Zum Mond und zurück

Short Story

von  Hobbes

Alles trug sich im Jahre 2010 her. Als ich mein Abitur auf einem privaten Gymnasium machte. Die Welt schien tief in einer Depression und ich ahnte nicht, was uns noch bevorstehen würde. Das Schlimmste! 
Meine Arbeit an der Schule erwies sich als besonders schwer. Die Sprachen, vor allem die Alten fielen mir nur so zu, aber Mathematik erwies sich als eine schier unlösbare Aufgabe. 
An einem kühlen Montagmorgen kam ich in die Schule und vor mir stand Mandy, eine Mitschülerin. Sie erzählte mir davon, dass ihr das Lernen hier schwerfällt und sie Hilfe, vor allem in Mathematik braucht. Waghalsig sagte ich ihr, dass ich ein Ass in Mathe sei und ihr helfen könne. Sie freute sich und gab mir einen Backenkuss – ich ging davon! 

Nachdem wir eine Nacht bei mir verbracht hatten und ich ihr tatsächlich helfen konnte, sie war eine Klassenstufe unter mir, wagten wir an unsere Zukunft zu denken: Sie sagte mir, dass sie gerne Biologie studieren würde und ich sagte nichts. 

Eines Tages trafen wir uns in der Schule zum Mittagessen. Sie war sehr traurig, da wir uns immer noch nicht zu einer Beziehung entschlossen hatten. Steffen! Sagte sie – warum verloben wir uns nicht einfach? 
Ich nickte zögernd und sagte nichts – doch innerlich hielt ich nichts von Monogamie. Ich träumte davon, mehrere Freundinnen zu haben. Ihr sagte ich davon natürlich nichts. Doch Mandy fühlte es. 

Zu jener Zeit kam ein Referent in die Schule. Alle glaubten, er sei ein Psychologe. Nach einem harten Schultag wurde ich in das Kabinett des Rektors gerufen und vor mir stand dieser Mann. Er stellte sich als Herr Wirth vor. Ich verbeugte mich nachdenklich und er fing an zu sprächen. 

Ich komme aus dem Norden. Eine private Universität schickt mich. Sie haben ihre Klausuren im Internet ausgestellt – sie gefallen uns. Wir würden sie nach der Prüfung gerne zu uns nach Flensburg einladen. 

Ich schluckte und rieß die Augen weit auf. 

Fünf Monate später befand ich mich auf einer Reise in die nördlichste Stadt Deutschlands. Wer bemerkte meine Arbeiten, sagen konnte mir das im Moment kaum jemand. Doch ich wusste – Gott straft nur die, die leben wollen, also wollte ich nur arbeiten! 

In der Universität war es dunkel, im Gang gab es kaum Fenster und die Korridore wurden von roten Neon – Lichtern erleuchtet. 

Im Sekretariat stand schon Herr Wirth, um mich zu begrüßen! 

„Ihr Sprachgefühl ist hervorragend!“, sagte er und zeigte auf einen alten Atari – Computer, der als eine Art Museums – Stück ausgestellt war. „ Wollen sie vielleicht mit so einem Sprach – Gerät arbeiten, wir führen sie gleich in den DV – Raum! „Ja!“, sagte ich und zeigte mich enthusiastisch. 

Der Tag verlief ruhig und erfolglos. Niemand hat es jemals geschafft, mit solch einer Maschine umzugehen, so auch ich nicht! Doch Herr Wirth meinte, ich war der Beste seit langem. 

„Ihr Wortschatz ist gigantisch:“, sagt er mir und an der Grammatik kann man noch arbeiten. Alles schien ohne Falsch und Tücke. Also begab ich mich in die WG – Räume, wo ich auch sofort einschlief. 

In der Nacht wachte ich auf und sah eine Männer – Hand neben mir, die mich mit unglaublicher Gewalt wieder niederdrückt, sodass ich auch sofort einschlief. 
Der nächste Tag verlief schleichend. Ich traf kaum jemanden, als ob nur ein paar Studenten im Trakt waren und mein Gewicht sank auf nur 64 Kilogramm. 

Wieder erschien Herr Wirth und setzte mich an den Computer. 

Als ich ihn auf die Tatsache ansprach, dass nur sehr wenige Studenten an der Universität waren, sagte er mir: „ Wir sind eine private Universität, die vom kaum einem Staat auf der Welt anerkannt ist, außer Montenegro! „Wollen sie bei uns weiterstudieren!?“ Fragte er mich und ich sagte „ja!“. 

Zwei Tage später bemerkte ich, dass ich ständiger Überwachung ausgesetzt war. Kaum eine Bewegung von mir war nicht von einer Kamera aufgezeichnet worden. Und ich dachte nicht daran, es jemandem zu melden. Schließlich war Überwachung an Lehranstalten nichts Ungewöhnliches mehr, nachdem es so viele Amokläufe an Schulen gegeben hatte. 

„Steffen!“ Sagte Herr Wirth zu mir. „Sehen sie dort diese Kommilitonin von Ihnen?“ Ich sagte ja und glaubte ihr schon mal in einem Raum begegnet worden zu sein. „Sie studiert an unserer Universität schon seit fünf Jahren – Psychologie! Ich würde sie beide gerne einander bekannt machen wollen.“ Er drückte auf sein Handy und rief Sarah an. Sie zögerte zuerst, dann bewegte sie sich auf uns zu und wir lernten uns kennen. 

Zwei Tage später liefen wir im Lern – Komplex umher. Was das Leben war, wollte sie von mir wissen und ich sagte nichts, vielleicht weil ich ahnte, dass das Ganze nur dazu da war, um mich auszuräuchern, mit fragwürdigen Zielen. Ich glaubte, es gab noch so etwas wie Edelmut in der Welt der Wissenschaft und Technik und die gab es auch, doch ich bin in die Hände von sehr zwielichtigen Menschen hineingeraten, die mich nur als ein Instrument für irgendetwas missbrauchen wollten. Für etwas, wovon ich nicht die geringste Vorstellung hatte.



Anmerkung von Hobbes:

Der Traum von der großen weiten Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (01.04.23, 09:18)
Eine spannende Geschichte, die vermutlich erfunden ist. Ich als Junge in Flensburg aufgewachsen weiß nur von einer Pädagogischen Hochschule dort. Aber vielleicht hat sich das ja geändert?
LG Uwe
Jo-W. (83)
(01.04.23, 09:20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Hobbes meinte dazu am 01.04.23 um 09:30:
Hallo uwesch,

Ja, ein Bisschen Autobiographie ist wohl ( fast ) immer dabei. Doch wer weiß, ich glaub Staatlich - anerkannt ist auch nicht jede schulische Einrichtung. Obwohl nach Flensburg traut sich wohl kaum Jemand und schon gar nicht mit halb - legalen Hintergedanken.

Gruß

Peter

Antwort geändert am 01.04.2023 um 09:31 Uhr

 Dieter_Rotmund (01.04.23, 09:44)
Sehr kurios und recht schnoddrig geschrieben.

Wozu die blaue Textmarkierung?

 Hobbes antwortete darauf am 01.04.23 um 10:10:
Guten Tag Dieter_Rotmund,

danke schön für das Kompliment! Hab es noch durch zig Rechtschreibprüfprogramme laufen lassen, deshalb das Blaue!

Wieso findest du es vorlaut?

Beste Grüße

Peter

Antwort geändert am 01.04.2023 um 10:10 Uhr

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 01.04.23 um 10:47:

Hab es noch durch zig Rechtschreibprüfprogramme laufen lassen



Das kann nicht sein, siehe "undgab".

Die Geviertstriche sind ebenfalls nicht korrekt.

 Hobbes äußerte darauf am 01.04.23 um 11:10:
Guten Tag Dieter_Rotmund,

danke ja, ich hab es schon bemerkt. Sind halt nur Maschinen. Ich glaube so etwas wie KI gibt es nicht und wird es auch nie geben. Es sind nur irgendwelche Muster die auf die Texte gelegt werden, bis es passt. Wie bei Konrad Zuse.

Danke dass du mich auf die Gedankenstriche aufmerksam gemacht hast.

Gruß

Peter

 Dieter Wal (01.04.23, 16:07)
Ein Traum? Erinnert entfernt an Kafka. Nur nicht so düster. Das heißt, es ist stilistisch beeindruckend.

 Hobbes ergänzte dazu am 01.04.23 um 16:20:
Sehr geehrter Dieter Wal,

danke! Mit Kafka verglichen zu werden ist die größte Ehre die einem jungen Mann widerfahren kann und passiert mir zum zweiten Mal ( das erste Mal in der zwölften Klasse des Gymnasiums! )

Beste Grüße

Peter

 Dieter Wal meinte dazu am 01.04.23 um 16:34:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 01.04.2023 um 16:46 Uhr wieder zurückgezogen.

 Hobbes meinte dazu am 01.04.23 um 16:49:
Guten Tag Herr Wallentin,

Sie müssen bestimmt Adelig sein. Mit so einem Namen. Aber ja, wer träumt schon nicht heimlich von der " guten alten Zeit " unter dem Kaiser. Klar doch was haben Sie gegen dieses Forum? Ist doch eines der Besten, vielleicht sogar in Europa.

Gruß

Peter
Daniel (50)
(01.04.23, 17:05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Hobbes meinte dazu am 01.04.23 um 17:31:
Hallo Daniel,

wie meinst du das? Ein Haufen Arbeit.

Gruß

Peter
Daniel (50) meinte dazu am 01.04.23 um 20:49:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Verlo (27.04.23, 22:29)
Hobbes:

Sie freute sich und gab mir einen Backenkuss ...
Meinst du wirklich einen Kuß auf die (Arsch)Backen?

Oder auf die Wange?

 Hobbes meinte dazu am 28.04.23 um 08:00:
Hallo Verlo,

ist das dein Ernst?

--

 Verlo meinte dazu am 28.04.23 um 09:26:
Hobbes, es gibt hier Autoren, die meinen "Backen", wenn sie "Backen" schreiben, um etwas zu verdeutlichen.

Ich weiß nicht, ob du dazu gehört.

Falls du "Wangen" meinst, frage ich: warum schreibst du dann nicht "Wangen"?

Bitte nicht antworten: "Weiß doch jeder was gemeint ist ..."
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