Fremdsprache Jura

Text zum Thema Anerkennung

von  Xenia

Dieser Text ist Teil der Serie  Eine kleine Familie
"In welchem Semester bist du jetzt eigentlich?", frag ich sie, obwohl ich weiß, dass ich keine Ahnung von ihrem Studium habe, so wie ich von vielen Dingen in ihrem Leben keine Ahnung habe, und ich weiß auch, dass sie weiß, dass ich keine Ahnung habe. Fast dankbar bin ich schon, dafür, dass sie sich das nicht anmerken lässt und einfach darauf antwortet, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.

Ich verstehe so Vieles nicht, was in deiner Welt vor sich geht. Liebe allein reicht halt doch  nicht immer. Liebe ist kein Allheilmittel. Ich habe das Gefühl, eine schlechte Schwester zu sein, doch du lächelst diese Angst kurzfristig weg. "Im Neunten." Ich überlege kurz, "dann kommt der Kleine ja bald ", darauf zu antworten, verwerfe es aber wieder. Ob dir so alberne Witze gefallen, weiß ich nicht. Ich wünsche mir, mehr die Schwester zu sein, die ich gerne für dich wäre, aber du siehst mich an und fragst mich, ob mir aufgefallen ist, dass ich immer mehr wie die große Schwester werde, die ich eigentlich für dich sein sollte.

Ich verstehe nicht genau, wie du darauf kommst, und fühle mich wie eine Hochstaplerin, aber deine Worte tun mir so gut. Vielleicht hast du es nur gesagt, um was Nettes zu sagen, aber gerade ist es genau das, was ich gebraucht habe.

"Findest du ehrlich ?"

"Ja, du gehst deinen Weg.  Es kann ja nicht jeder so eine Spießerin sein wie ich. "

Da muss ich lächeln.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (27.12.19)
Zu Schluss etwas arg salbungsvoll, aber dennoch gerne gelesen.
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