AUSBLICK
Du stehts am Berg
und schaust
hinab
und unter dir wird sein
dein Grab
auf der Ebene
oder am Hang
dort wo dein Blick
nun schweift entlang
und einen Dorffriedhof
entdeckt
der sich
hinter Bäumen
versteckt
Du blickst
gradaus
zum Horizont
wo sich eine Wolke
sonnt
Dein Blick schweift
übers Erdenrund
über den
weiten fernen Grund
in dem dein Grab
einst liegen wird ...
wenn dich der Tod
nach Hause führt
Du siehst
hinauf
zum Himmelszelt
welches überspannt
die Welt
schaust in die leere
blaue Sphäre
und zweifelst dran
daß dem so wäre :
die Frommen kämen
in den Himmel
die Bösen aber
in die Hölle ...
dann wenn die Gräber
sich auftun
und auferstehen
die da ruhn
am Jüngsten aller Tage
und stellst dir
nicht die Frage
Wohin
kommst wohl du ?
Weil da nichts ist
und es nichts gibt ...
Also: wozu ?
Du steigst vom Berg hinab
und du vergißt dein Grab
und lebst dahin
und fragst dich nicht
warum`s dich gibt
weshalb dich`s gab
und worin
liegt der Sinn
Nur Gestörte tuen dies
und fragen nach dem
Sinn des Lebens
neurotisch
und vergebens
Vielleicht hat dich
ein Gott genarrt
Doch du bist irgendwo
verscharrt :
so kann es dir egal sein:
denn nun bist du allein
und liegst in deiner Truhe
und hast deine Ruhe
Es sei denn
irgendein Frankenstein
so ein diviner Schlawiner
der sich läßt auf Versuche ein
läßt dich auferstehen:
So daß du wiederum
die Ochsentour mußt gehen
Versuchs mal zu Lebzeiten
vielleicht mit dem
Buddhismus
Der ist viel humaner
denn ab dem
Nirwana
ist endgültig
Schluß
mit dem Hamsterrad
das Zeit deines Lebens
dich so malträtiert hat
Sei es
wie es wolle
und es
kommen solle
Es kommt
wie es kommt
auch wenn es dir
nicht frommt
Doch steig ruhig
auf die Berge
und schaue
auf die Welt
wo man
so lange schaut
bis man
herunter fällt :
hinab
ins Grab