Die Insel, oder Zimmer mit Meerblick, oder gefühlte Wellen-Gedanken oder felsige Gedankensplitter, oder...?

Gedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

Das Meer schwemmt an den Strand
tote Blicke an.
Gedankenleichen formen Wellenberge.

An den Felsen türmen sich
in Stein geformte Erinnerungen auf.

Die Peitsche des Sturms verweigert
die Rücksichtnahme auf die Lebenden.

Ein morscher Balken gräbt sich tief in den Sand ein,
der Ozean verschlang die Bürde eines Lebens.

Das Eis der eingefrorenen Träume schmilzt,
die Haut der letzten Sehnsucht
schimmert zerbrechlich durchsichtig.

In den Untiefen liegen neben bunten Korallenriffen
die Kadaver zerstörter Ichs.

Im Gebirge der Insel zerschmettern Klagelieder,
der Tod bricht Strophen auseinander.

Schluchten öffnen Arme,
verschluckte Töne bleiben ungehört.

Der Deich wurde durch
tobende Schreie seitens des Meers zerstört,
die Flut verwandelt sich in einen Vampir der Seele.

Die getötete Sehnsucht formt eine Spur,
ein Jemand versucht zu flüchten,
und bleibt allein doch allein auf der Insel zurück.

Worte aus der Tiefe des Meers kommend,
japsen an der Wasseroberfläche nach Sauerstoff.

Die Sandbank lädt zum unfreiwilligen „Sitzen“ ein.

Klippen vor der Insel erzählen von zerschellten Visionen,
Schiffsbrüchige bleiben manchmal stumm.

Das Meer der Gedanken lebt,
irgendwo wartet eine Insel auf den Tod des Gefühlten.

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