner Traum. / Immer noch hoffe ich /...

Fremde Frau Der Spiegel zeigt dir eine fremde Frau, die dich erschreckt, wenn du vorübergehst. Die Worte sprichst und schreibst du ungenau auf eine Weise, die nur du verstehst. Und hast du einen Gegenstand verlegt, dann kannst du weinen wie ein...

Fremder Stern (letzte Fassung) / Mein Bruder kommt vom Rauchen rein: / Da sei ein fremder Stern zu sehn / mit ungeheuer hellem Schein, / er würde überm Kuhstall stehn. / Ein Stern? – Es hält uns nicht im Haus, / wir streben, von Magie...

Für Bärchen Denkst du manchmal noch an mich dort, wo du jetzt bist? Hörst du mein Gebet für dich, wenn es Abend ist? Manchmal schmilzt dein Bild wie Schnee, gerad, wenn ich dich brauch. Tut das nur mir selber weh oder spürst du’s auch?...

Für Bärchen II Bestimmt hast du die Tannenzweige über, die ihren Winter-Dienst versehen haben. Es wird nun Zeit für neue bunte Farben. Der Schmuck auf deinem Grab ist ganz hinüber. Ich hab mich, seit du fortgingst, tief verkrochen,...

Für das Sterben Ich ließ dich fort. Aus Ahnungslosigkeit. Begriff nicht: Dies war deine letzte Stunde. Du hobst dich von Sekunde zu Sekunde und ich saß da und war noch nicht so weit. Doch war es gut, dich nicht zurückzuholn, die Seele nicht...

Für den Frieden Möwen, die kreischend nach Beute spähen, Winde, die voller Verheißung wehen, Segel, die sich majestätisch blähen. So ruft uns das Leben! He jo ahoi, wir segeln, he jo ahoi, wir segeln, he jo ahoi, wir segeln, segeln für den...

Für Jochen Was du auch mochtest, schenkte ich dir, ohne zu fürchten, dass ich’s verlier. In deinen Augen wuchs noch der Wert, den mir die Sache selber beschert‘. Du würdest nie in meine Flügel greifen und alles Gold von ihren Federn...

Für Sekunden Wenn ich mich ganz beiseitelasse, was selten – für Sekunden – geht, wenn ich das reine Nichts erfasse, sich kein Gedankenwirbel dreht: Wenn ich nur noch den Herzschlag höre mit seiner Unermüdlichkeit, wenn ich nicht...

Ganz allein Ich hatte viel Salat gemacht und Bier bereitgestellt. Zur Kirche ging ich ganz allein, es war nicht Vaters Welt. So viele Leute waren da, die halbe Stadt wie`s schien. Ein Weihnachtsbaum stand beim Altar, Strohsterne schmückten ihn....

Ganz allein Sie hatte Würstchen warmgemacht und Bier bereitgestellt. Zur Kirche ging sie ganz allein, es war nicht seine Welt. So viele Leute waren da, die halbe Stadt, wie’s schien. Ein Weihnachtsbaum stand beim Altar, Strohsterne schmückten...

Gebet Lass mich auf deinen Wegen gehn. Mit deinem Friedenslicht. Ich will so gern verstehn und weiten meine Sicht. Doch wenn die Bilderflut mein wehes Herz versenkt, ertränkt, so nimm mich in deine Hut. Lass mich auf deinen Wegen gehn. Mit...

Genau heute Genau heute wird alles anders sein: Ich tret' unbeirrt in dein Leben ein, frage nicht erst lang, ob es dir grad passt, spüre, dass du schon drauf gewartet hast. Bis vor kurzem noch immer fluchtbereit, bleibe ich nun doch, nicht...

Gepriesen sei das Nebenbei / Refrain / Gepriesen sei das Nebenbei, / das an den Fäden zieht! / Dem Schicksal ist oft einerlei, / was jetzt mit uns geschieht. / Allein der Zufall hilft uns gern / mit viel Regietalent. / Er putzt ihn...

Gerade du Viele Fotos hab ich gar nicht mehr, nur ein paar, die wirklich was bedeuten. Es ist nicht verboten, sich zu häuten. Doch, verdammt, es fällt noch immer schwer. Wie klopft man die Schlacke vom Gerüst, ohne alles ganz zu ruinieren? Da...

Gib mich nicht auf Mit Small Talk tu ich mich sehr schwer, die Zunge klebt, mein Kopf ist leer. Du bist die erste, die nicht lacht, wenn mein Verstand ne Pause macht. Ich bin kein dummer Bub für dich. Ja, und auf einmal trau ich mich, hol meine...

Glaub an ihn Kinder schlafen. Leise fallen Flocken. Träume rufen von weitem wie Glocken. Dass wir träumten, ist noch nicht lang her. Nun aber sind wir schrecklich erwachsen... Wenn es scheint, als wär der Zauber fort – die Weihnachtszeit ist...

Goldnes Licht / Die Stadt, getaucht in goldnes Licht. / Ich seh’s, doch es erreicht mich nicht. / Es macht mich eher beklommen. / Seit Jahren schon kein Tannebaum. / Kein Glockenspiel erfüllt den Raum. / Du wirst nie wiederkommen. / Nur...

Grad darum Wie du die Hirten hast geleitet, wie du drei Könige begleitet, so leite mich und leuchte mir. Auch wenn ich niemals knie vor dir. Ich weiß, du wirst nicht danach fragen, wie sehr mich manchmal Zweifel plagen. Bin ich’s, die dich in...

Großmama In den Sommerwochen durft‘ ich, wie versprochen, endlich mit der Eisenbahn zu ihr; jedes Jahr fuhr ich zur Großmama. Oh, wie ich sie mochte und das Herz mir pochte, wenn ich kam und sie stand in der Tür, klein und zierlich – meine...

Hab die Musik schon im Gepäck Ich will nicht betteln, dich nicht beschwören. Dein Hang zum Drama nützt nichts mehr. Ich ließ mich lange von dir betören, als ob dein Lächeln Wahrheit wär. Du lebst dein Leben wie in Kulissen, man atmet Staub...

Haiku Zorniges Summen, aus dem Ärmel geschüttelt einen Stich zu spät *** Mitten im August stürzt sie sich auf den Wollschal, die Mottenbande *** Zahllose Viecher finden ihr plötzliches Grab zwischen Buchseiten *** Im Sonntagsanzug wälzt du...

Haiku II Aus dem Taschentuch plumpst der Marienkäfer, stutzt und düst davon. *** Kalte Augustnacht Der Chili, wärmehungernd – nichts als ein Skelett *** Sommergewitter, und der lärmende Spielplatz liegt vergessen da *** Grille an der Wand,...

Hallo! hört sie sich sagen Neuerdings joggt sie für ihre Figur, trägt schicke Kleider und pimpt die Frisur. Bist du das noch, fragt ihr Spiegelgesicht. Ist sie’s? Die Übung verwandelt sie nicht? Sie tut verzweifelt, als ob es so wär. Alles...

Handy in der Hand Lust hätt’ ich wirklich, dich mal zu sehen. Der letzte Kuss, wie lang ist der schon her! Wir nannten’s damals ‚zusammen gehen’. Dass ich nicht treu war, du nahmst es furchtbar schwer. Handy in der Hand, sitz ich beim...

Hast du nicht längst begriffen / . / Wer hat dich aufgehalten? / Du wolltest mich doch sehn? / Ich sollte auf dich warten / hier gegen zehn. / . / Mein Handy liegt zu Hause / im Warmen. Mir ist kalt. / Läg ich in deinen Armen! / Aus...

Hat er Zaster Mit 14 noch „der Kleene“ beim Pokerspiel um Geld. Mit 16 in der Szene, dem Mittelpunkt der Welt. Mit 18 leere Hände; oft zockt er tagelang. Mit 20 längst am Ende; drei Jobs und trotzdem blank. Hat er Zaster, muss er zocken....

Hat er Zaster Mit 14 noch „der Kleene“ beim Pokerspiel um Geld. Mit 16 in der Szene, dem Mittelpunkt der Welt. Mit 18 Außenstände, fast eine Zentnerlast. Mit 20 längst am Ende; ein Fuß schon halb im Knast. Hat er Zaster, muss er zocken,...

Hätt ich die Kraft / (mein lila Lied) / Jung, wie ich war, hockte ich da, / las ein Buch übers Lieben. / Und ich erfuhr, gültig sei nur / was schon seit je beschrieben: / Nur Mann und Frau passen genau / sexuell Eins zum Andern. / Das...

Heiligabend 2020 (Skizze) Als Antwort auf das Pfund Kaffee beschenkte mich der Hauswart auch. Ein Schokomann hängt an der Tür. Er stinkt nach Zigarettenrauch. Muss ich tatsächlich noch mal los? Das Meiste ist herangeschafft. Zur Not sind...

Heimsuchung Schon klopfst du an, ich konnte dich längst fühlen, die Wohnungstür ist dünner als Papier. Ich wünschte mir, wir würden das nur spielen, dann tut es nicht so weh, dass ich verlier. Wir spielen nicht, du bist längst eingetreten,...

Heinrichs Kater / Heinrichs Kater büxt heut aus, / schlendert lautlos aus dem Haus; / war nur immer Stubentiger, / hatte nie die Chance zum Krieger / voller Tapferkeit und List. / Ob da was zu machen ist? / Heinrichs Kater büxt heut aus,...

Heiß auf dich Du warst wie eine Melodie, die meinem Leben Klang verlieh. Wir waren eins in jenen Tagen, zu denen wir heut „damals“ sagen. Die Wege haben sich getrennt. Du hattest so viel mehr Talent, bist irgendwann davongezogen. So schnell...

Heiße Himbeern Ich finde keine Ruhe. Die Uhr zerpflückt die Zeit, die Zeiger drehen sich im Kreis, der Morgen ist noch weit. Heiß brennt auf meinen Lippen der Kuss, den du mir gabst, als ich ins Ohr dich fragte leis, ob du mich wirklich magst....

Hell grüßt der Morgen Hell grüßt der Morgen, hell singt die Amsel. Als fing das Leben eben erst an. Lobe das Singen. Lobe den Morgen. Lobe das Wort, mit dem es begann. Himmel beleuchtet zärtlichen Regen: erster Tau, der auf erstes Gras...

Herr, der du kommst / Herr, der du kommst, / vergeude nicht Zeit vor verschlossner Tür, / beug dich in unsre Nächte nicht, / so fremd und ferne dir. / Herr, der du kommst, / oft glückt es nicht, auf keine Art und Weis’, / willkommen...

Heut / Es war um dich geschehn: / Mein Kuss, fast aus Versehn / im Spaß nur aufgedrückt, / er machte dich verrückt. / Wie dreht man das zurück? / Dir wurde heiß vor Glück / und mir war heiß vor Schreck. / Schnell lachte ich ihn...

Heut bin ich mal ein Maler / Heut bin ich mal ein Maler / und male dir ein Tor, / das einen Spalt geöffnet ist; / du stehst gespannt davor, / fragst dich, gequält von Neugier, / was mag dahinter sein? / Geheimnisvolles Leuchten zieht / dich in...

Heute kommst du zurück aus Rom Immer, wenn es mir gelingt, mich abzufinden, geht das Handy und du möchtest wieder reden. Wozu musst du dann erst jedes Mal verschwinden und jedes Mal verkünden, es sei aus? Immer, wenn ich mich aus meiner Starre...

Hier sah'n wir uns einst an / Durchs leere Haus geht kalt der Wind. / Man hat die Bühne dichtgemacht. / Hier spielte ich als fast-noch-Kind. / Sogar die Zeitung hat’s gebracht. / Der kleine Raum in dem ich saß – / dann später, als...

Himmel voller Sterne Ein Jahr hat er geschraubt am Traum vom Wanderleben, hat immer dran geglaubt und niemals aufgegeben. Er pfeift aufs Hamsterrad, zieht lieber eigne Kreise, steigt ein in seinen Van und macht sich auf die Reise. Er fährt rund...

Hochzeitslied Wir bauten dir ein Haus im Baum. Wir schauten, wie die Flocken treiben. Wir schlugen weißen Sahneschaum. Wir zählten Tropfen an den Scheiben. Wir sind auch Kindereisenbahn und Kettenkarussell gefahren. Wenn wir des Nachts die...

Hör den Fluss Wann erwacht der Tag? Wann erwacht der Tag? Wenn die Sonn‘ aufgehn mag, wenn die Sonn‘ aufgehn mag, dann erwacht auch der Tag. Hör den Fluss, wie er murmelt sein Lied, riech den Baum, wie er duftend erblüht, fühl den Schnee,...

Hörst du, was ich höre? Sprach der Nachtwind zu dem kleinen Lamm: Siehst du, was ich sehe? Hoch am Himmelszelt, kleines Lamm, siehst du, was ich sehe? Ein Stern, ein Stern, schweifend durch die Nacht, so, als ob er Zeichen uns macht, so, als ob...

Ich bin so (frei nach Dieter Mucke) Ich bin so temperamentlos, dass die Bilder an der Wand zusammenzucken, wenn ich mich kratze. Ich bin so maulfaul, dass der Nachrichtensprecher erschrocken zu mir schaut, wenn ich mich räuspere. Ich bin so...

Ich dachte, ich soll lachen / Ich dachte, ich soll lachen. / So lachte ich. / Dein Wunsch, ich soll erwachen, / befreite mich. / Erholsam war’s zu sagen, / was mich erbost, / statt immer nur zu klagen / aus Sucht nach Trost. / Längst bist du...

Ich denk an Marilyn / Ein bisschen zu blond, / die Lippen lackiert, / die Augen halb zu, / als ob’s gleich passiert. / Sie schaut, als wär was drin. / Ich denk an Marilyn. / Der Platz ist noch frei, / ertönt es gehaucht, / dazu dieser Blick!...

Ich frage mich, was ich hier such / Es ist so kalt, ich hauch die Hände an / und schau umher nach einem Glühweinstand, / obwohl ich’s mir nicht wirklich leisten kann. / Die Glühweinpreise sind exorbitant. / Ein kleines Mädchen zupft am...

Ich freue mich / Ich freue mich / an deinem Brief, / er ist schon fast / ein Leben alt; / doch jedes Wort / berührt mich tief, / weil heut noch gilt, / was damals galt. / Ich freue mich / an deinem Blick, / der Zärtlichkeit / und...

Ich hab noch einen Liebesbrief Ich war dir ergeben. Das ist lange her. Renn weiter durchs Leben. Er stört mich nicht mehr. Ich werd nie mehr fragen, hast du heute Zeit, mich nicht mehr beklagen, denn ich bin es leid. Es ist mir auch schnuppe,...

Ich hätt gern den Mut Die Locken dicht wie eh und je. Die Zähne weiß wie frischer Schnee. Sein Körper durchtrainiert und fit. Und wenn er lacht, lacht jeder mit. Ich merke mir Gesichter kaum. Seins seh ich Nacht für Nacht im Traum. Obwohl...

Ich heiße einfach Mohrle Ich heiße einfach Mohrle. Ein Name, schön und schlicht. Der Hund muss an die Kette. Für mich gilt sowas nicht. Weil ich sonst mit der Kralle hau. Miau! Ich habe einen Schlafplatz. Doch den benutz ich nie. Viel weicher...

Ich kann dir nichts versprechen Verdammt, das wird ein Fall für sich. Ich habe mich gewöhnt an dich! Ein schneller Strich ist nicht mehr drin, weil ich dann wieder einsam bin. Du hast die Ungeduld gezähmt, Ich hatte Angst, dass es mich lähmt....

Ich komme irgendwie zu nichts / Solitär gespielt, / einen Schreck gekriegt, / auf die Uhr geschielt, / wie die Zeit verfliegt! / Andre holen brav / wieder Wäsche rein, / die seit früh schon hängt / in zwei Doppelreihn. / Ich komme...

Ich mag dein Lachen, deine Tränen Ich habe Sehnsucht, wenn die Sonne sinkt, dann will ich nur noch hin zu dir. Ich fühle mich, als ob das Glück mir winkt, als ob ich mich total verlier. Ich halte dich so wie ein Kätzchen warm, will dich...

Ich mag diesen Duft Ich mag diesen Duft in deinem Haar und überall in der Luft. Ich seh dir zu, wie du dir Lidschatten malst und gleichsam erstrahlst, und gleichsam erstrahlst. Ich mag diesen Blick, unsagbar zärtlich schaust du noch mal...

Ich seh dich lachen Die Sonne lugt durchs Wolkendach, als wär sie auch noch nicht ganz wach. Dein Kuss macht mich schon wieder schwach. Ja, lass uns kuscheln! Es sieht so schön nach Regen aus, da bleibt man richtig gern zu Haus, steckt...

Ich sing mal hoch, mal tief / Unwetterfront kurz vor dem Ziel. / Im Wolkenmeer tobt Lichterspiel. / Ein Donner löst den andern ab. / Wie gut, dass ich mein Radio hab. / Dank Elvis wird die Autobahn zur Bühne. / Vergessen ist die Angst vorm...

Ich überstehe Ich überstehe – dank deiner Nähe Wenn ich versinke, reichst du mir deine Hand Wenn ich ertrinke, ziehst du mein Herz an Land Wenn ich erliege, dann rettet mich dein Kuss, und zeigt mir, wie ich neu beginnen muss Du bist wie der...

Ich wäre gern dein Mond / Du weißt nichts von der Liebe, / die sinnlos in mir kocht. / Sie einfach zu enthüllen, / hab ich noch nicht vermocht. / Du könntest mich belächeln, / drum halte ich den Mund / und schreibe mir stattdessen / voll...

Ich weiß Was schenkt man einer lieben, alten Frau, die immer sagt, dass sie nichts haben will? Sie hat in ihrem Leben gegeben und gegeben. Wenn ich's ermesse, werde ich ganz still. Was schenkt man einer lieben, alten Frau, die immer...

Ich weiß, ich soll nicht danach fragen Warum kann ich nicht mit ins Landheim fahren, die ganze Klasse lacht mich deshalb aus? Ich weiß, ich soll nicht danach fragen, doch ich finde es schon noch heraus. Warum dreht Onkel Tom die Heizung runter,...

Ich wollte dich (Skizze II) Ich wollte dich, um meinen Geist zu erden, um drauf zu kommen, wer und was ich bin; war ganz versessen auf das Mutterwerden, als wär’s zugleich mit dir auch mein Beginn. Ich wollte dich, um einen Sohn zu haben. Dass...

Ich wollte, es wäre immer Weihnacht Wandernd durch die Winternacht, lasse ich die Arbeit hinter mir Freie Tage sind in Sicht, die ich schon zum Greifen deutlich spür Alle Straßen funkeln, gleich, wo ich auch bin Zwickt Frost auch meine Hände,...

Ihr könnt mir gleich die Wahrheit sagen Warum kann ich nicht mit ins Landheim fahren, die halbe Klasse lacht mich deshalb aus? Ihr könnt mir gleich die Wahrheit sagen, irgendwann kommt es ja doch heraus. Warum isst Lisa keine Pausenbrote, sie...

Im Advent Wir zünden an das erste Licht und sehen uns nicht satt, weil mit dem Licht die Zeit anbricht, die großen Zauber hat. Wir zünden an das zweite Licht und üben Lieder ein mit Feuereifer im Gesicht; wie woll’n gerüstet sein. Wir...

Im Oktober Wir spazierten im Oktober durch die buntgefärbten Straßen eng umschlungen Arm in Arm und vergaßen im Oktober, wie zugleich mit seinem Licht der erste Hauch des Abschieds kam, weil der Weg nicht den Verlauf, den wir zwei uns vom...

Im Park Der Park vor kurzem noch so bunt… Im Mittelpunkt ein kleiner Hund, so ausgelassen wie ein Kind, gezaust vom ersten Winterwind. Die Bänke sind nun alle leer. Auf Wiesen picknickt niemand mehr. Im Abfallkorb sucht Willis Hand, sucht,...

Im Theaterfoyer / Du lächelst auf dem Foto. Bloß die Augen / sehn den Betrachter still und traurig an. / Du wirkst wie jemand, der an einer Grenze / nun keinen Schritt mehr vorwärts machen kann. / Du hast zu recht nach einem Stern gegriffen, /...

Immer mal wieder Seit ich einfach bin immer mal wieder ausatme ohne festzuhalten steige ich aus Zufall manchen Schritt leichtfüßiger über die Zeit meines fetter Werdens hinweg

In der Pause Willst du dir den Tag versaun, musst du in den Spiegel schaun! Du verschönerst jedes Zimmer, wenn du gehst und zwar für immer! Ohne dich fühlt es sich an wie ne Woche Urlaub, Mann! Rede einfach immer weiter, irgendwann wird’s...

In die Lust tauchst du ein (Intro) In die Lust tauchst du ein. Auf der Brust dieser Stein, er zerfällt. In die Welt steigen Farben. Aus dem Raum tief in mir wächst ein Baum hin zu dir, jeder Zweig blütenschwer, ganz wie Schaum auf dem Meer....

In tiefstem Schweigen / Die Wintereinsamkeit / mit ihren kurzen Tagen, / die kalte, dunkle Zeit, / hilf mir, sie zu ertragen. / Wo Nächte, scheint’s, nie enden, / lass mich in deinen Händen. / Dass du dich finden lässt, / ich will es nie...

Irische Segenswünsche / Für jeden Sturm sei dir beschieden / ein Regenbogen wundervoll, / für jede still geweinte Träne / ein Lachen, das dich trösten soll, / für jede Sorge eine Aussicht / und eine neue Möglichkeit, / und eine wahre,...

Ja, es war schön Wir gaben uns vernünftig: Die Liebe bleibt tabu! Nun warn wir doch zusammen und schweigen nur dazu. Im Chaos der Gefühle fällt uns das Reden schwer. Wir wissen bloß das Eine: Nichts ist mehr wie vorher. Ja, es war schön....

Jemand (starrt auf sein Handy) / Gesunde Leber – flacher Bauch… Schlankwerden – kalter Tee tut’s auch… Die Polizei warnt: Enkeltrick!... Früh Haferflocken machen dick… 10 Cent fast tausend Euro wert… Wer Butter isst, macht was...

Juninacht Juninacht. Und Musik, die mich trunken macht. Und ein Tanz, der Begehren schürt, bis man sich fast verliert. Sinnlichkeit sie erblüht wie die Sommerzeit. Das Bandoneon spielt dazu ohne Rast, ohne Ruh. Wie du dich wiegst und schmiegst,...

Kalenderweisheit Dein Segen im Kalender macht mich froh. Hab ihn gefühlt schon hundertmal gelesen. Er rührt mich und berührt mein ganzes Wesen. Kein Vers, den ich sonst kenne, kann das so. Nun grüble ich, womit ich dir vergelt‘ die mit...

KEHRAUS / zu singen nach der Melodie: / Sind die Lichter angezündet / Lisa: / Ist die Liebe zu erreichen / Mit Make Up für teures Geld? / Platinblond zum Haarebleichen, / Lippenstift, der ewig hält? / Gibst du dich dann glamourös, /...

Keine der Zwei / Uhr tickt, er muss, / löst sich aus ihrem Kuss. / Zug schließt die Tür, / trennt ihn von ihr. / Sie folgt ein Stück / und dann bleibt sie zurück. / Was ihr Blick sagt, / an ihm nagt: / Wie oft willst du noch versprechen, /...

Keine Zeit Ich habe keine Zeit für Hass und Neid, für widerliche Aufgeblasenheit, den Schwätzer, der Talente überfährt und dich am liebsten bei der Arbeit stört. Ich habe keine Zeit für Zank und Streit, für Zwietracht wegen einer...

Kindergesicht Hab mir die Hände wundgestochen an deiner schroffen Igelhaut; du hast dich hinter ihr verkrochen, nicht wünschend, dass man dir vertraut. Ganz überraschend dann ein Lächeln, ich hab schon nicht mehr dran geglaubt. Deine Fassade...

Kinderweihnacht Die Kinder wollen sich beinah nicht sattsehn an all dem festlichen Kerzenglanz. Die Kinder wollen sich beinah nicht sattsehn an all dem festlichen Kerzenglanz. Unterm lichtgeschmückten Baum tönt ihr Lied, tönt ihr Lied und...

Klavierkonzert Nr. 5 Mitunter freilich überkommt es einen: Den kleinsten Stich - ich kann ihn nicht verwinden und möchte endlich meine Tränen finden, weil nichts mehr hilft, als endlich loszuweinen. Um mir das Herz von Hader freizuspülen,...

Kleine Prinzessin Ich weiß schon jetzt, die Nacht wird schrecklich sein. Ich werde wie auf lauter Nadeln sitzen und wie ein Raubtier meine Ohren spitzen und immer denken: Grad warst du noch klein! Wenn du dann morgens gegen vier erscheinst, werd...

Kleine Steine /   Hier hab ich sonst nur ganz allein gestanden. Ich seh dich an und wünsch mir einen Kuss. Mein Finger möchte dein Gesicht umranden. Doch du wirfst kleine Steine in den Fluss. /   Den Kuss, wie gerne würd’ ich ihn dir...

Kleine Steine Hier stand ich sonst nur ganz allein. Ich möchte endlich einen Kuss. Du schweigst, sagst weder Ja noch Nein, wirfst kleine Steine in den Fluss. Ich hab dich mit Bedacht gewählt. Dass du nicht willst, verwundert mich. Die ganze...

Klumbatschkas Auftrittslied / DER KLEINSTE STERN / Klumba-, Klumba-, Klumbatschka heiße ich. / Man sagt, man sagt ich wär ein Fall für sich. / Mein Teufelchen, mein Engelchen, sie streiten sich so gern. / Erst wenn sie damit fertig sind,...

Knackend bricht das Eis Knackend bricht das Eis und der Fluss taut auf, perlt auf einmal hell. Eben noch so leis, rauscht der Wasserlauf nun auf einmal schnell. Auch an deinem Haus kommt der Fluss vorbei wie ein Frühlingshauch. Und ich mal mir...

Komm mit mir Komm mit mir nimm einfach meine Hände Komm mit mir dorthin, wo Liebe wohnt Komm mit mir durch strahlende Momente Komm mit mir vorbei an Stern und Mond Komm mit mir durch Stille und durch Stürme Komm mit mir auf einen Werdegang Komm...

Komm, ich zeig dir, wie das geht /   Komm, ich zeig dir, wie das geht! Gib mir einfach deine Hand. Wenn dein Herz mich erst versteht, dann versteht mich auch dein Verstand. Gib den Klängen eine Chance, bis sich alles um dich dreht, folge mir in...

Kommt gut ins neue Jahr! / Nur noch ein Schritt trennt uns vom Januar. / Himmel, wie die Zeit rennt, es ist schon sonderbar! / Gleich gilt die neue Jahreszahl; / die alte, tja, sie war einmal / und ist schon nicht mehr wahr! / Kommt gut ins...

Ein Krümel wurde morgens wach /   Ein Krümel wurde morgens wach und sagte freundlich Guten Tag! Doch niemand ging – o welche Pein! – auf diesen armen Krümel ein. /   Warum, so fragte er erregt, hat man den Boden aufgefegt? Wo kriegt er...

Lass mir den Traum von dir noch da Sieh mich noch einmal zärtlich an, dann dreh dich um und geh. Ich schwör’s, ich rühre nicht mehr dran, wenn ich dich wiederseh. Kein Mensch erfährt, wie uns geschah in der Gewitternacht, als diese Nähe...

Lasst die Greta mal beiseite (Kinder:) Wo wir heute barfuß gehen, wird schon bald kein Strand mehr sein. Wo die Unterkünfte stehen, dringt schon bald das Wasser ein. Unsre Spur wird nicht verwehen, nein, sie sinkt ins Meer hinein. (Mutter:)...