Den Scholzomat haben wir gepusht. Kannst Du clever werben? Dann zeig uns, was du drauf hast. Vielleicht passt Du zu uns. Den Scholzomat haben wir gepusht.

Text

von  Willibald

Wir sind nicht MATT, keineswegs.
Du hast  vielleicht oder sicher die SPD-Plakate gesehen,
den Slogan SOZIALE POLITIK FÜR DICH, er scheint uns gar nicht abgestanden.
Wir suchen weitere Talente. 
Hast Du Lust? Auf  Copy, Slogan, Lines, Bild, Design?
Dann ist das Folgende vielleicht anregend.

Fiktiver Fall:
Wir werben - standardfern - für Herrenkleidung in einer eher intellektuell orientierten Zeitschrift (Spiegel, Manager, Lettre International, Arts&Letters, Ursus Explanandi , Graeculi Litterae, Apud Me Excacavisti, Furcifer ..…).
Wir setzen zwei Bilder (Kafka im Kanzleioutfit,  Rose und  Krieger).
Und eine Auswahl an Lines. 
Und am Schluss steht dann  die Marke.
Wir haben sie ausgespart.





Bitte bewerte  die Lines mit Schulnoten oder verbal.
Hast Du  einen Favoriten?
Hast Du Lust, eigene Lines zu posten?
Zu welchem der beiden Bilder?
Hast Du  andere Bilder im Kopfe?

a. Gewalt kennt nichts, schafft nichts, lässt nichts zu außer sich selbst. Jeder, der sie beendet, bricht den Bann.

b. Als ich ein Junge war, wollte ich unbedingt ein Mann sein. Heute bin ich beides.

c. Was das Leben mit der Kunst verbindet: In beiden muss man nicht alles begreifen.

d. Wer Toleranz lebt, braucht das Wort nicht.

e. Überall zuhause sein können ist das Privileg eines unbefangenen Geistes.

f. Der Sinn von Klischees liegt darin, dass sie gebrochen werden können.

g. Einer, den ich nicht kannte, erzählte mir seine Geschichte. Als sie zu Ende war, kannte ich mich.

h. Der Zeitgeist ist wie ein Schuh. Man sollte ihn nicht tragen, bis er ausgetreten ist.

i. Was einen Mann stark macht: Wahre Rivalen und wahre Freunde.

j. Dingen, die stark genug erinnert oder gewünscht werden, begegnen wir oft in der Wirklichkeit wieder.
                                                                                                   
k. Vermeide das Mittelmäßige, wo immer es möglich ist.   

l. Als ich aufhörte zu reden, lernte ich zuzuhören. Als ich zuhörte, lernte ich zu reden.

m. Das Andere ist das Interessantere. Das Eigene ergibt sich dann von selbst.

n. Gelungenem Design sieht man den Anteil des Zufalls nicht an. Den Anteil der Arbeit auch nicht.

Wir freuen uns auf Dich.  Doch.
Auch auf Terminator.

Спустя годы я все еще страдал от мучительного представления, как огромный мужчина, мой отец, высшая инстанция, почти без всякой причины – ночью может подойти ко мне, вытащить из постели и вынести на балкон, – вот, значит, каким ничтожеством я был для него»,


Anmerkung von Willibald:

Brinkert und Lück haben eine Creativ-Agentur. Sie waren früher bei Jung von Matt. Im Moment sind sie wegen der von ihnen gefertigten SPD-Kampagne in der Diskussion. Hier eine Art fiktiver Test, auf den sich Bewerber für die Kreativ-Agentur melden könnten: "Kafka, Rosen, Krieger. Kannst Du Egghead? Dann zeig es uns."



 Brinkert
https://www.brinkertlueck.com/

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (16.08.21)
Mein Lieblingsslogan verbirgt sich fast in zwei nebeneinanderstehenden Büchern des Regals:
KÄMPFEN
LIEBEN

Ob das zum Marktsegment der Herrenkleidung paßt? Nun, ich bin kein Durchschnittskunde - schon gar nicht in diesem Bereich.

 Willibald meinte dazu am 16.08.21:
Du bist offensichtlich Klientel κατ’ ἐξοχήν.

 Graeculus antwortete darauf am 16.08.21:
Für Bücher!

 Willibald schrieb daraufhin am 16.08.21:
Ja, schon. Aber es geht ja hier um die Zielgruppe mit Erklärbären und Argumentationslibidinesen. Wenn überhaupt, muss/kann man sie nur so ansprechen?

 Terminator (17.08.21)
Wer Toleranz lebt, braucht das Wort nicht.
bekommt nach deinem intoleranten Kommentar zum Antiinstinkt einen faden Beigeschmack. Wenn ein belangloses Gedicht über ein Condom für dich interessanter ist als eine ohne Vorwissen unverständliche philosophische Skizze, dann kann man das auch ohne vermessene Abwertung ausdrücken, etwas toleranter eben.

Der Zweck des "fiktiven Falls" erschließt sich mir nicht. Es liest sich wie der Versuch einer Belehrung; wenn du jemandem belehren möchtest, dann doch bitte deinen Sekundanten im Diskussionsstrang unter dem "Antiinstinkt", z. B. darüber wie man fair diskutiert, ohne Vorverurteilungen, Beschämungen und Unterstellungen. Aber ich höre jetzt schon ein unreflektiert-selbstgerechtes "Selber!" und sehe ein borniertes Schulterzucken.

 Willibald äußerte darauf am 17.08.21:
Ähä. Na denne. In dem Stil von Tarquinius Terminator Superbus, aber weniger lapidariös. Am chiastischen Orte.

j. Dingen, die stark genug erinnert oder gewünscht werden, begegnen wir oft in der Wirklichkeit wieder.

Antwort geändert am 17.08.2021 um 12:40 Uhr

 Willibald ergänzte dazu am 17.08.21:
p.s.
"Der Zweck des "fiktiven Falls" erschließt sich mir nicht. "

hm, liest man den Text etwas aufgeschlossener, dann ist er als Bewerbertest für eine Werbeagentur der hippen Sorte dechriffierbar. Die jetzt dazugestellte Anmerkung mag trotzdem nötig oder hilfreich sein . Das gilt auch für terminatorische Kurzschlüsse oder enthymema-Formate.

Antwort geändert am 17.08.2021 um 14:11 Uhr

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
Nebenbei gesagt: Die erste Strophe, die erste, in dem Gedicht, das Terminator hier belanglos nennt, sagt mir - wohl auch anderen - mehr über Wahrnehmung und menschliches Bewusstsein und deren Spielraum als die ostentativ brachiale Diskursführung sonst bei Terminator.

 Terminator meinte dazu am 17.08.21:
Du hast aber die erste Zeile falsch übersetzt. Sie war nicht "zu nichts hingezogen", sondern nicht anziehend, weil sie ins Nichts starrte.

 AchterZwerg meinte dazu am 17.08.21:
Wie auch immer:
Kafka sieht im Banker-Outfit jedenfalls hinreißend aus.
Felice Bauer hätte sich so vielleicht etwas seltener von ihm getrennt.
Und umgekehrt.


:D

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
@Terminator
Tja, wen hat sie da nicht angeschaut?
Das lyrische Ich scheint nicht maskulin zu sein.
Den Poeten hat das Mädchen nicht angeschaut?
Da braucht man nicht tief zu blicken.

Antwort geändert am 17.08.2021 um 16:14 Uhr

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
Lieber 8er,
Das Grab von Kafka hab ich in Prag zwei- oder dreimal besucht. Und habe mir die Kippa angezogen, die dort gereicht wird. Der Aufsichtsmensch schaute etwas brummend auf mich, als er sie reichte. Und ich erinnerte mich an Kafka, wie er einer Lesung von "Der Tunnel" zuhörte.
Was war er mutig und demütig und lustig und deprimiert und wärmend und wärmebedürftig. Man/frau und er hätte es sehen können. Gratias für lächelnde Worte.

 Terminator meinte dazu am 17.08.21:
Tja, wen hat sie da nicht angeschaut?
Das lyrische Ich scheint nicht maskulin zu sein.
Den Poeten hat das Mädchen nicht angeschaut?
Da braucht man nicht tief zu blicken.
Erbärmlich, selbst für deine Verhältnisse. Deine anti-empathische toxisch-weibliche Art der Kommunikation ist unmaskulin. Anstatt mir direkt zu sagen, was dein Problem mit mir ist, verhältst du dich wie eine (weißt du selber). Du tust mir als Mensch und als Mann nur leid. Großes Ego, nichts dahinter.

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
Tja.
Жалко, даже по вашим меркам. Ваш антиэмпатический, токсично-мужской способ общения - это нарциссически-супрамужское махание кулаками. Без какого-либо понимания контекста. Вы играете супермачо Арнольда. Мне просто жаль вас, как мужчину и как человека. Большое эго, многое под ним.

Antwort geändert am 17.08.2021 um 18:33 Uhr

 Terminator meinte dazu am 17.08.21:
Schüler A hat eine 1, Schüler B hat eine 5. Schüler B nervt Schüler A ohne Grund. Daraufhin sagt Schüler A: "Lass mich in Ruhe, du Fünferschüler". Schüler B sagt: "Selber Fünferschüler". Warum halten die meisten ein wie auch immer geartetes "Selber!" für eine gelungene Retourkutsche?

Du sprichst mich an, kommentierst aus einem Kontext, denn ich nicht kennen kann. Ich will kein Ratespiel spielen und antworte auf den Wortlaut des Kommentars. Dieser war natürlich anders gemeint, aber ohne Kontext kann ich nicht wissen, wie. Daraus entwickelt sich ein Missverständnis. Ich will es lösen, du suchst Mittel und Wege, persönlich und verletzend zu werden. Ich antworte darauf männlich-direkt. Vielleicht macht mich das zu einem Macho, aber ich bin kein Narzisst; ich bin zum Glück für andere und bisher leider zum Nachteil für mich selbst das Gegenteil eines Narzissten, und das bleibe ich auch. Und nun: zu welchem Zweck kommunizieren wir überhaupt? Ich bin kein Soziopath, der diskutiert, um andere zu verletzen oder zu "besiegen". Darum wollte ich wissen, was dein Problem mit mir ist. Aber du spielst wieder Spielchen.

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
Tja, immer dann liegt eine Retourkutsche der halbwegs wirksamen Art vor, wenn Schüler A tatsächlich auf einem Fünferlevel rumeiert.

Dein Condomgedicht lässt sich tatsächlich sachlich-fachlich analysieren, einschließlich des lyrischen Ichs und seiner Werteorientierung. Der Schluss auf das Autorenich ist möglich, wenn auch nicht zwingend. Zumindest sollte er abgedeckt sein durch Lektüre nichtpoetischer Werke des Autoren.

Dein Hinweis auf dein schnelles Denken, deine stupende Verknüpfung kultureller, psychologischer, biologischer, interkultureller, intracultureller Disziplinen erinnert schon ein bisschen an Narzissmus. Und an einen Einserschüler, der alle anderen für Fünferschüler hält, für Schwuchteln und Lotophagen, die anderer Meinung sind. Aber vielleicht täusche ich mich ja?

 Terminator meinte dazu am 17.08.21:
Der Freund des LI im Condomgedicht hat ein Problem damit, dass er nicht mit Frauen in Kontakt kommt. Das LI ist ein introvertierter Beobachter, der mitfühlt, und dem leidtut, was er sieht: wie sich sein Kumpel und die Dame anstellen. Keinerlei soziale Kompetenzen, hilflos, aber sehnsüchtig nach Nähe und Partnerschaft. Das Gedicht ist von 2013, damals war es noch nicht so ubiquitär, dass alle auf ihre Smartphones starren, darum starrt die junge Dame im Gedicht einfach ins Leere. Ihr Beton-Blick macht sie für den Betrachter unattraktiv.

Was ist an Intelligenz und ihrer Anwendung narzisstisch? Narzisstisch ist, wenn man damit prahlt. Ich habe nur erklärt, wie ich denke. Das Schülerbeispiel war selbstironisch gemeint. Aus der Tatsache, dass ich nunmal hochintelligent bin, wurde mir immer wieder der Vorwurf gemacht, andere für Idioten zu halten, schon in der Schulzeit. Als wäre ich Jude und würde ständig hören: "Du hältst uns Nichtjuden bestimmt für nichtmenschliche Wesen!" Ich will aber Menschen verstehen, nicht verurteilen. Die meisten verurteilen sich ja schon selbst durch ihre Taten.

 Willibald meinte dazu am 17.08.21:
Zum Narzissmusmodell:
Ok, an deinen Beiträgen fällt auf:

Absolute Formulierungen, keine Hinweise auf den Thesencharakter, wirkt messianisch bis grandezzaliebend.

Der Rekurs auf Gegenmeinungen, Quellen, zeitgenössische Duskussionen ist gering. Vielkeicht weil das für unwichtig erklärt wird, was das eigene Konzeot nicht stützt.

Ein unheimliches Faible für Dekadenzmodelle, auch hier wieder kaum Auseinandersetzung etwa mit einigen (,nicht immer unanfechtbaren) Thesen von Pinker.

Lapidare Kürzestformulierungen, eher aus dem Notizbuch eines Denkers, der Kommunikation in splendid Isolation sucht.

Kämpfermidelle maskuliner
Art, Abwehr milderer Konzepte als effeminiert bis untergangsfördernd

Antwort geändert am 17.08.2021 um 20:47 Uhr

 AchterZwerg meinte dazu am 18.08.21:
Wer sindn noch mal die Lotophagen? Die Grasdackel im Odysseusmythos?


 Terminator meinte dazu am 18.08.21:
Danke, Willibald. Das ist Kritik, mit der ich etwas anfangen kann. Allerdings ergibt das als Gesamtpaket eher einen schizoiden (Cluster A) als einen narzisstischen Charakter (Cluster B). Nach Fritz Riemann bin ich eindeutig schizoid, womöglich reicht es sogar für die Diagnose einer schizoiden Persönlichkeitsstörung. Um zu verstehen, wie (und wie sehr) sich andere Menschen von mir unterscheiden, beschäftige ich mich seit Dezember 2020 mit jungianischer Typologie/MBTI. Das hilft in der Theorie. In der Praxis macht Übung den Meister. Die "milderen Konzepte" habe ich nicht ertragen können und kommunizierte mit dir in verurteilender Art; Kritik, wenn sie "hart aber fair" ist, nehme ich gern an, aber bei "weich und unfair" dreht sich mir der Magen um.

 Willibald meinte dazu am 18.08.21:
HM, ja, aus meiner Sicht:
Schade.

So ziemlich alles, was ich erfahren habe, bringt mich dazu, Zwischentöne, Ambivalenzen, plausible versus weniger plausible Entscheidungen hochzuhalten und zu vertreten.

Die Selbstdiagnose mit Riemann als schizoid ist da vielleicht weniger hilfreich, wenn man sie als Zementierung des eigenen Standortes und Standpunktes sieht und nutzt. Damit ist man gefährdet, Feinheiten nicht zu sehen: Das heroisch-männliche Terminatormodell des Arnifilms etwa hat eine mich glücklich machende Skalierung, genauso übrigens wie die 300-Konfiguration: Humor, nicht nur der aggressiven Art, gehört zu den Elementen, die durchaus Verbindlichkeit und lächelnde Gemeischaft erzeugen können.

Wer bei dir sich einliest, hat den Eindruck, du siehst dich in einem Endkampf mit härtesten Bandagen. Und Die Welt sei so und nur so beschaffen, dass sie genau das fordert. Und damit ist eine narzisstische Selbstfeier mehr oder weniger verknüpft. Narzissmus muss sich keineswegs auf posierliche Selbstliebe. Und es tönt: Die Lauen will ich ausspeien
aus meinem Munde. Und meine Verachtung trete sie in den Staub. Staubfresser, die sie sind und bleiben, immerdar.

Kafka (siehe oben russisch wiedergegebenes Zitat aus dem Brief an den Vater) dürfte einem vollschrotigen Terminator als weinerlich erscheinen. Und eine Angela Merkel als verderbenbringende Nonbasta-Figur.

Schade, meine ich. Aber offenbar unveränderlich.

Antwort geändert am 18.08.2021 um 13:30 Uhr

 Willibald meinte dazu am 18.08.21:
@8er lotophagen und erstes Foto

https://youtu.be/4T69pJeb12s
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