Zeilenschmiedes Textarbeit

Alltagsgedicht zum Thema Schreiben

von  tigujo

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Schreib ich es auf, bedien ich mich der Zeile.
Reicht eine nicht, bedien ich zwei.
Scheint freilich beiden schwerlich, es zu fassen,
dient eine dritte mir, mich auszulassen,
selbst eine vierte kam schon vor nach ersten drei -
so reiht sich Zeil an Zeile mit der Weile.

Mitunter reichen fünf, selbst sechs nicht hin.
Das Beispiel hier zeigt klar, es brauchte sieben,
beziehungseise, um auch acht zu lassen,
an Zeilen neun, gar zehn bisher, bloß um zu fassen
was an Gedanken sonst blieb ungeschrieben -
die Reflexion allein erzwingt, dass Zeile elf samt zwölf ihr dien.

Wer Texte schmiedet, weiß um den Verbrauch.

Als Vorrat hort ich leere Zeilen zu dem Zwecke,
die - je nach Länge - ich mit Worten passend decke,
vor Glut beschlage, das gibt Schall und Rauch.

Und nach Beeilung kommt Befeilung.

.


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Anmerkung von tigujo:

Ich nehme an, so macht es der Profi

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (13.02.12)
Ist so!

 tigujo meinte dazu am 13.02.12:
Danke! Schließlich sind ja alle Heimwerker Profis, hörte ich ;-.)
KoKa (44)
(13.02.12)
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 tigujo antwortete darauf am 13.02.12:
.
Mein erster * !
Ich hab ihn gern

KoKa, you made my day.
lg tigujo

 Peer (13.02.12)
Das Dilemma mancher Undichter.;-)
LG Peer

 tigujo schrieb daraufhin am 13.02.12:
ja genau:
inch by inch,
row by row,
wonna make the garden grow...
...doch solang das Undichte letztlich bloß tröpfelt und nicht schwallt, erfrischt es meine Rübe eh
danke dir, lg tigujo

 Irma (13.02.12)
EBAY-AUKTION: Biete ein gutes Duzend voller Inbrunst geschaffene und sorgfältigst gehortete Leerzeilen wegen Platzmangel und Gedankenlosigkeit zwecks Füllung mit tiefsinnigem Gedankengut. Nur an handwerklich begabte Textbausteinbastler zum Startpreis von 1 Euro. Ich übernehme keine Garantie und Gewährleistung. Eine Rücknahme ist leider nicht möglich. ) LG BirmchenIrmchen
(Kommentar korrigiert am 13.02.2012)
Caty (71) äußerte darauf am 13.02.12:
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 tigujo ergänzte dazu am 13.02.12:
Sind die Leerzeilen neu oder wiederverwendete, etwa gar bloß gewendete Altzeilen aus irgendeinem Sammelbehälter?

 Irma meinte dazu am 13.02.12:
;-)) Selbstverständlich noch jungfräulich weiß...! LG

 tigujo meinte dazu am 13.02.12:
So so, und - der Zeilenumbruch? Glatt oder franst er aus? Auf das denkt man nicht sofort, doch daran zeigt sich nämlich die wahre Qualität einer Leerzeile, las ich in einschlägigen Foren

 Irma meinte dazu am 14.02.12:
;-))
Caty (71)
(13.02.12)
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 tigujo meinte dazu am 13.02.12:
Danke Caty -
wo ein Zeilenschinder ist auch das Schindluder nicht weit, es hat mich wohl ein klein wenig gepackt, wer weiß, wer weiß

Epigramm? Sinnspruch?

Also, erstens ist es so entstanden, dass ich einfach drauflos schrieb, die erste Zeile kam mir in den Sinn, und dabei hatte ich - wie meist übrigens - keinen Schimmer, wie es weitergehen wird, was der Sinn letztlich sein solle, der ergibt sich mit dem Schreiben, oder auch nicht

Ja, also, nun, und nach der relativ unspektakulären ersten Zeile mit dem bahnbrechenden Inhalt, sich einer Zeile beim Schreiben zu bedienen, packte mich weiterhin der Schalk im Nacken, um in dementsprechend sorgfältiger Weise weitere Genauigkeiten darzulegen, numerisch immer ein bisserl der aktuellen Zeilenanzahl argumentativ hinterherhinkend - es machte einfach Freude, derart selbstreflexiv und nabelschauend alles runterzukloppen.

Nein, Sinnspruch hatte ich nicht im Sinne. Einen Riemen? Da fällt mir gleich was ein: Man könnte auch das Löchermachen in einem Gürtelriemen hernehmen, und ähnlich absurd vom ersten Loch zum nächsten zu gelangen, immer mit halbwegs vordergründig logischem Geschwafel - bis alles gelocht ist.

Kleinigkeit: Was meinst du mit Gegensatz Prosa und Gedicht hier genau? Hab den Bezug nicht überringelt, ehrlich

Hab vielen Dank für deine Zeilen,
lg tigujo.
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