Die Leben im Leben

Gedicht zum Thema Liebe & Schmerz

von  ManMan

Das neue Leben wird geboren
in der Sterbestunde.
Wer starb nicht vor Kummer
oder Selbstmitleid
nach erstem Scheitern?
Dann kamen Wut und Zorn
wie Lebenselixiere
-es begann was Neues-
hormonell bedingte Anwandlungen
die wir Liebe nennen:
das zweite Leben war geboren.

Ganz allein war es in seiner Sterbestunde
und ich ratlos, fühlte mich
in Stich gelassen von dem Großhirn
denn es griff nicht ein.

Seither führe ich ein drittes Leben.
Die Gefühle stehen
unter ständiger Beobachtung

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (17.08.08)
Tritt es schon?

Nein, im Ernst, Manfred, es ist eine interessante Perspektive bietet dein Prosagedicht, gut bebildert, dieses Leben im Leben. Jeder kennt es, sich lebendig zu fühlen, lebendiger als je zuvor, wenn man frisch verliebt ist und ebenso das stille Sterben, wenn man "entliebt" wird. Ein sehr nüchterner Text, der alle Gefühle außen vor läßt, so, als würde man ein inneres Organ fast unbeteiligt mit einem Ultraschallgerät oder ähnlichem betrachten. Und trotzdem fühlbar, dieses Staunen, dieses vorfreudige, ein bißchen aufgeregte, beinahe ungeduldige Beobachten und Warten und Lauern, auf die ersten Lebenszeichen des keimenden neuen Lebens.

Liebe Grüße,
Sabine
(Kommentar korrigiert am 17.08.2008)
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