Die Deutsche Bahn - historischer Ausverkauf

Historisches Drama zum Thema Chancen

von  eiskimo

Es geschah im Jahre 2024, und für alle in Deutschland war diese Maßnahme der Bundesregierung ein echter Theaterdonner. Dabei war es nur ein Befreiungsschlag nach monatelangen ruinösen Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche, immer wieder neu entfacht von der Gewerkschaft der Lokführer, die sich zu dieser, wie sie es proklamierte  „historischen Mission“ berufen fühlte.

Nichts ging mehr bei der Deutschen Bahn die schon lange vor diesem brachialen Kräftemessen mit weit über 30 Milliarden in der Kreide stand. Manche werden sich erinnern: Die Pünktlichkeitsquote war im freien Fall, qualifiziertes Personal fehlte in allen Bereichen, und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, rückten im Jahre 2023 durch das Verfassungsgerichtsurteil zur Schuldenbremse die bitter benötigten Investitionen in das marode Schienennetz auch noch in weite Ferne.

Trotz dieser Alarmzeichen spielten die Gewerkschaften mit ihrer „nicht verhandelbaren“  Maximalforderung weiter bedenkenlos auf Sieg.

Dass die Bundesregierung in dieser Situation die Reißleine ziehen musste, leuchtet bei nüchterner Betrachtung ein. Schwerer zu vermitteln war damals, dass sie die komplette Bahn-AG aber ausgerechnet an China verkaufte.

War es das so unfassbar hoch dotierte Angebot der Volksrepublik, das die eh angeschlagene Ampel-Regierung einfach nicht ausschlagen konnte? War es Chinas Zusage, Zehntausende ehrlich motivierte Fachkräfte in Deutschlands kaputt gestreikte Bahn zu entsenden? Oder war es am Ende doch ein Akt großer wirtschafts- und umweltpolitischen Vernunft?

Denn halten wir uns einmal die Entwicklung nach dem Verkauf vor Augen: Da kam dieses so elementare Kernstück der deutschen Infrastruktur tatsächlich binnen weniger Monate wieder auf die Beine, so, als hätte die DB auf dieses frische Blut aus Fernost förmlich gewartet. Ja, die Bahn fuhr wieder! Und sie war pünktlich!

Eine Angst der klammen Deutschen damals hat sich im Übrigen als völlig unbegründet herausgestellt: Dass das so beliebte Deutschland-Ticket abgeschafft würde. Was taten nämlich die neuen Eigner: Sie führten dieses Abo nicht nur fort, sondern reduzierten sogar den Preis auf 40 Euro. Etwas Klügeres konnten sie gar nicht tun, denn damit war das Land, das damals  so Inflations-gebeutelt war, sofort versöhnt.



Anmerkung von eiskimo:

Die FDP war damals Hauptantreiber des Bahnverkaufs. Ihre Argumente:Die Chinesen könnten es. Das zeigten sie auf und mit der Neuen Seidenstraße, das zeigten sie mit ihren gezielten Zukäufen in Afrika, und selbst im krisenträchtigen Griechenland ginge es dank ihrer Hilfe voran, siehe der chinesisch gewordene Hafen von Piräus.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 BeBa (26.11.23, 00:49)
Vielleicht, Eiskimo, wird es so kommen. Spätestens 2025 werden wir klüger sein, ganz egal, was auch wird in 2024 ...

LG
BeBa

 eiskimo meinte dazu am 26.11.23 um 08:47:
Als Bahnkunde fürchte ich, dass die deutsche Regierung - welche da auch immer im Amt sein mag - eine chinesische Übernahme ausschließen wird. Man wird sich lieber der GDL beugen und den unproduktiven Laden weiter teuer subventionieren - es kostet ja nur das Geld der Steuerzahler.
Ja, BeBa, wir werden es sehen. Ob als Klügere steht mal dahin.
LG
Eiskimo

 AchterZwerg (26.11.23, 06:44)
Fürn Winter hab ich mir jetzt auch ein D-Ticket angeschafft.
Und was passiert? :(

Nee getz!

 eiskimo antwortete darauf am 26.11.23 um 08:55:
So ein D-Ticket hält einen doch jung.Man muss das Abenteuer lieben, spontan und flexibel sein, zur Not auch mal zu Fuß gehen....
Denn unbefristete Streiks, plötzlicher Personalausfall, starke Windböen verlangen und fördern die Kreativität.
Take it easy!
Eiskimo

 Dieter_Rotmund (26.11.23, 16:17)
Bitte beachten: Die Deutsche Bundesbahn gibt es seit 1993 nicht mehr.
Ich kann hier nur wild raten und vage vermuten, dass Du über die Deutsche Bahn AG schreibst?

 eiskimo schrieb daraufhin am 26.11.23 um 20:45:
Danke. Habe es berichtigt. Wobei AG ja etwas irreführend ist, denn de facto gehört sie ja dem Bund, oder anders ausgedrückt: Uns allen.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram