Kurzgedichte

Sag mir ewig alter Atlas, / Ob die Welt ist alt Betrug? / Sag mir aus brennem Anlas, / Sag mir Atlas sei nicht stug! / Stolz Zeus sendet ewig Leben! / Ach, das Leben ewig blieb! / Heben musst Welten heben, heben, heben / Wie man Äpfel aufhiebt! /

ein zerstörter panzer / am wegrand / spachlosigkeit / daheim / aus der ferne / schaut ein kirchturm / fast gelassen / nur der junge / der die kühe hütet / erzählt ihnen leise / von seiner angst /

Drunten im Wurmlochdreht der Drehwurmseine dunklen RundenEr rockt und schaukeltauf und ab & hin und herin seinem DrehwurmlochKein Spulwurn, nix Fadenwurmweder Platt- noch RingelwurmKein Drehmoment. Nur Drehwurm /

Freiheit singt die Griechen - Seele / Ob dem freisten Verstand / Giebt sie eherne Befehle / Glaubt dem Zar im Frösteland. / Leben muss die Griechen - Seele / Ob im Leben geben muss? / Eine Delle eine Schelle! / Und Neu - Hellenismus, Pan -...

du löst dich / auf… / wie Wind / der durch den / Weizen / federt / die Wogen / meiner Hände / streift / um Haut / & Haar bewegt /

von irgendwo / ich weiß / nicht / her / am Himmelszelt / so lachs ein / Licht / direkt vor deine / Füße fällt / & du dir sagst: / Was für ein Glück! /

Die Sinnlichkeit von Folterknechten / gewinnt Profil in lauen Nächten, / wenn sie bei denen, die grad flehn, / ganz zärtlich an den Schrauben drehn. / Die Treue einer Postleitzahl / erschließt sich nicht aufs erste Mal, / verschreibst du...

bin eine ureinwohnerin im land der leichtigkeit / ein engel mit zerbrochenen füßen / falte erlebnisse zu geschichten / meine vision ist mehr / als ich ich / flattere / tanze schmerz hinaus / von zucker ummantelt / wie gebrannte mandeln / der...

Es ist mir so viel wertmein altes SchaukelpferdWippen kann ich unentwegtbis die Welt sich um mich drehtNix Pferdeäppel aus dem Steertvon meinem liebsten SchaukelpferdMein süßes treues Pferdetierfür immer mein und für und für /

wir liebten / die kornblumen / am feldrain / das weiche gras / wir liebten / die gänseblümchen / am bach / wir liebten / den mai / die liebe / zu uns / reichte nicht aus /

langsam legt sie / die zeitung zur seite / schaut ihn an / ins leere /

Die Seelustbrücke, die Seelustbrückedie ist schon lang zerbrochenWer hat sie zerbrochenwer hat sie zerbrochenDer Wind mit seinen StürmenDas Meer mit seinen Salzender Mensch mit seinen Füßender Mangel an Holzschutz-Pflege / (nach dem alten...

Und dann steht es einfach da, / dieses Ding / und nennt sich Preis - / dabei wirkt es so la .. la.. / im IKEA-Billy [weiß] / War es einst, am Ort der Gaben, / kostbar und bedeutungsschwer, / will es heute keiner haben, / denn es gibt...

Hier im Café / in einem acht Uhr Morgen / ein Croissant / wird zu keinem Croissant / und achtundsiebzig Menschen / passieren das Fenster / mit ihren Gedanken ihren Zielen / ihren unbekannten Wegen / meine Bartstoppeln sind gewachsen /...

im Takt deines / Herzens / überwintern / Tagträume / gezeichnet / von Bildern, die / das Leben mitbringt / ich rahme sie / ein, um mich darin / zu finden und / schreibe dich / neu / mein Anfang, Beginn... /

Manche sind sehr oft empört. / Es gibt Vieles, das sie stört. / Doch bei näherem Beseh / ´n / ist auch vieles wunderschön. /

"Denkmal für den? Das ist faschistoid! / Gehört gecancelt dieser Android: / war Sklavenhalter, weiß und keine Frau!" / Wer gut, wer böse, wissen sie genau. / Große Vergangenheit, die diesen, nun ja, Tieren, / ermöglichte, so...

Wenn subalternste, die zu alt für einen Harem, / hässliche Weiber, die auch nie schön waren, / dem Kante oder Hegele flennieren, / der oder dieser möge sich genieren, / da er bei aller Größe der Gedanken / versäumte es, der Vagina zu...

Noch zögert sie / in der feuchten Kühle des Morgens / Vorwitzig lugen Blütenspitzen / aus dem Schutz des Kelchblattes / während sie / auf ihren großen Auftritt in Orange / im gleißenden Licht der Mittagssonne / wartet / Susanne,...

Für ein Lächeln / von dir gehe / ich auf die / Straße. / Egal, du kannst / mich auch schräg / anschauen, / wenn du mich / lässt, / dann kommt / auch dies bei mir an! /

laternen leuchten / durch die schmalen gassen und / keine spur von mir /

Ich blicke zum Horizontsehe nur Horizontverschmutzungdurch kapitalistische Bauvorhabender Horizont leidet auf ganzer Frontund ich leide mit ihm - im Untergrund /

Sie hat es von je her gewusst / Den apokalyptischen Verlust / der Fische im Weltenmeer / Die Mann'sche Frau Stöhr /

von wegen Zeit / uns verwesen / die Stunden / wie geschmolzener / Sand auf den / Zungen aus Blei / in den Rissen / der Scherben / vermuten wir Farben / und wurzeln / dazwischen / um ein Wort / zu befreien /

Zuckerschneckchen Marmelinde, / kühl mal ab! Und zwar geschwinde! / Noch vor Tag und Taille messen / wirst du fort sein. Aufgefressen. /

Weiß schimmernd süß und kristallin / Gitterstruktur monoklin / Zucker nennt man ihn leichthin / als Sacccharose kennt man ihn / Aus Rüben oder Rohr entstanden / zwei Saccharide zu einander fanden / über die Etherbrücke sich verbanden / und...

Mehrmals an diesem Morgen / fliegt eine Taube / mit einem Zweig im Schnabel / an meinem Fenster vorbei. / Nestbau in Nachbars Garten / statt Friedenssymbolik. /

Hans Heinrich er wohnt nähe Kiel / der hatte ein ganz besonderes Ziel / Er liebte Mathilde / heissblütig die Wilde / Er küsste sie innig oft und auch viel. / Bis sie nicht mehr wollte / und er sich dann trollte. /

Am Ende kehrt der Stein zurückans nasse Meer zu Kap Arconas Glückwo ihm in einem früher'n Lebenein Schinkel eine Seele eingegebenEr war des Leuchturmwärters bestes Stück /

nun blüht der flieder wieder / violett / blüht auch im schlanken mieder / doch ich wett / dass beide sehr schnell welken / so ist der zeiten pflicht / der flieder / kommt bald wieder / die schönheit leider nicht /

dein lächeln / trägt die patina / vergangener tage / und unsere blicke / schießen oft haarscharf / aneinander vorbei / doch immer noch / liebe ich deine stimme / in ihrem kobaltblau /

den wurzeln / auf der spur / den versunkenen / baumresten / entrissen / der geborgenen einsamkeit / treibend / wie der wollgrasflaum / vom winde erfaßt / bis zur landung / zur immer neuen /

Ein Seepferd ist kein Schaukelpferd / derweil der Seestern fünfe Arme hat / Seesterne trifft man an im Meer / jedoch Seepferde etwas seltener / und Seesterne nie am Himmelszelt /

Auf den Gelben Bergenstehe ichden Blick nach untenzum Meer, zur Seewo die blauen Wellentosend wogendungehindert umeinanderschnellen und schäumenVon den gelben Bergenvon oben aus betrachtetda liegt das Meer /

Der Mai, der glänzt, das kann man sagen, / mit seinen schönen Feiertagen / und Himmelfahrtskommandos brechen / auf zu Ufern, Seen und Bächen. /

da steht es zu einhundert prozent geladen, der weg / in die welt, zu dir, zu worten und zu lachen, wie ein / tresor, alle zahlen glänzen im abendschein wie ein / brief, der nicht adressiert ist, eine zahlenkombination / mit zu vielen...

Fettabsaugen, Falten liften, / Leber und den Darm entgiften. / Zwar gehst du dann am Bettelstab, / doch bist schön und gesund im Grab. /

Will mich mit deinen Küssen anreichern. / Mich bereichern. / Mich unkündbar Dir aufhalsen. / Mein Bestürzen ist ungerecht. / Die erste Hitzewelle ist / abgewichen, / Die Sehnsucht ausgeglichen. / Mein Schluckauf ist vielleicht nicht...

auf den Punkt / gebracht / löst du / dich / auf / und / schwitzt / die Worte / aus dem Tanz / auf deinen Lippen /

Der Wolf lernt:Schafe tun mir wehdurch den ElektrozaunIm Jahr 2000 kam der erste Wolfaus Polen nach DeutschlandSunny und Einaugegründeten das erste Rudel /

Die Träume werden aufgerollt / und Bunte Segel eingeholt. / Wenn der letzte Posten ausgeschert, / haben sich die Zeichen umgekehrt. / Ausgezogen um zu gewinnen, / musst du dich bereits hintersinnen, / war dein Bedenken berechtigt; / In...

Jetzt ist das alte Ekel tot / es starb in seinem Segelboot / er soff, und das war wirklich knapp / Meter nur, vorm Ufer, ab. /

DER GAUNER SPRACH ZUM POLIZIST: / „WENN DU HIER VOLL AM STREIFEN BIST / BRECH' ICH KAUM EIN!“ - / „SO SOLL'S AUCH SEIN / WEIL DU SONST AUS DEM BLECHNAPF FRISST!“ /

ich sehe das grün / der trauerblumen / in den rissen / deines lebensfundaments / spüre dich / (Aus meinem Buch / "Augenblicke der Poesie") /

Suzanne's boyfriend's name was Paul Barns, / he lived in Cornwall, she in France, / Alcohol was his vice, / he drowned near Ivernice, / now she lives lonely in Les Vans. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

It happend in the city of North-Oxford / Mary lived there with her husband John Clifford. / he smoked in bed Lucky light, / than he fell asleep and died, / Mary soon married her sweetheart Richard Lord. / © Sigrun Al-Badri / 2024 /

im Fluchtraum / gelb gestreiftes / Restlicht / das von den / Wänden tropft / bis du nahtlos / dahinter / verschwindest / vom Traumgeschehen / angezogen… /

15.12.2003 / ...den weiten Weg / bin ich schon oft / im Traum geflogen / von Kopenhagen / nach Königsberg / folgte der roten Backsteingotik / der Kirchtürme / entlang der Ostseeküste / ab heute, 15. Dezember / fährt ein / Kurswagen nach...

Bessie lives in an Abbey in Iowah / she is a nun and loves the Abbot Elijah, / after the end of prayer / is their sex like a fire, / at the finale they scream out Hallelujah. / ©Sigrun Al-Badri / 2024 /

Von Pudels Kern / da halt dich fern, / denn oftmals ist (das ist kein Schund) / des Pudels Kern ein Schäferhund. /