Die Pascalsche Wette in einer verbesserten Version
Essay zum Thema Glaube
von Bluebird
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
Vor 100 Jahren ist Stanislaw Lem geboren. (Er soll einen IQ von 180 gehabt haben, habe ich in einem Gedenkartikel gelesen.)
Vor 50 Jahren hat er mit "Non serviam" in seinem Buch "Die vollkommene Leere" eine logische Widerlegung der Pascal'schen Wette veröffentlicht.
Ob sich das in weiteren 50 Jahren herumgesprochen haben wird?
Vor 50 Jahren hat er mit "Non serviam" in seinem Buch "Die vollkommene Leere" eine logische Widerlegung der Pascal'schen Wette veröffentlicht.
Ob sich das in weiteren 50 Jahren herumgesprochen haben wird?
Auch ein Mensch mit IQ von 180 kann den allergrößten "logischen Unsinn" erzählen, wenn er falsche Prämissen setzt
Denn Logik funktioniert nun mal eben nur in einem Bezugsrahmen mit bestimmten Prämissen
Aber du kannst ja gerne mal ein paar seiner Kern-Thesen vorstellen, so dass man darüber diskutieren kann
Denn Logik funktioniert nun mal eben nur in einem Bezugsrahmen mit bestimmten Prämissen
Aber du kannst ja gerne mal ein paar seiner Kern-Thesen vorstellen, so dass man darüber diskutieren kann
Antwort geändert am 16.09.2021 um 12:26 Uhr
Natürlich soll man auch einem Menschen mit IQ 180 nicht blind vertrauen, und Lem hätte das gewiß auch nicht erwartet.
Pascals Wette hast Du ja schonmal erwähnt, und meiner Erinnerung nach bin ich bereits damals auf Lems Argumentation eingegangen. Ich kann mich irren. Hast Du noch die Übersicht?
Pascals Wette hast Du ja schonmal erwähnt, und meiner Erinnerung nach bin ich bereits damals auf Lems Argumentation eingegangen. Ich kann mich irren. Hast Du noch die Übersicht?
Flott gesagt (unter Zeitdruck):
- Pascal geht von einer zweiwertigen Logik aus: Gott existiert oder existiert nicht; andere Möglichkeiten bleiben unbedacht.
- Pascal geht davon aus, daß Gott (wenn er existiert) gut, ehrlich, zuverlässig usw. ist.
Das sind zwei problematische Prämissen - bei Pascal, nicht bei Lem.
- Pascal geht von einer zweiwertigen Logik aus: Gott existiert oder existiert nicht; andere Möglichkeiten bleiben unbedacht.
- Pascal geht davon aus, daß Gott (wenn er existiert) gut, ehrlich, zuverlässig usw. ist.
Das sind zwei problematische Prämissen - bei Pascal, nicht bei Lem.
Ich kann mich an keine "Übersicht" erinnern
Zu Punkt 1
Der biblische Gott kann eigentlich nur existieren oder nicht-existieren
Zu Punkt 2
Wenn Pascal und auch ich von der der Annahme "Gott existiert oder nicht" im Text rede, so meinen wir natürlich den biblischen Gott mit den ihm zugeschriebenen Eigenschaften und gegebenen Versprechen
Wenn Gott sich grundlegend anders verhielte als in der Bibel dargestellt, - oder überhaupt ein ganz anderer wäre - wäre die ganze Argumentation natürlich hinfällig
Zu Punkt 1
Der biblische Gott kann eigentlich nur existieren oder nicht-existieren
Zu Punkt 2
Wenn Pascal und auch ich von der der Annahme "Gott existiert oder nicht" im Text rede, so meinen wir natürlich den biblischen Gott mit den ihm zugeschriebenen Eigenschaften und gegebenen Versprechen
Wenn Gott sich grundlegend anders verhielte als in der Bibel dargestellt, - oder überhaupt ein ganz anderer wäre - wäre die ganze Argumentation natürlich hinfällig
Antwort geändert am 16.09.2021 um 12:51 Uhr
ad 2: Klar, die Argumenation wäre hinfällig. D.h. die Prämisse hängt in der Luft.
ad 1: Bevor Du Dich da festlegst, solltest Du Dich einmal über die von Lem angeführten anderen Möglichkeiten informieren, die auf einer mehrwertigen Logik basieren.
Ist die zweiwertige Logik ein christlicher Glaubensgrundsatz? Dann müßte man einen erheblichen Teil der klassischen christlichen Theologen (von Tertullian bis Nikolaus von Kues) eliminieren. "Credo quia absurdum" usw.
Nein, für mich ist das einfach eine zweite unreflektierte Prämisse von Pascal.
ad 1: Bevor Du Dich da festlegst, solltest Du Dich einmal über die von Lem angeführten anderen Möglichkeiten informieren, die auf einer mehrwertigen Logik basieren.
Ist die zweiwertige Logik ein christlicher Glaubensgrundsatz? Dann müßte man einen erheblichen Teil der klassischen christlichen Theologen (von Tertullian bis Nikolaus von Kues) eliminieren. "Credo quia absurdum" usw.
Nein, für mich ist das einfach eine zweite unreflektierte Prämisse von Pascal.
Ich habe in meiner "verbesserten Version" ja ganz bewusst das ewige Leben ausdrücklich mit der Frage nach der Existenz Gottes verknüpft
Dieses "ewige Leben" für den Christusgläubigen ist das eindeutige Versprechen der Bibel, die göttliche garantierte Belohnung für Glauben und Treue
Unter den beiden Prämissen, dass
a) der biblische Gott existiert und
b) dem Christusgläubigen nach biologischen Ableben das ewige Leben gewährt wird
macht die Pascalsche Wette in meiner verbesserten Version - aus meiner Sicht -durchaus Sinn
Sie würde ihren praktischen Sinn verlieren, wenn der christliche Glaube eine unbedeutende Nebenreligion wäre, die sich in 2000 Jahren nicht durchgesetzt und lediglich eine Randerscheinung geblieben wäre
Warum sollte man sich mit einem (möglichen) Gott beschäftigen, der nicht in der Lage wäre sich in einem größeren Maße - sprich weltweit-durchzusetzen?
So aber geht man mit Ignorierung durchaus ein erhebliches Risiko ein, am ewigen Leben vorbeizugehen
Deshalb ja auch mein Vorschlag, dies - mittels ernsthafter Gottsuche - zu prüfen
p.s. Dass jemand uninterssiert einem ewigen Leben wäre, wenn es tatsächlich erlangbar wäre, kaufe ich so recht niemandem ab.
Dieses "ewige Leben" für den Christusgläubigen ist das eindeutige Versprechen der Bibel, die göttliche garantierte Belohnung für Glauben und Treue
Unter den beiden Prämissen, dass
a) der biblische Gott existiert und
b) dem Christusgläubigen nach biologischen Ableben das ewige Leben gewährt wird
macht die Pascalsche Wette in meiner verbesserten Version - aus meiner Sicht -durchaus Sinn
Sie würde ihren praktischen Sinn verlieren, wenn der christliche Glaube eine unbedeutende Nebenreligion wäre, die sich in 2000 Jahren nicht durchgesetzt und lediglich eine Randerscheinung geblieben wäre
Warum sollte man sich mit einem (möglichen) Gott beschäftigen, der nicht in der Lage wäre sich in einem größeren Maße - sprich weltweit-durchzusetzen?
So aber geht man mit Ignorierung durchaus ein erhebliches Risiko ein, am ewigen Leben vorbeizugehen
Deshalb ja auch mein Vorschlag, dies - mittels ernsthafter Gottsuche - zu prüfen
p.s. Dass jemand uninterssiert einem ewigen Leben wäre, wenn es tatsächlich erlangbar wäre, kaufe ich so recht niemandem ab.
Du meinst, daß jeder Mensch ewig leben möchte?
Das ist mehr als falsch!
Wobei ja eine wichtige Frage nicht einmal von Dir beantwortert werden kann: wie es nämlich aussieht, dieses ewigen Leben? So wie unseres jetzt? Oder ein Schlaraffenland? Oder wie die Moslems es sich vorstellen? Oder wie Dante? Werden wir liebe Menschen wiedersehen?
Auf was läßt sich jemand ein, der sie ein ewiges Leben wünscht?
Aber wie auch immer, mich stört schon das "ewig". Es gibt nichts, was ich ewig tun möchte.
Das ist mehr als falsch!
Wobei ja eine wichtige Frage nicht einmal von Dir beantwortert werden kann: wie es nämlich aussieht, dieses ewigen Leben? So wie unseres jetzt? Oder ein Schlaraffenland? Oder wie die Moslems es sich vorstellen? Oder wie Dante? Werden wir liebe Menschen wiedersehen?
Auf was läßt sich jemand ein, der sie ein ewiges Leben wünscht?
Aber wie auch immer, mich stört schon das "ewig". Es gibt nichts, was ich ewig tun möchte.
Aber leg Dich nicht auf die zweiwertige Logik fest in Deinem Glauben. Das ist eine Entweder-oder-Logik, und daß Christus Gott und zugleich Nicht-Gott (nämlich Mensch) ist, paßt da nicht hinein.
Ewiges Leben könnte so aussehen, dass man in der Nähe Gottes ist. Insofern es Gott geben sollte, ist er ewig. Da Gott ewig ist und nicht schon längst sich selbst zerstört hat, muss es etwas dort geben, das die Existenz fortlaufend sichert.
Als Gott sich auszulöschen zu wollen und nicht zu können, da ewig, widerspricht sich, weshalb nur 1 davon richtig sein kann. Ist Gott ewig, so existiert sich auslöschen zu wollen, nicht.
Dies bedeutet für den Menschen „ewige Leben“, er gelangt dort hin, wo Gott schon ist, und weil Gott ewig ist, kann es so schlecht nicht für den Menschen dort sein.
Vgl. auch Schillers Ballade „die Teilung der Erde“
Als Gott sich auszulöschen zu wollen und nicht zu können, da ewig, widerspricht sich, weshalb nur 1 davon richtig sein kann. Ist Gott ewig, so existiert sich auslöschen zu wollen, nicht.
Dies bedeutet für den Menschen „ewige Leben“, er gelangt dort hin, wo Gott schon ist, und weil Gott ewig ist, kann es so schlecht nicht für den Menschen dort sein.
Vgl. auch Schillers Ballade „die Teilung der Erde“
Antwort geändert am 16.09.2021 um 17:55 Uhr
Für mich ist entscheidend, dass
a) ich für mich eindeutige Schlüsselerfahrungen gemacht habe,
b) ich diese Erfahrungen im Einklang mit der Bibel sehe
c) andere Menschen meines Glaubens weltweit ähnliche Erfahrungen machen
d) sich für mich ein schlüssiges Gesamtbild ergibt
a) ich für mich eindeutige Schlüsselerfahrungen gemacht habe,
b) ich diese Erfahrungen im Einklang mit der Bibel sehe
c) andere Menschen meines Glaubens weltweit ähnliche Erfahrungen machen
d) sich für mich ein schlüssiges Gesamtbild ergibt
Genau, Augustus, ein ewiges Leben in der Nähe Gottes kann so schlecht nicht sein. "In die Herrlichkeit Gottes eingehen" klingt doch sehr vielversprechend. Und es gibt ja auch Berichte von Menschen, die schon dort gewesen sein wollen: 90 Minuten im Himmel
Klassische Weise und die Lebenserfahrung sagen, daß man mit seinen Wünschen sehr vorsichtig sein sollte (vor allem denen, die sehr vielversprechend klingen); sie könnten in Erfüllung gehen.