Familiäres

Kurzgedicht zum Thema Nachdenkliches

von  niemand



Wie viele Stunden Tage Jahre

ich auf den Sitzmöbeln

mir äußerlich vertrauter Menschen

verbrachte

ist mir nicht mehr

so geläufig


nur

dass wir fortdauernd

redeten

Stunden Tage Jahre

und nichts gesagt wurde


was tiefer ging

als der Sitz des Sessels

unter mir



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Kommentare zu diesem Text

Daniel (50)
(11.11.23, 00:35)
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 minimum (11.11.23, 11:36)
Familiäre Zusammenkünfte bieten wie kaum eine andere Alltagssituation die Gelegenheit, das bis zur Neige auszukosten, was Gottfried Benn die "mythenalte Fremdheit zwischen Ich und Welt" nannte :) Schön auf den Punkt gebracht.

 Rosalinde meinte dazu am 11.11.23 um 19:16:
Das geht uns allen so, Irene. Ein Leben aus lauter Alltagsgesprächen. Wobei über das Wichtige eisern geschwiegen wird. Wir sind eben alle verhinderte Philosophen, die vom Kopf auf die Füße gefallen sind.
Aber auch das kann mitunter angenehm sein, weiß ich aus
erlebter Erfahrung.

Lieben Gruß, Rosalinde
Agnete (66)
(12.11.23, 19:15)
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 Beislschmidt (18.11.23, 18:27)
Wie gut ich das kenne Irene aber das Seltsame ist, man tut es immer wieder. Warum nur?
Beislgrüße

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 18.11.23 um 19:10:
Weil man es vermisst, wenn alle unwiderbringlich gehen. DAS geht dann tief. Man kommt dahinter, dass so viel ungesagt blieb, was man eigentlich wirklich sagen wollte.
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