Goldene Saaten brechen auf,
die Himmel werden dunkel,
Käfermyriaden kriechen aus der Erde;
der Schläfer ruht nicht länger,
der Schäfer irrt suchend nach der Herde,
vergeblich,
und Gewalttat türmt sich auf Gewalt;
Hungernde saugen an leeren Zitzen,
Reiche fliehen in die Leere
marmorner Paläste,
Kinder werden gezeugt in Hast und ohne Liebe,
gezeichnet schon zu Anbeginn,
alte neue Kriege
brennen an den Enden der Welt zwischen uns.
Der Schläfer ist erwacht,
der Schäfer ist ohne seinen Stab,
im Grab
liegt sein Vieh,
so war die Kreatur doch nie
von seiner Art.
Der, der nun da ist,
herrscht über die Welt,
seine Peitsche schnellt
und knallt:
Wir machen
die Geschöpfe kalt.
© Rainer M. Scholz