was UNBEDINGT zu dem GEDICHT von GRASS noch gesagt werden muß (4/2012)

Prosagedicht zum Thema Kritik/ Kritiker

von  harzgebirgler

da hat der greise grass
nun quasi auferstanden
aus längerer schweigsamkeit
der welt ein vorösterliches ei
ins nest gelegt
und sagt mal kritisch was zu israel
und dessen atomarem bombenarsenal
das kein aas kontrolliert
und nennt sein
auch im hinblick auf iran und uns
mit durchaus berechtigter sorge gesagtes
ein gedicht
und wie auf knopfdruck hucken alle
geifernd aus der kiepe :
 
all die berufsbetroffenen scheinheiligen
von sich und unserer erbschuld besoffenen deutschenversteher und -verdreher
die es gern zwar
an der erforderlichen sorgfalt des lesens
jedoch nie an regelrecht
faschistoider diffamierung
des demzufolge zwangsläufig miß- und unverstandenen
fehlen lassen
 
es wieselt klarsfeld reich-ranickit
brodert und hochhuth
auf eine weise im germanischen blätterwald
daß man vor ekel einfach nur das kotzen kriegen könnte
von freude erfüllt wie sehr jedoch 
die mehrheit der selbstdenkenden
dieser inquisitorischen gesinnungsmafia
längst auf die schliche kam
 
grass kann da also ganz gelassen bleiben
braucht nichts zu relativieren
und sein "gedicht"
wird jetzt und fernerhin
von allen die lesen können und wollen
als die mahnende verlautbarung verstanden werden
die es ist und bleibt
den geiferern zum trotze
von denen menschen nicht allein hierzulande
zutiefst angewidert sind

4/2012

*

was der alte günter grass mit letzter tinte sagen mußte...
selbstverständlich regt sich sogleich wie bestellt die ganze eingeschworene political-correctness-bande auf
über das vom alten grass "mit letzter tinte" mahnend zu israel und dem iran und der region und deutschland und der welt in puncto atomar gesagte und sie lesen
daraus - wen wunderts?! - ähnlich der kirmestante aus dem kaffeesatz in einer art pawlowschem reflex prompt antisemitismus ab.
 
oh welch nach wie vor doch - warum bloß?! - tückisch vermintes gelände! es ist im grunde ebenso voraussehbar wie fadenscheinig: umgehend wird gegenüber dem wohlabwägenden kritischen stift des literaten und nobelpreisträgers die trümmergeile holocaust-keule geschwungen...
 
ja, gewisse deutertypen ohne besonderen tiefgang, die sich dem establishment stets gern als botmäßige interpreten des tagesgeschehens andienen, bezichtigen ihn gar des flakhelfersyndroms - was immer das nun fast siebzig jahre nach kriegsende noch sein soll!
 
grass allerdings - dem grabe sichtlich nahe - ist durchaus im vorteil: er muß sich und überhaupt keinem mehr irgendwas beweisen, braucht weder stillzuhalten noch stillzuschweigen und zum glück schon gar nicht politisch korrekt zu sein.
 
der alte blechtrommler muß keine rücksicht nehmen auf
fragwürdige parteiräson und das ganze verlogene "diplomatische" getue und gelaber zum thema israel und juden, auf dieses eklige moralinschwangere gespinne und gespinst - grass kann und darf klartext reden und er benennt seine skepsis seine bedenken seine befürchtungen mit recht und es gibt keinen vernünftigen grund, sich über dergleichen berechtigte sowie von gewogenheit getragene gedanken zu ereifern!

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