Die wirklich wahre Geschichte des Limerick

Schundroman zum Thema Nonsens

von  FrankReich

Ein französischer, ein deutscher und ein englischer Dichter trafen sich im 19. Jahrhundert an der Côte d'Azur zum Ideenaustausch. Als der Franzose voller Stolz einen Fatras präsentierte, dachte sich der Deutsche: "Was der kann, kann ich schon längst." und schrieb flugs folgenden:


Jeder ist sich selbst der nächste

Ein Lump lebt in meist vollen Zügen,
bleibt ihm denn genug.

Ein Lump lebt in meist vollen Zügen,
dazu muss sich selbst er betrügen,
solch Kelch ist sein Krug.
Kein Mensch fährt zwar gern ab auf Rügen,
um seiner Natur zu genügen,
doch für einen Flug
fehlt meist der Bezug
und deshalb muss er sie belügen.
Denn er ist ja klug
und kann sich ins Schicksal gut fügen,
bleibt ihm denn genug.


Nachdem der Engländer den Fatras gelesen hatte, kam ihm die Eingebung, den Franzosen sowie den Deutschen kurzerhand im Meer zu ertränken und die Verse 6 - 10 aus dem Fatras herauszuziehen, die er während seiner Rückkehr nach England bei einem Zwischenhalt in Limerick modifizierte. Das war die Geburtsstunde des mittlerweile fast jedem bekannten Fünfzeilers, großes Indianerehrenwort.


Anmerkung von FrankReich:

Bonmot am Rande:

Tatsächlich schrieb Edward Lear, der wahrscheinlich erste Limerickdichter, eines der bekanntesten englischen Kindergedichte "Der Kauz und die Katz" an der Côte d'Azur.

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Kommentare zu diesem Text


 diestelzie (11.06.23, 21:48)
Da hab ich doch heute wieder viel gelernt.

Liebe Grüße
Kerstin

 FrankReich meinte dazu am 13.06.23 um 06:25:
Seit Entdeckung der fiktiven Wahrheit macht auch mir das Lernen wieder Spaß. 👋😉

Dank und ciao, Frank
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