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Montag, 22. Oktober 2007, 01:07
Bisher 3.677x aufgerufen
Leider, oder auch nicht: leider stecke ich voller Vorurteile. Das heißt: Ich bilde Urteile, bevor ich eigentlich ein Urteil bilden dürfte. Ein gewissermaßen kurzer Prozess, anstatt einer langwierigen (Gerichts-)Verhandlung mit mir selbst.
Ein Beispiel: Menschen beurteilen, deren Charakter, Intelligenz, soziale Kompetenz, so heißt das ja wohl heute, - das dauert bei mir zumeist nur wenige Minuten.Eher weniger, ehrlich gesagt. Man lernt ja viele Menschen kennen, ob man will oder nicht, im Verlauf eines, wie in meinem Falle, mittellangen Lebens mittlerweile, und immer mehr gewinnt man den Eindruck: So viel Zeit habe ich gar nicht mehr, mir für jeden/jede Zeit zu nehmen. Oft höre ich Radio, Jugendsender, das auch, und ich denke immer, wenn ich dann die Jugend höre, was sie denn so gerne mache, beispielsweise am Wochenende: Party machen, Leute kennen lernen. Und ich denke dann immer: wie schön, dass ich nicht mehr jung bin. Dazu habe ich aber nun gar keine Lust. Zu letzterem.
Natürlich benötigt man Kriterien zur Orientierung, wie man eben dieses Urteil schnell und zuverlässig finden kann, die verrate ich hier aber nicht. Weil ich mir sicher bin, ziemlich, dass ich einige von Ihnen noch kennen lernen werde, und da ist mir ein unbefangenes Gespräch am Anfang lieber. Ihnen sicher auch. Aber um doch einmal ein ganz wichtiges Merkmal meines Vorverurteilens zu nennen: Wie oft kommt in den Sätzen des Gesprächspartners das Wort Ich vor, deutlich oder mehr oder weniger deutlich, lerne ich also eine Person oder ein (meist aufgeblasenes) Ego kennen. Bei Menschen, die es sich aus meiner Sicht lohnt kennen zu lernen und dann nachher zu kennen, erfährt man ohnehin in einem Gespräch über eher unpersönliche Themen mehr als aus einer Referierung der Lebensgeschichte. Es gibt einen Film, mit Robert de Niro, in dem Film rät er einem jungen Mann, der zum ersten Mal mit einem Mädchen ausgeht:
Schließe ihr die Beifahrertüre auf, gehe langsam um den Wagen herum, wenn sie Dir die Türe nicht von innen öffnet: Vergesse sie.
Schade, dass die Autos heute alle Zentralverriegelung haben
Nur muss man natürlich auch mit Menschen zusammen leben, die einen im strömendem Regen die Türe selbst aufschließen lassen, um bei der Metapher zu bleiben, da heißt die Quintessenz einer langen Zauberformel: Distanz. Also Höflichkeit, Freundlichkeit zu Menschen, die man nicht in sein Leben, in sein wirkliches Leben integrieren möchte, und zu den anderen: Freundschaft, Güte, Liebe, Wärme, und, ein ganz wichtiger Begriff für mich: Mitleid, die Fähigkeit, mit jemandem gemeinsam leiden zu können, nicht: jemanden zu bedauern. Sie kennen das ja sicher. Hoffe ich, für Sie.
Es heißt nicht, dass man durch diese Vorurteile zum Misanthropen werden muss, zwangsläufig, es kommt eben darauf an, wie hoch man seine Ansprüche stellt. Es gibt ja auch Menschen, mit denen man gerne ins Kino geht, aber nicht mehr. Und dass einem viele Menschen nun einmal gleichgültig bleiben, bleiben müssen, das ist nur natürlich, bei fünf Milliarden Erdenbewohnern.
Man irrt sich recht selten, übrigens, ich irre mich recht selten, übrigens, ich empfinde das als großes Glück. Und man selbst wird ja auch ständig vorverurteilt, so relativiert sich die Gerechtigkeit solcher Urteile. Und so lange diese Vorurteile nicht auf völligen albernen, also: oberflächlichen Kriterien beruhen, werden sie auf beiden Seiten auch zumeist gleich ausfallen. Ähnlich.
Und bei KV? Einige User habe ich kennen gelernt, die ich kennen gelernt habe unterschieden sich kaum von ihrer virtuellen Existenz, und die ich nicht kennen lernen wollte: die auch nicht. Oder sie kommen erst gar nicht zu den Treffen der Community, aus Angst vor Vorurteilen, die zu Urteilen werden, die Urteile sind, auch das. Vielleicht. Mir egal, ehrlich gesagt und tut mir nicht leid.
Lassen Sie niemanden im Regen stehen vor verschlossener Türe und vor allem: Stehen Sie selbst nicht im Regen vor verschlossenen Türen, die jemand öffnen könnte mit einem Griff, wünsche ich Ihnen, und:
Guten Tag.
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![]() ![]() | Menschen packen andere Menschen immer in Schubladen. Ob sie es nun zugeben oder nicht, es ist einfach so. Und im Grunde ist das sicher auch ganz gut so, denn wie Du so schön schreibst, ist das Leben für alles andere halt viel zu kurz.
Die entscheidende Frage dürfte also sein: Wie sehr beharrt man auf seinen Schubladeneinteilungen oder wie leicht kann man sich von ihnen trennen wenn man merkt, daß der Gegenüber nicht hinein paßt? Liebe Grüße Woelfin |
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