Rarisch, Klaus M.:

Memento Mori

99 Sonette zwischen Tod und Leben


Eine Rezension von  Hans
veröffentlicht am 06.12.08

Klaus M. Rarisch gehört zu den bedeutenden Dichtern deutscher Sprache, die nur einem kleinen Kreis von Liebhabern bekannt sind. Folglich erscheint sein neues Buch in einer Auflage von 100 Exemplaren als Meiendorfer Druck Nr. 64. Neben den Gedichten - die Vorliebe Rarischs gilt dem Sonett - enthält es einen Essay zu August Graf von Platen und ein Bild von Matthias Koeppel. Das wunderschön gestaltete Buch liegt angenehm in der Hand, und es ist schon eine Freude eigener Art über die Seiten zu streichen.
Gut, ich liebe Rarisch und daher fehlt mir der nötige Abstand. Ich gerate ins Schwärmen und stehe dazu. Wo anfangen? Wo aufhören ? Soll ich ein paar Verse zitieren ?
So aus "Märchen" ( S. 36), wahllos und gewissermaßen als Leseprobe, die Terzette:

Was habe ich geerbt ? Ist es vermessen,
als Nachgeborener das Wort zu nehmen,
anstatt sich seines Daseins still zu schämen ?

Ist nicht, was wert zu sagen, längst gesagt ?
Wer bin ich, Letzter, daß ihr mich ertragt ?
Mein Schiff läuft aus, beladen mit Vergessen.

Ist die Melancholie typisch für dieses Buch ? Weiß der Geier. Tatsache ist, dass die Gedichte trotz aller Virtuosität meist schlicht wirken, überzeugend halt. Letztlich hilft nur eigenes Lesen weiter. Und wer noch ein wirklich exklusives Weihnachtsgeschenk sucht, hier ist es. Ganz zum Schluß noch ein Dankeschön an Robert Wohlleben.
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