Dezember

Gedicht

von  Beislschmidt

Dezember


Blätter rauschen unter meinen Schritten
und Menschen gehen dick vermummt.
Holz und Zweige knacken unter Tritten,
die Vögel sind schon längst verstummt.

Das Land trägt bald die weiße Malertracht,
an Bäumen zittert letztes Laub.
Wenn der erste Schnee zur Welt gebracht,
erstickt er uns mit kaltem Staub.

Glockenläuten schwebt über kahle Felder
und mahnt zur Einkehr ganz bedrückt,
verebbt jedoch am Saum der nahen Wälder.
Im scharfen Wind geh ich gebückt.

Bald wird die Stadt im grellen Glanz erstrahlen,
um mit Tüten und Geschenkpapier zu prahlen.

.

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Kommentare zu diesem Text


 millefiori (02.12.23, 10:28)
Ich habe das Ly-rich gerne auf seinem Spaziergang begleitet. 
Bin auch kein Freund der schrillen Weihnachtswelt.
Liebe Grüße 
Millefiori

 Beislschmidt meinte dazu am 02.12.23 um 11:46:
Moin Mille, ich mag auch die winterliche Stimmung alleine genießen. Das Tam Tam um die Weihnachtszeit mit shopping mag ich weniger.
Beislgrüße

 franky (02.12.23, 11:21)
Hi lieber Beislschmidt
 
Beeindruckendes Bild eines nahenden Weihnachtsfestes
Und der beginnenden Winterzeit.
Inzwischen hat uns der Winter voll erwischt.
Schneepflüge werden aus der Garage geholt,
um die Straßen so gut als möglich befahrbar zu machen.
Müssen am Abend nach Bregenz zu einem Konzert unseres Vorarlberger Symphonieorchesters fahren, hoffentlich ist das ohne Chaos machbar.  
 
Grüße von Franky noch in der warmen Stube;-)

 Beislschmidt antwortete darauf am 02.12.23 um 16:49:
Komm gut durch die Schneelandschaft, Franky. 
In Bayern rät man den Menschen daheim zu bleiben aber die Ösis sind das gewohnt.
Beislgrüße

 Rosalinde schrieb daraufhin am 02.12.23 um 18:21:
Hallo Beislschmidt,

ein winterliches Großstadt-Gedicht, das uns nicht nur die Christkindl-Geschichte beschert, sondern auch dein etwas
differenziert zu sehendes Gedicht.

Ein Shakespeare-Sonett, das ich je nach Laune mit Vergnügen oder Ärger lesen kann. Aber wer will sich schon ärgern, noch dazu im vorzeitigen Schnee-Winter, da bescherst du uns, ich würde sagen, eine schwer geprüfte Mittellage vom Feinsten. 

Zusammenfassend würde ich sagen, deine beiden abschließenden Verse könnten eine kleine Dosis mehr Pep vertragen. 

Lieben Gruß, Hanna

Antwort geändert am 02.12.2023 um 18:22 Uhr

 Beislschmidt äußerte darauf am 02.12.23 um 18:47:
Hey Rosalinde,
Freut mich sehr dich wieder unter den Schreibenden zu sehen, du wirst deine Gründe gehabt haben zu pausieren. 

Naturgedichte findet man bei mir eher selten aber ein paar gibt es doch.
Ich mag diese Shakespeare Sonette, auch wenn das letzte Reimpaar etwas mehr Pep vertragen könnte aber ich habe es gut gemeint mit dem Leser und nur verhalten durchblicken lassen, dass mir das Geschenkeprotzen gar nicht liegt. Früher hat man das wegen der Kinder gemacht aber heute sehen wir das distanziert. Ein gemeinsames Weihnachtsessen reicht doch - finde ich. Als Kind wurden wir mit Freddy Quinn und Peter Alexander auf Schallplatte gequält und es gab Kratzpullover unter dem Weihnachtsbaum. Dieses Zerrbild der heilen Welt hat mich wohl geprägt. Es ist mir auch unerklärlich was die Menschen antreibt auf Weihnachtsmärkte zu gehen und sich mit Glühwein zuzuschütten. That’s not my world. 
Beislgrüße
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