andere Wege

Text zum Thema Freiheit/ Unfreiheit

von  Bella

Ich muss nicht sein nur
                  frei
so flogen die Gedanken
entstieg ich den Geheimnissen, so ließ
Vertraute ich so weit
zurück
um meinen Weg zu freien.

Seine Windungen, alles Windige war mir
Richtung -
darauf ließ ich mich ein, nie nieder -
um nicht nach vorne hin begrenzt zu
sein.

Vom Weg hinab lief ich des Nachts
aus
Angst stolperte ich Steine.
Zur Herbstzeit lose ich nun Sinn
entgegen dem fegenden Regen.
Versorge die Leere mit winzigen Tieren, mit
Früchten, das Fürchten
mit Schotter, mit Erde
die Enge und Grenzen und Grenzen und Weh

und dich versorge ich nicht mehr mit
Vorwurf seitdem
ich die Farbe in mir sah:
schwarz

fand sie nur vor, in meinen Eingeweiden.
An Wegesrändern lieben sich Weiden, an meinen Rändern weiden sich immer
die anderen.
Wege.

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Kommentare zu diesem Text


 juttavon (12.09.17)
Ein Lied von Freiheit - und der nie endenden Reise dorthin...

Die Assoziationen haben etwas Wildes, sehr eigen und doch nachvollziehbar. Sprachlich oft bruchstückhaft, was zu dem inneren Kampf passt. - Schön!

HG Jutta

 Bella meinte dazu am 12.09.17:
Liebe Jutta! Ich freue mich über deinen Kommentar, der selbst schön geschrieben ist, und auch über deine erfassenden Gedanken darin! Danke!
Herzliche Grüße zurück.

 TrekanBelluvitsh (18.09.17)
Ein Mensch bleibt, was er ist, ganz gleich ob in Berlin oder Bocholt. (Weg-)Laufen bringt nichts, wir malen damit die Dinge unseres Lebens nur anders an. Und unter dieser dünnen Schicht bleibt alles gleich. Wer sich neu erfindet, hat das wohl auch nötig, weil die alten Geister zu erschreckend waren. Aber - Überaschung! - Geister können durch Wände gehen. Ihre Gesichter kommen uns weiterhin sehr bekannt vor. C’est la vie!

 Bella antwortete darauf am 18.09.17:
Danke dir für deinen Kommentar und dein Hereinlesen. So lässt sich der Text weiterdenken, vielleicht. Es gibt aber zum Glück nicht nur alte Geister, vor denen man/frau flüchten mag, sondern auch gute, die sich erst finden lassen, Und ich bin da optimistischer, glaube ein stückweit an ein ständiges Neu-Finden des Eigenen, wenn wir in dem Spiel zwischen Sehnsucht nach Freiheit und nach Nähe ungezwungen offen bleiben für die verschiedenen Persönlichkeiten in uns, die uns zeigen, wer wir auch sein könn(t)en. Schön, dass du nochmal hier warst!
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