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Mönch und dicke Frau 
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Exkurs: Herr Toltec-Head, warum veröffentlichen Sie hier beinahe jeden Tag einen Text, was soll das bringen?

Politische Revue zum Thema Heilige/s

von  toltec-head

Ich sollte vielleicht zunächst einmal sagen, dass ich ein schwuler Angestellter mittleren Alters aus Hannover bin. Sicherlich war ich auch einmal jung, sicherlich hatte ich auch einmal die Hoffnung, mit einem Erzählwerk oder Dichterischem berühmt zu werden und dem Schicksal einer bloßen Angestelltenexistenz zu entgehen. In Wahrheit - und ich weiß das nicht erst seit gestern - habe ich aber nichts zu erzählen und kann auch nicht dichten. Erzählerisches oder Lyrik interessieren mich nicht einmal. Ich lese keine zeitgenössischen Romane, bei denen es wie mit dem Fernsehen ist, wo ich bei erfundenen Dialogen auch sofort ausmache. Was Lyrik angeht, muss ich sagen, dass sie mir wie eine mir leider vollkommen unzugängliche Perversion vorkommt, die ja von außen betrachtet immer auch etwas lächerlich wirkt, so wie Dirty oder Pädophilie etwa. Nein, ich gleiche in Wahrheit den Rentnern hier, die alleine schreiben, um ihren Tag zu strukturieren. Mit einem einzigen Unterschied. Anders als unsere Weisheitsonkels und Dichtertanten gebe ich nicht vor etwas zu erzählen oder etwas zu dichten.

Denken Sie denn, Rentner könnten eine Bereicherung für ein LitForum sein?

Ich denke schon; Proust war ein Rentner. Der Rentner ist ja heute so etwas wie der absolute Parasit, er steht vollkommen außerhalb der Gesellschaft, oder ist mit ihr nur über den seidenen Faden seiner Rente verbunden. Er ist mehr noch ein Parasit als der auf seine Angestelltenexistenz reduzierte Angestellte, mehr noch als der seine Art einer Karriere durchlaufende Hartz4-Empfänger, mehr noch als die zu Hoffen oder Bangen gebenden Flüchtlinge. Ich fühle mich vollkommen solidarisch mit den Rentnern hier. Ich glaube, dass Schreiben wie das Gebet eines Mönchs, um seinen Tag zu strukturieren, das einzige Schreiben ist, das heute von Bedeutung ist. Das Problem mit den Rentnern ist nicht ihr Rentnersein, sondern dass sie dichterisch sein oder etwas erzählen wollen. Hielten sie sich an die Bedeutungslosigkeit ihres Rentnerseins wäre alles perfekt. Von den Gegebenheiten ist auf einem LitForum wie dem hiesigen ohne Moderatoren alles perfekt für ein mönchisches Schreiben wie ich es mir vorstelle. Die Rentner versauen halt nur alles mit ihren Gedichten und Erzählungen. Was schade, aber nicht zu ändern ist. Moderatoren oder Leute, die besonders gut Erzähltes oder Gedichtetes aussortierten, wären jedoch schlimmer.

Erklären sie uns doch einmal bitte die Bedeutung ihres Nicks?

Es gibt keine Bedeutung. Ich war ursprünglich zeitgleich mit einer Dating-Plattform on. Aus mehr praktischen Gründen, auch weil ich mir schlecht Namen merken kann, wählte ich denselben Nick. Wie sich später herausstellte, war toltec-head zum Daten nicht sehr geeignet, so dass ich einen neuen wählte. Da es eigentlich egal ist, unter welchem Namen ich schreibe, ist er hier aber derselbe geblieben.

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(28.10.15)
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 niemand meinte dazu am 28.10.15:
*hahahaha!* LG Irene

 toltec-head antwortete darauf am 28.10.15:
Überschätz mich mal nicht.
Graeculus (69)
(28.10.15)
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parkfüralteprofs (57) schrieb daraufhin am 28.10.15:
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Graeculus (69) äußerte darauf am 28.10.15:
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 Lala ergänzte dazu am 28.10.15:
Irgendwie drückt er mit dieser Sorte ständig aus, dass die, die Kunst produzieren auf jeden Fall schwul sind. Hätte ich jetzt gedacht. Aber anscheinend nicht.
(Antwort korrigiert am 28.10.2015)
parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 29.10.15:
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Juliet (22)
(11.11.15)
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