Prioritäten

Tagebuch zum Thema Umwelt/Ökologie

von  monalisa

Unlängst las ich, dass wir Österreich binnen 200 Jahren vollständig „verbetoniert“ haben werden, wenn wir so weitermachen wie in den letzten Jahren. Statt Wälder gibt es dann neue Wohnsiedlungen, noch mehr große Einkaufszentren statt fruchtbarer Felder, Freizeittempel und Flughäfen statt Blumenwiesen …

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass man jemals die Alpen gänzlich verbauen wird, aber weiß man 's? Monströse Hallen, die ganzjähriges Schifahren möglich machen, unabhängig von Wind und Wetter und Klimawandel, gibt es ja schon, wenn auch noch nicht in Österreich. Da haben bisher sündteure Beschneiungsanlagen gereicht, auch so ein Wahnsinn, der allmählich den Grundwasserspiegel senkt. Na bravo, wir graben uns selbst das Wasser ab. Wirklich schmerzlich spüren werden das aber unsere Kinder und Kindskinder, auf deren Kosten wir uns heute amüsieren.

„Wird sowieso alles anders!“, sagt mein Mann, „In hundert Jahren gibt es kein Erdöl, in spätestens 300 kein Erdgas mehr“, behauptet er und nennt mir eine in seinen Augen seriöse Quelle, die ich Schussel schon wieder vergessen habe. Macht nix, die Hochrechnungen variieren, je nachdem wer sie beauftragt und durchgeführt hat, erheblich.  Dass diese Ressourcen irgendwann zu Ende gehen, leuchtet aber sogar mir ein, die ich keinerlei Vorkenntnisse mitbringe.

Und unsere vom Volk gewählten PolitikerInnen tun so, als beträfe uns das alles nicht, und verschwenden ihre Energie, um ein Gesetz gegen das Rauchen in Gaststätten zu kippen, das bereits ratifiziert war und am 1. Mai in Kraft treten sollte. Krebsgang auf österreichisch!


Anmerkung von monalisa:

Rechtschreibkorrektur

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (02.03.18)
Nun, so ist das halt, wenn man die FPÖ in die Regierung wählt!

Handwerklich gesehen ist das eher ein Kolumnentext oder ein Kommentar, finde ich. Was jetzt nicht negativ gemeint ist. Hast Du vielleicht mal Lust, für die donnerstägliche Team-Kolumne als Gast zu schreiben? Gerne auch über ein österreichisches Thema. Einfach mir als PN zuschicken...

 monalisa meinte dazu am 02.03.18:
Hallo Dieter, die FPÖ wurde ja nicht vom Volk in die Regierung gewählt, sondern von der ÖVP als Koalitionspartner.
Aber darum gehts mir gar nicht so sehr, sondern wundere mich über die KURZfristig- und KURZsichtigkeit mit der Politik gemacht wird, bin entsetzt über die Prioritäten, die wohl haupsächlich aus populistischen Erwägungen heraus gesetzt werden, wie Ressoucen (auch die der Politker selbst) ohne Rücksicht auf Verluste verschwendet werden ...

Ja, ich habs als Tagebucheintrag gesehen, es ist kein literarischer Text, nur etwas, das ich mir von der Seele schreiben wollte. Danke für deine Einladung, mich an der Donnerstag-Kolumne zu beteiligen, vielleicht, wenn wieder einmal unter den Nägeln brennt :).

Vielen Dank und liebe Grüße
mona
Sätzer (77)
(02.03.18)
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 monalisa antwortete darauf am 02.03.18:
Bin ganz deiner Meinung; Uwe, leider! Man fühlt sich dabei scheußlich machtlos. Aber das Volk begehrt auf, immerhin!

Dankeschön und liebe Grüße
mona
tileo (37)
(02.03.18)
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 monalisa schrieb daraufhin am 02.03.18:
Natürlich kann man, Tileo, aber darum gings mir nicht.
Ich finde es nur seltsam, dass eine Regierung nicht Wichtigeres zu tun hat, als ein Gesetz zu kippen, angesichts der vielen Probleme, die ungelöst bleiben.

Danke für deinen Besuch,
liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 02.03.2018 um 16:13 Uhr

 TassoTuwas (02.03.18)
Es gibt Hoffnung!
Ernsthafte Zukunftsforscher sagen in ca. 30 Jahren wird die künstliche Intelligenz (Roboter/Computer) die Weltherrschaft übernehmen,
Maschinelle Sachlich statt Gier und Ehrgeiz!
LG TT

 monalisa äußerte darauf am 05.03.18:
Hoffnung!?

Lieber Tasso, du verstehst es, Mut zu machen!

Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (02.03.18)
Hallo Mona,
Günter Grass wird der skeptische Spruch zugeschrieben, dass der Fortschritt eine Schnecke sei.
Angesichts der von dir aufgeführten falschen Prioritäten in der Umweltpolitik ist selbst diese zurückhaltende Bewertung noch zu optimistisch, und wir haben es tatsächlich eher mit einem Krebsgang zu tun, der sich gewiss nicht auf Österreich begrenzen lässt.
Liebe Grüße
Ekki
,
Graeculus (69) ergänzte dazu am 02.03.18:
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 monalisa meinte dazu am 05.03.18:
Lieber Ekki,
es kommt halt ganz darauf an, was man als 'FORTSCHRITT' sieht, mir erscheint es manchmal so, als laufe es so rasant vorwärts, dass er sich selbst ein Bein (oder beide) stellt und auf die Nase fällt.

Vielen Dank für deinen Kommi und liebe Grüße
mona
______________

Lieber Graeculus,
sieh einer an, der Nestroy war aber fortschrittlich ;)

Liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 05.03.2018 um 07:42 Uhr
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