Annäherung

Gedicht

von  unangepasste

Mein Blick hat sich
an dir verfangen.
Huflattichgelb flattert er
im Wind.

Am Horizont versilbt sich der Morgen
und fällt wortschwer
ins Wasser.

Du greifst in sein Grau
und malst
mit zaghaftem Strich
mein Gesicht,

doch unscharf steht es
im Dunst der Stunde.

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Kommentare zu diesem Text

Gerhard-W. (78)
(28.02.16)
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 AZU20 meinte dazu am 28.02.16:
Da schließe ich mich an. LG

 unangepasste antwortete darauf am 28.02.16:
Danke für den Kommentar und vor allem den Leseeindruck, den die letzten Zeilen hinterlassen. Ich überlege noch, ob ich etwas ändern kann - habe dieses Gedicht vor über einem Jahr geschrieben und hatte selbst das Gefühl, dass ich es noch überarbeiten muss, konnte den Grund dafür aber nicht richtig greifen. Daher wäre es beinahe in einem "Wird-nichts-mehr-Ordner" in der Versenkung verschwunden.

Mir ging es am Ende darum, dass ein Mensch durch einen anderen kaum zu begreifen / zu fassen ist und immer nur eine Skizze entstehen kann. "Dunst der Stunde" lehnte ich an "Gunst der Stunde" an - was es genau nicht ist, denn sonst wäre die Skizze vielleicht besser geglückt als üblicherweise.
Gerhard-W. (78) schrieb daraufhin am 28.02.16:
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Graeculus (69)
(28.02.16)
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 unangepasste äußerte darauf am 28.02.16:
Ja, ich kenne das Gefühl. Mir geht es auch manchmal so. Oft ist es auch eine einseitige Beschreibung: An einer Stelle ist der Morgendunst schon verschwunden, eine andere liegt noch vollständig im Nebel. Ich denke, einem Menschen kann man sich immer nur annähern. Eine Beschreibung, die ihm ganz gerecht wird, scheint mir unmöglich. Daher hatte ich auch dieses Ende, das die beiden Vorkommentatoren überraschend negativ finden, gewählt.

Eine Annäherung an Texte ist vielleicht noch schwerer. Schließlich steht zweimal die Sprache dazwischen, ein absolut unzulängliches Konstrukt zum Ausdruck der Wirklichkeit, die sich dahinter verbirgt.
Lewin (75)
(28.02.16)
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 unangepasste ergänzte dazu am 28.02.16:
Danke, das freut mich. Manche Dinge lassen sich in der Tat kaum beschreiben, und ein Gedicht ist immer ein Versuch, eine Annäherung, ein Streben danach, etwas festzuhalten, das Sprache kaum festzuhalten vermag.
wa Bash (47)
(28.02.16)
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 unangepasste meinte dazu am 28.02.16:
Danke, freut mich!
Joachim-Andrea (60)
(14.07.16)
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 unangepasste meinte dazu am 16.07.16:
Vielen Dank
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