Stolzer Reiter

Gedicht zum Thema Krankheit/ Heilung

von  ViktorVanHynthersin

Auferstanden aus einer finsteren Krypta,
reite ich ein in die Kirche meiner Angst,
lege meine Befindlichkeit auf den Altar.

Krankheit, die meinen Leib martert,
beugt mir Körper, Geist und Seele,
stiehlt mir meine Kraft und Zuversicht.

Ich harre auf dem blutigen Opferstein,
vertraue niemandem, auch mir nicht,
vermeide die Frage nach der Schuld.

Wer wollte mein Opfer annehmen,
wenn selbst gestandene Götter
sich schweigend von mir abwenden?


Anmerkung von ViktorVanHynthersin:

Inspiriert von: „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“, ein „Fluxus-Oratorium“ von Christoph Schlingensief.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 irakulani (24.11.11)
Ein Fluxus- Oratorium- was auch immer das ist – ich war auf der Homepage von Chr. Schlingensief. Das gehört, dein Gedicht gelesen, lieber Viktor – das haut einen weg: Das sind Fragen, die ein jeder sich stellen sollte, aber kaum jemand beantworten kann.

Lieber Viktor, was kann tragischer sein als ein stolzer Reiter, der sich, angesichts des Todes, demütig sich auf dem Opferstein präsentiert – und noch immer fürchtet, dass sich die Götter von ihm abwenden…

Ein sehr unter die Haut gehendes Gedicht, lieber Viktor,

schmerzlich berührt, aber voller Bewunderung,
Ira
Nimbus (37)
(24.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 sensibelchen13 (24.11.11)
Ein zum Nachdenken anregender Text, lieber Viktor.
LG
Helga

 Georg Maria Wilke (24.11.11)
Es sind große Frage, die du mit deinem Gedicht zurückläßt, aber eben Fragen, die eines Tages für jeden Menschen eine Wichtigkeit bekommen.Besonder die letzte Strophe ist stark gesetzt: Wer wollte mein Opfer annehmen ....
Ich bin tief beeindruckt.
Liebe Grüße, Georg
Anne (56) meinte dazu am 24.11.11:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 AZU20 (24.11.11)
Das geht und ging unter die Haut. LG
magenta (65)
(24.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg (24.11.11)
Bewundernswert, wie der stolze Reiter bis zum Schluß mit Kreativität gegen seine Krankheit angekämpft hat. Eine außerordentliche Vision, dein Gedicht, lieber Viktor.
Herzliche Grüße
Ekki
Helene-Lutz-Barabas (57)
(24.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Songline (24.11.11)
Das ist bedrückend gut geschrieben.
Viele Grüße
Song
SigrunAl-Badri (52)
(24.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Feuervogel (25.11.11)
Ich las..."So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein"...und die Erinnerung daran finde ich auch hier! LG Ela
Skandia (43)
(25.11.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Martina (30.11.11)
Dabei noch Stolz zu tragen ist gewiss keine einfache Sache....

LG Tina

 moonlighting (06.12.11)
Ein Gedicht das den seelischen Zustand des LI perfekt darstellt.

LG
Moonlight
Tautropfen (23)
(14.12.11)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram