dornen

Gedichtgedicht zum Thema Schmerz

von  waldmädchen

dornen der rose durchdringen die  haut
duft betäubt zarte sinne
fühle das ziehen der sehnsucht iin dir
rot tropft dein schmerz und zerbricht

                                              waldmädchen

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (24.02.18)
Hallo Waldmädchen,

ein Gedichtgedicht ist ein Gedicht, das sich mit dem Schreiben von Gedichten beschäftigt.

Ein Gedichtgedicht zum Thema Schmerz dürfte daher alle Dichter - und jene, die es werden wollen - brennend interessieren.

Ich versuche mich mal an einer Interpretation und setze dazu in Klammern zu den entsprechenden Versen, was mir beim Lesen durch den Kopf ging..

dornen der rose durchdringen die haut (Aha, ok, das schon sehr abgegriffenen Bild der Rosendornen wird hier durch zwei Leerzeichen zwischen „die“ und „Haut“ aufgelockert und neu gestaltet, man sieht als Leser praktisch, wie viel Mühe und Kraft es den Dorn kostet, sich endlich ins Fleisch zu bohren, ein sehr subtiles, aber um so genialer angewendetes Stilmittel!)
duft betäubt zarte sinne (Duft betäubt vor allem den Geruchssinn, manchmal leider nicht genug, was dann eventuell sogar zu Erbrechen führen kann. Hier werden also zarte Sinne betäubt. Die beschriebenen Wahrnehmungsorgane sind zart, anscheinend fragil, vielleicht zu zart, vielleicht nicht wirklich lebenstüchtig, denn wo kämen wir hin, wenn unsere Sinne zart sind und geschont werden müssen, vielleicht nicht mehr richtig funktionieren? Richtig, wir wären fast blind, so gut wie taub, hätte Probleme mit dem Geruchssinn, was es schwer macht, Genießbares von Ungenießbarem zu unterscheiden, der Geschmackssinn wäre hinüber, es ließe sich also nicht mehr über guten Geschmack streiten, weil die einzige Möglichkeit zur Beurteilung fehlen würde und auch die taktile Wahrnehmung, der Tastsinn, wären nicht mehr das, was uns zu dem macht, was wir sind –lebensfähig. Dieser Duft betäubt also das Restvorkommen der nur zart vorhandenen Wahrnehmungs- und Lebensfähigkeit.)
fühle das ziehen der sehnsucht iin dir (Oh, gleich beim doppelten i habe ich es deutlich gespürt, es tat fast körperlich weh, dieser Schrei, dieses sehnsüchtige Kreischen, das Ziehen der Sehnsucht!)
rot tropft dein schmerz und zerbricht (Ja, Schmerz ist rot, muss rot sein, das Herz ist schließlich auch immer rot und hier tropft das Herzblut, das in dieses Gedicht gelegt wurde, tropft und tropft, bis jenes blutleer zerbricht – wow! Ja, das ist eindeutig ein Gedicht über das Gedichteschreiben, hier wird der Schmerz des lyrischen Gedichte-Ichs eindrücklich bebildert, hier haut es mich als Leser von den Socken – so geht Gedichtgedicht!)

Ein Text, der an mir nagt und mit dem ich mich nicht täglich auseinandersetzen könnte!

Liebe Grüße

Isaban

 keinB meinte dazu am 24.02.18:
Du bist ja auch kein zartes Waldmädchen, sondern mehr so was wie grobes Betonunkraut. ;)
Graeculus (69) antwortete darauf am 24.02.18:
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 keinB schrieb daraufhin am 24.02.18:
@Graec: Korrigier mich, wenn mein Gedächtnis mich grade vorführt, aber ... kann es sein, dass du diesen Stachel-Spruch schon mehrmals unter Rosentexte gepackt hast?
Ich hab grad ein echt hartes Déjà-vû. Wird das nicht langweilig mit der Zeit? ;)

 princess äußerte darauf am 24.02.18:
Tina, hast du als Kind auch das Märchen vom Stachelröschen so geliebt wie ich? :)
Marjanna (68) ergänzte dazu am 24.02.18:
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 keinB meinte dazu am 24.02.18:
Ira, ab-so-lut. Am liebsten mochte ich das kakteenumwucherte Schloß. :)

@Marjo: Oh. Mitnichten wollte ich meinen Kommentar als Zweifel an der Aussage an sich verstanden wissen. Mir persönlich wär’s nur viel zu blöd, unter jedem Rosentext den Autor missionieren zu wollen. ;)

Antwort geändert am 24.02.2018 um 17:33 Uhr
Marjanna (68) meinte dazu am 24.02.18:
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 Isaban meinte dazu am 24.02.18:
Ferkel!
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