OPEN RANGE DIE LETZTE WEITE
Gedicht zum Thema Alles und Nichts...
von hermann8332
OPEN RANGE
DIE LETZTE
BLEIBE
Ich zog hinaus
ins weite Land
Das Ziel es war
mir unbekannt
Ich traf auf dich:
es wurde enger
und enger wurde es
je länger
ich nun an deiner Seite
stand
und streifte nicht mehr
durch das Land
Das Ziel
es war mir längst
bekannt:
ein bürgerliches Leben
und ein Beruf
und Frau und Kind
... eine Familie
eben ...
ein Dasein
im Hamsterrad
von der montonen Art
im Gesinnungsstall
Konformismus
Herdenvieh
und verlogene
Harmonie
Enge überall
Ich sah und roch
den ganzen Frust
und hatte darauf
keine Lust ...
...und ließ dich stehn
am Traualtar ...
und wollte
eigene Wege gehn
... und nahm die Beine
in die Hand ...
und leinte meinen
Hund nun ab
weil`s
keinen Leinenzwang
mehr gab
und zog hinaus
ins weite Land
gruß - und abschiedslos
überall ein Fremdling bloß
ein notorischer Wandersmann
und ein Vagabund
der nicht seßhaft werden kann
Ich zog hinaus ins weite Land
Das Ziel
es war mir wohl bekannt :
meine
Ziellosigkeit
Nicht ,
daß der Weg
das Ziel gewesen wäre ....
Eine Klischeevorstellung,
gegen die ich mich wehre
Des Zufalls - Ziellosigkeit,
sie macht mich
für´s NICHTS bereit
a wandering star
ein Irrläufer fürwahr
ein Vagabund
ein Nihilist
und ein
trockener Säufer
a lonely footwalker
ein einsamer Läufer
berauscht von der Natur
vom Land
und seiner Weite
...so schweiften wir umher
wir beide ...
darum rissen wir aus
und zogen hinaus
ohne Ziel:
nicht als Weg
nicht als Einkehr
oder Bleibe
kein Daheim
Nur das NIHIL
als letztes
transzendentales Ziel
dem
NIRWANA
zugetan
weil es nichts
WEITERES
geben kann
in des Wortes
doppeltem Sinn
Dazu ziehts uns stetig hin :
zum großen
Chaos - Attraktor
der wieder Klarheit schafft
durch seine Egalisierung
seine Ultra- Dimensionierung
durch die Anziehungskraft
der letzten aller Weiten
die im All werden verbleiben
in die Tabula Rasa
der absoluten Weite
als der einzigen großen Bleibe
wo wir können seßhaft werden
nach unserem Aufenthalt
auf Erden
OPEN RANGE
DIE LETZTE BLEIBE
IN DER LEERE
IN DER WEITE
AM ENDE
VON RAUM
UND ZEIT
IN AETERINATE
IN DER EWIGKEIT
Na und ?
Große Worte:
Nichts dahinter !
für mich und meinen Hund
Erst einmal kommt jetzt
der Winter
Ich bin ein Vagabund
Meine Welt ist rund
Meine Welt ist bunt
Das weiße
oder schwarze
Schweigen
wir werden ihm
die Zähne zeigen
mit einem Liedchen
auf den Lippen
werden wir es zum Reden
bringen
und einen kleinen Chanson singen
„ Non, je ne regrette rien“
oder
„ Ade in die Läng und Breite
O Prag , wir ziehn in die Weite
et habeat suam pacem
qui sedet post fornacem “
Ich mit meinem Hund
Ich bin ein Vagabund
und meine Welt ist rund
und meine Welt ist bunt
Des Winters weißes Leichentuch
aus Eis und Schnee
Die schwarze gnadenlose Leere
die ich hinter den Sternen seh
ich ignoriere sie
so wie den Tod,
die allgemeine Entropie
solange noch
ein nächster Lenz mir winkt
mir Sonne und mir Wärme
und mir den Frühling bringt
und ich kann weiter ziehn
stets dem alten Karstweg folgend
zu den Sonnengärten hin
Meine Welt ist rund
Meine Welt ist bunt
Ich bin ein Vagabund
ein Heimatloser
ein Obdachloser und Clochard
ein Unbehauster und Zersauster
ein Irrläufer fürwahr
ein trockener Säufer
ein Misfit , Steppenwolf und Outlaw
... ein Irrer und ein Narr ?
No, I am a wandering star !
ein Wotan inkongnito
und nur ein Wandersmann
komm ich überall an
komm ich überall ans Ziel
und dorthin, wo ich will
nicht so wie die andern
im Wanderverein
mit ihrem verordnetem
Wandern
Mein Hund als Rabe,
als das Pferd Crane
weist mir den Weg
jenseits von Pfad und Steg
Und bin ich auch
auf einem Auge blind:
This is my way
den ich immer vor mir seh
stets den alten
antiken Karstwegen folgend
zu heidnischen Sonnengärten
hin ...
....gelassen. ohne Reue
mit humanistischen Sinn
und Erda, bewahre:
kein christlicher
Barbare !
DAWN OF GODS
Götterdämmerung ?
Na und ?
Mir ist klar:
I am a wandering star ....
Große Worte ...
Wagnersche Oper
Nichts dahinter
für mich
und meinen Hund
Hauptsache,
wir bleiben gesund ...
Auch wenn ich ihn gern seh
den „ RING “
und den
FLYING DUTCHMAN
den ewigen Skipper:
heimatlos
eine Legende bloß
wenns mich verschlägt
nach Bayreuth
in das Festspielhaus
auf den grünen Hügel
Ich wollt ich wäre Hermes
oder besser Ikaros
und mir wüchsen Flügel
Schwänge zu Helios
mich empor
einem Tutanchamun
gleich
stets den alten Flugbahnen
folgend zum Zenit hin
mit frohem Mut
und heiterem Sinn.
bevor ich abstürz ins
Totenreich
A wandering star
der zugrunde geht
ein ausgebrannter Komet
ein Irrläufer
ein trockener Säufer
ein Narr und Clochard
ein ewiger Vagabund
mit seinem treuen Hund
MEAGLOMANE TRÄUME
PATHETISCHE ELEGISCHE
AUFGEBLÄHTE SCHÄUME
Komm Monty.
lass uns Gassi gehn
heut wird das Wetter schön ....
Ps
La la la la la la la la la
Was ich erlebt hab,
das konnt' nur ich erleben
Ich bin ein Vagabund
Selbst für die Fürsten
soll's den grauen Alltag geben
Meine Welt ist bunt,
meine Welt ist bunt
La la la
Denk ich an Capri,
dann denk ich auch an Tina
Sie liebte einen Lord
Aber als sie mich sah,
die schöne Signorina
lief sie ihm gleich fort,
lief sie ihm gleich fort
Kam ich nach Spanien,
dann schenkten mir die Wirte
dort ohne Geld nichts ein
Doch ihre Frauen,
die ich am Tag spazieren führte
schenkten mir den Wein,
schenkten mir den Wein
La la la
So lachte mir
und so lacht mir auch noch heute
Immer ein roter Mund
Und es gibt keine Stunde,
die ich je bereute
( „ Non, je ne regrette rien“ )
Meine Welt ist bunt,
meine Welt ist bunt
Bin ein Vagabund
la .... la ...l ... l ...
ächz ... krächz
krächz ... ächz