DAS ENDE DES REGENBOGENS

Gedicht zum Thema Wunsch

von  hermann8332

DAS ENDE
DES REGENBOGENS

Zweimal
fuhr ich ihm nach

gemäß meinem
magischen Weltbild ...

und war partout
gewillt,

ihn dingfest zu
machen ...

...mit Karacho
durch Wald und Flur,

doch foppte er
mich nur

Materialisierte
in einem kurzen

stroboskopischen
Sonnenscheinintervall ,

war dann
quantenfluktuativ 
gleichzeitig nirgends
und überall

und projezierte sich
unvermutet

zwischen zwei
Regenschauern ,

die keine Minuten
überdauern ...

Also habe ich mich
gesputet

als ich ihn sah,
unheimlich nah

Spektalfarben versprühend,
salamanderhaft  glühend,

sah ich ihn herrlich irrisieren
und die grüne Flur berühren,

die sich den Weg dort
entlang zog, ,

wo er sich zur Erde
bog. 

War dies sein Ende,
sein Anfang ?

Noch nie in meinem Leben
hatte es sich ergeben,

daß ich so dicht
bei ihm war,

wo er emporstieg ...

gefeiert
durch den  Sieg

der Verheißung
über das Grau,

das sich auflöste im Blau
einzelner Triangelfetzen,

welche das Himmelszelt
verletzen ...

Sichtfenster des launenhaften
Aprils im regnerischen, kühlen März
hin auf die sonnige Maienzeit ...

....geöffnet kurz
und nur spaltbreit ...


Ein Phyrrussieg
im Regen- Sonnenschein-
krieg :

scheinbar gewaltig
und spektakulär, 

aber keineswegs
nachhaltig 

Ein kurzlebiges
Himmelsbogentor :

unsere Sehnsucht
überspannend

mit seinem farbigen
bunten Flor, 

unsere Hoffnung
reflektierend

und unsere
Fantasie verführend ...

Warum, oh Regenbogen
hast du mich belogen ?

Dein Anfang war
dein Ende !

Vergeblich streck ich
meine Hände
nach deiner Illusion

Du bist nur Projektion.

Als ich dich fast erreichte,
dein Farbenzauber bleichte

du wurdest grau
wie die Regenwand,

hinter der dein Charme
verschwand,

mit dem du micht
animiertest ,

mit dem du mich
verführtest ,

so daß ich wie ein Irrer
fuhr über Stock und Stein, 

wollte
an deiner Quelle sein

in diesem grünen Tal,
als ob ich wär am Gral

Doch das Ende
des Regenbogens
ist immer nur

eine schmutzige Flur,

oder fauliger Kompost
ohne den geringsten Trost,

und ein Haufen Dreck
und Mist ,

was ja zu erwaren ist ,

oder Odel, der arg stinkt

und uns
mit unseren
parfümverwöhnten Nasen
in die Kniee  zwingt ...

Glaubst du denn
allen Ernstes, 

daß dir am Ende
des Regenbogens
irgendeine Verheißung
winkt ?

Auch wenn es sein
Anfang wäre,

deine Wünsche
gehen ins Leere !


Post Scriptum

Vom Ende des
Regenbogens
gibt es auch eine
Märchenversion

Wenn man es
wirklich findet,
erhält man
für die Suche
einen reichen Lohn

Dort ist Geld
versteckt unter
der Erde,

auf daß man 
wohlhabend
werde ....

Hätte ich dieses
Ende enteckt und
hätte dort gegraben:

Ich kann euch
sehr zuverlässig
sagen ,

ich hätte
nichts gefunden,

nichts
außer Erde,
Dreck und Steine

Goldmünzen
gar keine
höchstens nur
Pyrit :

Katzengold
Pseudogold
Talmi
Schund
Schrott
Trollgold
Narrengold
Shit ...

als des Toren
und des Narren

angemessener
Sold ...

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Kommentare zu diesem Text


 Moja (01.07.19)
Ach, wenn man die Wünsche doch umtauschen könnte gegen etwas weniger Unmögliches! Dieses Gedichtband spannt den Bogen mit Schwung - gefällt mir sehr!
Gruß, Moja
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