verloren

Szene

von  Emotionsbündel

Da liegt sie breit
im großen Bett
verachtet
sich dafür
dass ihr Librett-
o, kurz und knapp,
statt Liebe nur Gewohnheit hat.

Da liegt sie bereit
im eignen Ghett-
o, sehnt und sehnt sich,
träumt vergeblich
von Wärme, Glück, Begehrlichkeit.

Um sie herum
da boomt der Hohn
sie liegt ganz still
weint ohne Ton


Anmerkung von Emotionsbündel:

26.06.2011

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (26.06.11)
Ein Szenespiel mit Librett -o
und Ghett-o
nicht uninteressant
Sonntagsgrüße
ins Irgend-wo

 Emotionsbündel meinte dazu am 26.06.11:
.
Dank dir, Jorge, für Gruß und Stern aus fernem Land ins Irgend-wo.
Ich habe auch noch einen für dich in pett-
o

Lieben Gruß, Judith

 loslosch (26.06.11)
Schade nur, dass Bett/ Librett- weiter unten mit Ghett- keine paarweise Fortsetzung erfährt. Spirituelle Einflüsse von Dirk herausgelesen ... Lothar

 Emotionsbündel antwortete darauf am 26.06.11:
Ich hätte noch "con affetto" oder "in petto" einbauen können. Doch irgendwie hat es nicht gepasst und es war mir dann auch zu überladen.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, Lothar.
Liebe Grüße in deinen Sonntag,
Judith
Wortmaler (25)
(26.06.11)
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 Emotionsbündel schrieb daraufhin am 26.06.11:
Ich kann es nur nach meinem Empfinden beurteilen, Jonathan.
Es gibt Momente und Begebenheiten, die mich im Glück nur so schwimmen lassen, die ich aufsauge, als müsste ich für das restliche Leben „vortanken“, und andere, bei denen mir erst im Nachhinein klar wird, welch Glück ich erfahren habe.
Doch welches Glück auch immer, es hinterlässt einen besonderen Schimmer im Herzen, den ich nicht vergesse, der mich mit Freude, Zufriedenheit, Glück und Dankbarkeit, aber vielleicht auch schmerzender Wehmut zurückdenken lässt.

Schmerzen vergessen, das möchte ich auch und bestimmte Dinge verblassen mit der Zeit. Ziehen die sich jedoch wie ein roter Faden durchs Leben und reichen bis in die Gegenwart, fällt es mir schwer. Wer möchte sich wohl ständig mit etwas abfinden müssen und sich einreden, so wie es ist, zufrieden zu sein, wenn er doch anderes fühlt!? ... und immer wieder Selbstzweifel - auch darüber, wie ich etwas sehe ...


Liebe Grüße und Dank für Wort und *,
Judith
Wortmaler (25) äußerte darauf am 26.06.11:
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 Isaban (26.06.11)
Ein Text der mir in Wort und Form ausgesprochen gut gefällt!
Gelungene Bilder, interessante Versumbrüche, spannend, die unbetonten "o", sehr schön auch das Spiel mit den O-Assonanzen in der letzten Strophe.

Um sie herum
da boomt der Hohn
sie liegt ganz still
weint ohne Ton

Die erste und die dritte Strophe werden vom perfekt durchgezogenen Jambus beherrscht, während die zweite Strophe da dreimal ausbricht.

Das sieht (durchgezogen) durchgeist so aus:
x X x xX x Xxx X-x X x X x X xXx x Xx X xXxX
(Da liegt sie bereit im eigenen Ghett-o, sehnt und sehnt sich, träumt vergeblich von Wärme, Glück, Begehrlichkeit.)


Nochmal mit Versumbrüchen:


Da liegt sie bereit (Wie wäre es alternativ mit "Sie liegt bereit")
x X x xX
im eigenen Ghett- (eignen?)
x Xxx X
o, sehnt und sehnt sich,
x X x X x
träumt vergeblich
X xXx
von Wärme, Glück, Begehrlichkeit.
x Xx X xXxX (hier finde ich den Metrikbruch gut, bebildert er doch zusätzlich die Diskrepanz zwischen Traum und Wirklichkeit.)


Liebe Grüße,

Sabine
(Kommentar korrigiert am 26.06.2011)

 Emotionsbündel ergänzte dazu am 30.06.11:
.
Es freut mich, dass dir mein Text gefällt.
Vielen Dank für die lobenden Worte und das fachmännische Beleuchten.

Liebe Grüße,
Judith

 Didi.Costaire (26.06.11)
Liebe Judith,
du kannst Traurigkeit gut beschreiben, und mit dieser Szene ist dir meiner Meinung nach einer deiner besten Texte gelungen.
Was mir besonders gut gefällt, sind
- Die Überschrift, eine gebeugte Verbform, die man mit den Hilfsverben sein oder haben verbinden kann, so dass die Bedeutung variiert
- Die Anfangsverse "da liegt sie b(e)reit", fast eine Wiederholung, aber in der Bedeutung unterschiedlich. Das dass auch akustisch durch einen veränderten Rhythmus unterstützt wird, empfinde ich als passend.
- Die eigenwilligen Worttrennungen, die zum einen aus dem klangvollen Libretto ein Brett werden lassen und bei denen diese sehr interessanten "o, ..."-Verse entstehen.
- Der veränderte Rhythmus in der zweiten Strophe passt auch, finde ich, weil du im Gegensatz zu den dunklen Strophen eins und drei hier den Wechsel zwischen Hoffnung und Sehnsucht einerseits und dem Boden der Tatsachen andererseits zum Ausdruck bringst. Dabei wäre eine Verkürzung von eigenen auf eignen gar nicht schlecht, um gefühlte Enge auszudrücken. Im dritten Vers würde ich sogar „o, sehnt sich und sehnt sich“ sagen. Dann hätte man auch klanglich den Gegensatz zwischen Sehnsucht ausdrückenden und weich klingenden Versen 1, 3 und 5 und ernüchternden und hart klingenden Versen 2 + 4.
In der Zeile „da boomt der Hohn“ dachte ich eher in etwas Gegenteiliges wie „da kräht kein Hahn“.
Insgesamt aber eine wirklich gelungene Darstellung. Trotzdem wünsche ich mir, demnächst auch von Siegen bei dir zu lesen. Vielleicht fällt mir ja das eine oder andere Stichwort dazu ein, dass ich dir geben kann.
Herzliche Grüße, Dirk
(Kommentar korrigiert am 26.06.2011)

 Emotionsbündel meinte dazu am 30.06.11:
.
Lieber Dirk,

ja, es ist traurig, wenn man sich die Tragweiten des Verlorenseins vor Augen hält, nur Wünschen und Träumen bleibt - oder ein "Gehen" -
Des Kampfes müde, fühlt man sich betrogen.
Ich habe keine Ahnung, warum ich das so gut beschreiben kann ... und Siegertexe ....!? na, auf den Anstoß kann ich wohl lange warten.

Herzliche Grüße und ein liebes Danke für deinen Kommentar plus Empfehlung,
Judith
Brian (69)
(30.06.11)
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 Emotionsbündel meinte dazu am 30.06.11:
Hallo Brian,

danke für deine einfühlsamen Worte und das *chen. Freut mich.

Liebe Grüße,
Judith
Dosenschrott (48)
(23.12.11)
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 Emotionsbündel meinte dazu am 23.12.11:
Das freut mich. Danke.

Lieben Gruß und schöne Feiertage,
Judith
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