Steffen kommt an
Kurzgeschichte zum Thema Schicksal
von KonstantinF.
Kommentare zu diesem Text
Hi Konstantin,
Man kommt gut rein, aber ich fragte mich, Warum relativ viel angerissen wird, aber ich als Leser nicht zum wichtigen Punkt geleitet werde. Bzw nicht weiß, was jetzt das Wichtige ist: Die Auswanderung, das Verhältnis der Charaktere oder wirklich nur der Schockmoment am Ende?
Aus der Short Story könnte man mehr machen. Hat Potenzial.
LG, Jane
Man kommt gut rein, aber ich fragte mich, Warum relativ viel angerissen wird, aber ich als Leser nicht zum wichtigen Punkt geleitet werde. Bzw nicht weiß, was jetzt das Wichtige ist: Die Auswanderung, das Verhältnis der Charaktere oder wirklich nur der Schockmoment am Ende?
Aus der Short Story könnte man mehr machen. Hat Potenzial.
LG, Jane
Jane_Doe, die Frage ist doch: Muss ich den Leser an die Hand nehmen und ihn an den „wichtigen Punkt“ geleiten? Oder kann dieser Punkt nicht schon aus dem Titel abgeleitet werden?
fragt Konstantin
fragt Konstantin
Dem Leser alles vorkauen und dem Leser soviel zur Verfügung stellen, dass er nicht die Intention des Textes hinterfragt, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Aber okay, not my circus, not my monkey.
Jedem sein Himmelreich.
Aber okay, not my circus, not my monkey.
Jedem sein Himmelreich.
Du liebst Deine Figuren nicht, wenn Du sie so leichtfertig und schnell einem Unfall zum Opfer fallen lässt. Das spüre ich als Leser und habe das Gefühl, nur ein belehrendes Gedankenexperiment über Planung und Zufall vorgesetzt zu bekommen.
Ach Quoth, wie langweilig wäre es, wenn ich alle meine Figuren lieben würde! Dann könnte ich ja nie über einen Bösewicht, einen Wähler einer geächteten Partei oder einen unliebsamen Politiker schreiben. Wo käme ich als Autor denn da hin?
Antwort geändert am 10.04.2024 um 09:36 Uhr
O, Bösewichte sind die absoluten Lieblinge vieler Autoren ... Aber ich werde mich hüten, Dich zu Überzeugungen bekehren zu wollen, die Du ablehnst.
Überzeugungen (auch noch in der Mehrzahl), die ich ablehne? Da kann ich Dir nicht mehr ganz folgen.
Was stört Dich an meinem Text, den Du andererseits empfiehlst, denn wirklich?
Was stört Dich an meinem Text, den Du andererseits empfiehlst, denn wirklich?
Empfohlen hätte ich Deinen Text auch gerne, wäre nicht dieses merkwürdige Ende. Eine "Moral" wird es wohl kaum transportieren wollen; dazu ist es allzu banal. Dass Strassenverkehr gefährlich ist, ist sattsam bekannt. Bleibt die Frage, was Du denn sonst sagen willst mit diesem Ende? Macht es Dir eventuell einfach Freude, Deinen Lesern den Stinkefinger zu zeigen?
Schade, Fridolin, dann muss ich mich wohl damit abfinden, dass ich mit diesem Text nicht rüberbringen konnte, was ich ausdrücken wollte, nämlich: Man kann sein Leben noch so akribisch planen, und es kann dann in Sekundenschnelle ohne eigenes Zutun doch alles zunichte gemacht werden.
Wie kommst Du übrigens auf die Idee, jemand könnte seinen Lesern einen Stinkefinger zeigen wollen? Kommt das hier öfters vor? Für mich unvorstellbar!
Wie kommst Du übrigens auf die Idee, jemand könnte seinen Lesern einen Stinkefinger zeigen wollen? Kommt das hier öfters vor? Für mich unvorstellbar!
Noch mal anders: Es ist ein Jammer, dass Du einen wirklich schönen Text für eine Plattitüde verschenkst.
Streich den Titel für "Das Leben kann schön sein" und streich diesen unsäglichen Schluss, und Du bekommst eine Eins mit Sternchen.
Oder hast Du Angst vor einem "happy end"?
Streich den Titel für "Das Leben kann schön sein" und streich diesen unsäglichen Schluss, und Du bekommst eine Eins mit Sternchen.
Oder hast Du Angst vor einem "happy end"?
Nein, Fridolin, ich wollte keine „Das Leben kann schön sein“-Geschichte schreiben, auch für eine Eins mit Sternchen lasse ich mich nicht davon überzeugen. Geschichten mit happy end finde ich meistens langweilig. Eine merkwürdige Vorstellung, dass man „Angst“ vor einem happy end haben könnte.
Ich wollte gerade diesen Bruch und das Aufzeigen der Vergeblichkeit all seiner Planungen. Ich kann darin auch keine Plattitüde erkennen. Schade, dass Du ein Problem mit diesem „unsäglichen Schluss“ hast.
Ich wollte gerade diesen Bruch und das Aufzeigen der Vergeblichkeit all seiner Planungen. Ich kann darin auch keine Plattitüde erkennen. Schade, dass Du ein Problem mit diesem „unsäglichen Schluss“ hast.
Antwort geändert am 11.04.2024 um 19:10 Uhr
Hallo Fridolin,
ich habe mich nun doch überzeugen lassen (siehe weiter unten). Falls Du noch einmal Lust zum Lesen hast ..
Gruß vom Konstantin
ich habe mich nun doch überzeugen lassen (siehe weiter unten). Falls Du noch einmal Lust zum Lesen hast ..
Gruß vom Konstantin
Hallo Konstantin - wenn ich auch noch meinen Senf dazugeben darf...
Zunächst möchte ich die Geschichte gegen die Vorkritiker verteidigen.
Die Schwierigkeit, meiner Ansicht nach, besteht darin, dass, aus der Zehntausend-Fuß-Perspektive betrachtet, der Plot ja nicht besonders originell ist: Mensch hat Plan, Schicksal kommt dazwischen.
Was deine Geschichte originell und lesenswert macht, sind ja gerade die Details: ein bestimmter Mensch, mit einem Leben hinter und bestimmten Plänen vor sich. Dann haben wir auf einmal: "Der Tod kommt mitten im Leben" (und Fridolin, wenn es ihm gefällt, hat seine "Moral").
Dies gesagt, funktioniert sie jedoch auch für mich noch nicht so hundertprozentig.
Mein Verdacht ist, dass wir uns gerade nicht genug auf den Protagonisten einlassen. Ist doch alles seine Perspektive, oder? Doch immer wieder, sobald was Interessantes auftaucht, kommt der Erzähler ihm dazwischen. Als wäre da eine dauernd meckernd mahnende Stimme: "Das kannst du doch dem Leser nicht einfach so hinwerfen. Musst du doch erklären, sonst versteht es keiner."
Ich glaub, wenn du diese Stimme zum Schweigen bringst, wird deine Geschichte gewinnen.
Nur ein Beispiel von ganz am Anfang:
Hieße es einfach nur: "Die Nachmieter waren sympathische junge Leute..." - ich würds schon kapieren, dass er seine Wohnung gekündigt und Nachmieter gefunden waren.
Genauso, wie du sagst:
(gut! das heißt, bis auf das erklärende "seiner Frau", statt einfach den Namen zu nennen) - und nicht etwa: "Vor dreieinhalb Jahren war ... einen plötzlichen Herztod gestorben..."
Zum Titel noch ... darin schwingt natürlich was vom Krimigenre mit. Ich finde das etwas unglücklich hier.
Persönlich würd ich einen Titel bevorzugen, der etwas vielschichtiger ist, mehrdeutig, und erst am Ende so ganz verstanden wird, oder selbst dann noch geheimnisvoll bleibt.
Das alles natürlich eine Frage des Geschmacks.
Besten Gruß!
PC
Zunächst möchte ich die Geschichte gegen die Vorkritiker verteidigen.
Die Schwierigkeit, meiner Ansicht nach, besteht darin, dass, aus der Zehntausend-Fuß-Perspektive betrachtet, der Plot ja nicht besonders originell ist: Mensch hat Plan, Schicksal kommt dazwischen.
Was deine Geschichte originell und lesenswert macht, sind ja gerade die Details: ein bestimmter Mensch, mit einem Leben hinter und bestimmten Plänen vor sich. Dann haben wir auf einmal: "Der Tod kommt mitten im Leben" (und Fridolin, wenn es ihm gefällt, hat seine "Moral").
Dies gesagt, funktioniert sie jedoch auch für mich noch nicht so hundertprozentig.
Mein Verdacht ist, dass wir uns gerade nicht genug auf den Protagonisten einlassen. Ist doch alles seine Perspektive, oder? Doch immer wieder, sobald was Interessantes auftaucht, kommt der Erzähler ihm dazwischen. Als wäre da eine dauernd meckernd mahnende Stimme: "Das kannst du doch dem Leser nicht einfach so hinwerfen. Musst du doch erklären, sonst versteht es keiner."
Ich glaub, wenn du diese Stimme zum Schweigen bringst, wird deine Geschichte gewinnen.
Nur ein Beispiel von ganz am Anfang:
Seine Wohnung war gekündigt und Nachmieter, wie nicht anders zu erwarten, schnell gefunden. Die sympathischen jungen Leute...
Genauso, wie du sagst:
Nach dem plötzlichen Herztod seiner Frau...
Zum Titel noch ... darin schwingt natürlich was vom Krimigenre mit. Ich finde das etwas unglücklich hier.
Persönlich würd ich einen Titel bevorzugen, der etwas vielschichtiger ist, mehrdeutig, und erst am Ende so ganz verstanden wird, oder selbst dann noch geheimnisvoll bleibt.
Das alles natürlich eine Frage des Geschmacks.
Besten Gruß!
PC
Kommentar geändert am 14.05.2024 um 12:45 Uhr
Kommentar geändert am 14.05.2024 um 12:46 Uhr
Es kommt selten vor, dass hier an einem älteren Text noch einmal ausführlich gearbeitet wird. Ich freu mich aber über jeden "Senf"(Deine Worte), der hier dazugegeben wird!
Dann muss ich wohl doch noch mal ran ... Vielleicht kann ich dann auch noch die anderen Kritiker zufriedenstellen.
Danke und Gruß vom Konstantin
Dann muss ich wohl doch noch mal ran ... Vielleicht kann ich dann auch noch die anderen Kritiker zufriedenstellen.
Danke und Gruß vom Konstantin
Ich habe den Text jetzt noch einmal komplett überarbeitet, den Titel und auch vor allem den Schluss geändert.
Es ist jetzt nicht mehr die Schicksalsgeschichte, die ich eigentlich erzählen wollte - aber ich habe mich überzeugen lassen, dass sie nicht funktionierte.
Nochmals danke für Deine Mühe
und Gruß vom Konstantin
Es ist jetzt nicht mehr die Schicksalsgeschichte, die ich eigentlich erzählen wollte - aber ich habe mich überzeugen lassen, dass sie nicht funktionierte.
Nochmals danke für Deine Mühe
und Gruß vom Konstantin