mündlich, taktlos

Symbolgedicht zum Thema Schreiben

von  Anantya

Ich fand den Mund,

der klein geworden war wie ein Kronenblatt,

nur heller, seit er aus großer Höhe auf eigene Beine fiel.
Es muss nicht immer schäumen, rief ich
und da schäumte er schon wie ein Leierkasten.

Dann, vorsichtiger,

kurbelte ich vorbei am laufenden Spiel, nahm Abstand,
rief schon häppchenweise:
Es muss nicht taktvoll sein, nicht einmal herrlich! Nur
etwas, irgendetwas,
das sich nicht gleich wieder abbricht.

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Kommentare zu diesem Text


 kirchheimrunner (02.02.12)
man darf erst einmal sprachlos sein.
Beste... nein allerBeste moderne Lyrik.

Da ist den Stilformen der zeitgenössischen Poesie aber alle Ehre erwiesen worden.

Nicht konkrete Bilder, banale Ursachen verursachen absurde Wirkungen . Und durch das alles entsteht etwas neues. Eine Collage aus Bildern, Gefühlen und Unbestimmten Wahrheiten.
Da sage ich nur noch neidlos: HUT AB, GRATULATION
L.G. Hans
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