Spiegelungen

Pastiche zum Thema Beziehung

von  FrankReich

Ich habe mich oft in Verzicht schon geübt,
denn ich liebe Menschen, die es noch nicht gibt,
die niemand vermisst und die keiner sonst liebt,
ich fühle geblendet mich, im Blick getrübt,

und schaue voll Sehnsucht deshalb aus dem Fenster,
doch hausen im Spiegel dort auch nur Gespenster,

und doch hab' ich Menschen, die mich stetig kräftigen,
die mich immer lieben sowie mich beschäftigen,

so, als ob sie ewig schon eins mit mir wären,
um mich in dem Spiegelbild lesen zu lehren.

Ich fühle bei ihnen mich kaum mehr betrübt
und merke, da ist wer, der ehrlich mich liebt,
sie sind jene Menschen, die wirklich es gibt
und haben sich oft in Verzicht schon geübt.


Anmerkung von FrankReich:

Sonett nach Elissenfanzines Gedicht "Goldene Frauen".

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Kommentare zu diesem Text

Agneta (62)
(23.05.19)
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 FrankReich meinte dazu am 23.05.19:
Danke Agneta,

um den Gedanken ging es mir auch. Wenn Du Vorschläge hast, wie ich Metrik und Form in den Griff bekomme, immer her damit.

P.S.: Die Vorlage ist von Elissenfanzine, "Goldene Frauen", ich habe ihren Gedanken, sowie Form und Metrik zwar weiter modifiziert, aber ihr Gedicht erschien mir empfehlenswert, denn dahinter steckt ein sehr hoher emotionaler Background, und ich möchte meine Modifikation nicht als Imitation, sondern als Hommage verstanden wissen.
Falls es jedoch zu viele plagiatorische Eigenschaften aufweisen sollte, nehme ich es natürlich sofort heraus.
Agneta (62) antwortete darauf am 23.05.19:
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 Thomas-Wiefelhaus (30.07.20)
Hallo Ralf!
Ich bin zuerst über das miss gestolpert.
Warum schreibst du nicht vermisse? Das wäre, nach meiner Auffassung, deutlicher und natürlicher. Den Rhythmus anpassen.

In den letzten beiden Zeilen hätte ich wahrscheinlich 2 Wörter anders gedreht. es wirklich gibt und oft sich in.

Vermutlich hätte ich geschrieben: Still schaue ich oft aus dem Fenster ...
Muss aber sagen, dass ich eher Prosa schreibe und Rhythmen in aller Regel frei nach Gefühl setze und untereinander vermische - ohne mir viele Gedanken über die Form zu machen.
Hauptsache: es klingt natürlich.
LG
Thomas

 FrankReich schrieb daraufhin am 08.06.21:
Hi Thomas,

es handelt sich hierbei um kein Gedicht, auf das ich eine besondere sprachliche Sorgfalt gelegt habe, in erster Linie ging und geht es mir um das Gedankenbild und den Spiegeleffekt der Reime, die Inversionen erfüllen dabei immer noch ihren Zweck, allerdings habe ich es nun zum Sonett ausgebaut und es rhythmisch verbessert.

Ciao, Frank

P. S.: Elissenfanzines Vorlage bezog sich auf ihre Familie, die Überlegung dahinter fand ich faszinierend, wünschte sie mir jedoch in verallgemeinertem Ausdruck.
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