2008 Abgestürzt

Kurzgeschichte

von  Hartmut

Helmut A., Ehemann, Vater und Großvater, ist als Geschäftsführer einer mittelständischen Firma reich geworden. Wenn die Anlageberater Recht behalten und die Politiker ein wenig in die Zukunft schauten, bleibt er vermögend.
Pfingsten 2008 fährt er alleine mit der Bahn zu seiner Tochter nach Hamburg, um mit seinem Enkel eine Woche auf Sylt zu verbringen. Dort wird er mit ihm einen Drachen bauen, so wie es sein Großvater auch gemacht hat.
Im Zug sitzt ihm eine Frau gegenüber, die kurz aufschaut nachdem er grüßt und etwas umständlich das Baumaterial für den Drachen verstaut. Ein kurzes Lächeln huscht über ihr Gesicht, dann vertieft sie sich wieder in ihr Buch.
Sie  ist auf dem Weg zu ihrer Tochter. Der Freund ist ausgezogen, Trauer, Enttäuschung, die nur eine Mutter lindern kann.
Es war das kurze Lächeln, das ihn veranlasst sie anzusprechen.
Sie unterhalten sich, das Buch liegt neben ihr und wird auch in den nächsten  Stunden nicht mehr aufgeschlagen.
Was ihn fasziniert ist nicht so sehr was sie sagt, sondern wie sie es sagt, wie ihr Gesicht spricht und lacht und wie sie ihn konzentriert anschaut, wenn er redet. Sie unterhalten sich über Geld. Als sie  eine eher abfällige Bemerkung über die heutige Art mit Geld zu spekulieren macht und ihn auffordert zu antworten, ist er still.
In Hamburg ist die Verabschiedung kurz, die Töchter stehen auf dem Bahnsteig. „Sie sind mir noch eine Antwort schuldig, hier ist meine E- Mail Adresse“, sagt sie zum Abschied.

In Sylt, müde vom Spiel mit dem Wind, schreibt er die Antwort. Protest folgt umgehend. Er schreibt zurück, die digitale Post wird persönlicher. Er liebt und fürchtet sie und bittet um ein Wiedersehen. Man trifft sich  in einem Cafe.  Sie kommt etwas zu spät, lächelt und sagt: „Wartest Du schon lange?“ Von nun an treffen sie sich öfters.

An einem Montagnachmittag im Herbst besucht er sie in ihrer Wohnung. Sie lieben sich und erst als die Börse in Frankfurt schließt, fährt er nach Hause. In den Abendnachrichten muss er erfahren, dass  die Börsen der Welt  abgestürzt sind. Auch er zählt zu den Verlierern. Er schläft in dieser Nacht schlecht, wird mehrmals wach und denkt an die Liebe am Nachmittag, nicht an das was er verloren, sondern was er gewonnen hat.
Sechs Monate später wird behauptet, die ökonomische Welt sei eine andere geworden. Sie treffen sich (zufällig) bei einer Geburtstagsfeier.  Sie begrüßt ihn, zieht ihn sanft nach unten mit einem Kuss auf die Wange.
Es ist die Zeit der großen Diskussionen und Klagen. Die Eliten des Landes – insbesondere im Bankenwesen - sprechen von Unvorhersehbarem. Und auch auf der Feier wird heftig gestritten. „Die Ärzte gehen auf die Straße und klagen über zu geringe Einkommen, die Kassiererinnen in den Supermärkten protestieren nicht“, mischt sie sich ein. „ Für den leisesten Pups wird entlassen! Warum lassen wir uns das alles gefallen?“, sagt sie in der Runde, „warum protestieren wir nicht?
Gegen Mitternacht hört man einen Song von Bob Dylan. „Komm, ich möchte mit Dir tanzen“, und entführt ihn. „There's too much confusion, I can't get no relief. Businessmen they drink my wine, plowmen dig my earth, none of them along the line know what any of it is worth. But you and I, we have been through that, and this is not our fate”, flüstert sie ihm ins Ohr.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (04.05.20)
Das ist keine Kurzgeschichte, das ist ein nüchterne Beschreibung von Umständen.

 Buchstabenkrieger (04.05.20)
Hallo Hartmut,

für mich auch keine Kurzgeschichte. Keine Szenen, keine Gefühle, kein Mitfühlen, charakterlose Charaktere, reines Erzählen.
Erinnert mich an einen Schulaufsatz.

Da sind zudem noch einige Tippfehler, fehlende Kommata, überflüssige Leerzeichen, fehlende Gänsefüßchen, falsche Gedankenstriche – findest du alles selbst.

LG, Buchstabenkrieger

Edit: Ah, sehe gerade unter alter Geschichte. Fehler interessieren dich nicht, du magst keine Krieger. Sorry für die Störung. Viel Spaß noch.

Kommentar geändert am 04.05.2020 um 16:23 Uhr

 Hartmut meinte dazu am 18.05.20:
Ach ihr beiden Traumtänzer: Ihr solltet das Ende der Geschichte lesen (von Bob Dylan): Dann geht es Euch besser!
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